Zehn Jahre Nachwuchswerbung
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Der Zentralverband Gartenbau (ZVG) ist seit Jahren, wenn nicht schon seit Jahrzehnten unterwegs, und kümmert sich um die Nachwuchswerbung für den Beruf der Gärtnerin und des Gärtners. Dabei gilt es, die Ansprüche der Branche und der potenziellen Bewerber zusammenzubringen. Vor zehn Jahren fiel der Startschuss für die Nachwuchswerbekampagne „Gärtner. Der Zukunft gewachsen.". Mit ihr hat der Zentralverband Gartenbau (ZVG) gemeinsam mit den Landes- und Bundesfachverbänden die gärtnerische Image- und Nachwuchswerbung neu ausgerichtet und verstärkt – gemeinsam für alle sieben Fachrichtungen des Gartenbaus.
„Angesichts stetig schwindender Schulabgängerzahlen spürten wir einen deutlichen Handlungsdruck und diskutierten das Thema der Fachkräftesicherung intensiv in den Gremien und Mitgliedsverbänden des ZVG", erinnert sich ZVG-Präsident Jürgen Mertz.
Jugendliche kommen heutzutage immer weniger mit der Natur und den grünen Berufen in Kontakt. Und der Beruf des Gärtners taucht in der Berufswahl sehr selten auf. Gemeinsam mit dem Grünen Medienhaus als Leadagentur, gefördert durch die Landwirtschaftliche Rentenbank, wurde seitdem eine Vielzahl von Marketingmaßnahmen entwickelt – immer nah an den Kommunikationskanälen und -mitteln der jungen Menschen. Dazu gehören der frühzeitige Einsatz einer Virtual-Reality-Brille, die sozialen Medien als Hauptkommunikationsmittel sowie der Imagefilm „Warum ich Gärtner:in geworden bin?" und im letzten Jahr dann die YouTube-Miniserie „Der Gärtner war’s".
Ob Millennials, Gen Y, Gen Z oder Generation alpha – hinter diesen Schlagworten stecken nicht nur unterschiedliche Jahrgänge, sondern auch Lebensgewohnheiten und Erreichbarkeiten. „Für die Generation, die für die Ausbildung relevant ist, sind die sozialen Medien inzwischen unabdingbar. Das heißt, dass die Beiträge an den Bedürfnissen der Jugendlichen ausgerichtet werden und nicht zwangsläufig der Mediennutzung der Betriebe entsprechen", betont Jakob Hokema, Vorsitzender des ZVG-Ausschusses Bildungspolitik und Berufsbildung.
Gleichzeitig werden auch Eltern, Lehrer und Berufsberater angesprochen, um ein realistischeres Bild vom anspruchsvollen und abwechslungsreichen Beruf des Gärtners zu erhalten. Denn die Berufsberatung der Agentur für Arbeit oder die Empfehlungen von Freunden, Familie oder Lehrern und Betreuern sind oft Quellen für die Berufswahl.
In Zusammenarbeit mit dem Verein i.m.a erstellt die Nachwuchswerbung daher Unterrichtsbausteine für Grund- und weiterführende Schulen über gärtnerische Themen. Diese erscheinen im i.m.a-Lehrermagazin und werden dankbar angenommen.
Um diese Informationen auch persönlich zu transportieren, sind der ZVG und die Gartenbau-Landesverbände auf Ausbildungsmessen, der Lehrermesse Didacta, aber auch auf der Grünen Woche in Berlin und der IPM in Essen unterwegs. Zusätzlich ist man am jeweiligen BUGA-Standort aktiv. Ganz aktuell in Mannheim.
„Mithilfe der Kampagne konnten zahlreiche Ausbildungsplätze belegt werden", sind Mertz und Hokema überzeugt. Die Statistik gab ihnen bis zum Frühjahr 2022 recht. Wenn auch durch den Ukrainekrieg und die steigenden Kosten die Neuabschlüsse zuletzt zurückgingen, der Bedarf an gut ausgebildeten Fachkräften bleibt hoch. Deshalb blicken die ZVG-Vertreter zuversichtlich in die Zukunft. Auch für die kommenden Jahre muss dabei klar sein: Eine erfolgreiche Nachwuchswerbekampagne reicht nicht allein, um den Fachkräfteengpass in der Branche zu lösen. Der Erfolg ist nur gemeinsam möglich – durch Bund, Land und die gesamte Branche, das heißt die Unternehmen selbst.
Kordula Becker, Stauden Becker, meint: „Oftmals steckt bei Schülern, Eltern und Lehrern noch ein sehr veraltetes Berufsbild in den Köpfen – das gilt es aufzubrechen. Zum Glück sind wir da nicht alleine unterwegs, sondern können viel Material der Nachwuchswerbekampagne ,Beruf Gärtner. Der Zukunft gewachsen‘ nutzen." Und Johannes Heiser, Blumenpavillon Neis, ergänzt: „Ich bilde nicht nur für mich aus, sondern für die ganze Branche. Das muss allen ausbildenden Betrieben klar sein. Es sollte daher selbstverständlich sein, die angehenden Fachkräfte möglichst breit auszubilden und vorzubereiten."
- Infos zur Kampagne:
- Website beruf-gaertner.de;
- Facebook: beruf.gartner;
- Instagram: berufgaertner
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