Torffrei und erfolgreich: Ein Wandel, der sich lohnt
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Die DHG, seit 25 Jahren als Spezialist für nachhaltige Substrate bekannt, wird durch Antonius „Toto“ Münks und Manuel Brey vertreten, die im Interview ihre Produzentensicht teilen. Heinz Meurs, Inhaber von Meurs Gartenbaubetrieb, beleuchtet den praktischen Einsatz. Gemeinsam erörtern sie die Herausforderungen und Chancen, die mit der Umstellung einhergehen.
Frage an Manuel: Warum wird torffreies Kultivieren im Gartenbau oft als „schwierig“ wahrgenommen?
Manuel: Torf war lange der Standardrohstoff, da er einfach zu handhaben ist und viele Fehler verzeiht. Torffreie Substrate sind relativ neu und die ersten Produkte hatten oft mit Problemen zu kämpfen. Das hat sich mittlerweile verbessert. Dennoch ist es ein häufiges Missverständnis, dass Pflanzen in torffreien Substraten mehr Wasser benötigen. Unsere Erfahrungen mit dem Substrat ETF zeigen jedoch, dass Gärtner*innen ihr Gießverhalten kaum ändern müssen, da die Wasserhaltekapazität oft sogar besser ist als bei Produkten, die nur torfreduziert sind.
Frage an Toto: Wie hat sich die Qualität torffreier Substrate in den letzten Jahren entwickelt?
Toto: Die Qualität hat sich erheblich verbessert. Frühe Mischungen galten oft als Kompromiss, doch heute haben wir hochentwickelte Rezepturen, die in Struktur, Wasserführung und Nährstoffverfügbarkeit fast an Torf heranreichen oder je nach Kultur sogar Vorteile bieten. Unsere technischen Anlagen wurden modernisiert und das Qualitätsmanagement erweitert. Mit der neuen BigBale-Anlage sind wir nun bestens aufgestellt, um allen Anforderungen des Produktionsgartenbaus gerecht zu werden.
Frage an Toto: Welche ökologischen Vorteile bringt der Verzicht auf Torf mit sich?
Toto: Der Verzicht auf Torf schützt Moore als Lebensräume und CO2-Speicher, reduziert Treibhausgasemissionen und fördert nachhaltige Kreisläufe mit nachwachsenden Rohstoffen. Zudem bieten wir eine Horticert-Zertifizierung an, die die CO2-Einsparungen genau berechnet.
Frage an Heinz: Welche positiven Effekte haben Sie im Betrieb durch den Einsatz torffreier Substrate erlebt?
Heinz: Unsere Bestände im torffreien Substrat sind gleichmäßiger, die Pflanzen sind kompakter und kräftiger, was den Pflanzenschutzeinsatz verringert. Die schnellere Abtrocknung der Oberfläche reduziert Probleme mit Lebermoos und Unkräutern, was ein Vorteil in der Kulturführung ist. Das Substrat lässt sich nach Austrocknung besser wieder befeuchten, und das Wurzelvolumen ist durchweg gut ausgeprägt.
Frage an Heinz: Ist torffreies Kultivieren wirtschaftlich darstellbar?
Heinz: Torffreies Substrat ist zwar etwas teurer als torfreduzierte Varianten, aber wir sparen beim Pflanzenschutz und profitieren von gleichmäßigeren Beständen, was Zeit und Kosten spart. Langfristig kann es durch stabile Lieferketten, bessere CO2-Bilanzen und Zugang zu neuen Märkten wirtschaftliche Vorteile bringen.
Frage an Heinz: Wie reagiert Ihre Kundschaft auf torffreie Produkte?
Heinz: Das Interesse des Zwischenhandels besteht definitiv. In der Nebensaison ist die Nachfrage hoch, während in der Hauptsaison nicht immer gezielt nach torffreien Produkten gefragt wird. Manchmal geht das Thema noch unter. Allerdings hat sich der Abverkauf durch die torffreien Produkte und die damit verbundenen qualitativ hochwertigen Pflanzen deutlich stabilisiert und entwickelt sich weiterhin positiv. Dieses Jahr haben wir z. B. erstmals in kleinen Aktionen unsere Pflanzen mit „torffrei“-Bannern an den CCs präsentiert. Die Nachfrage der Endkunden war groß, weshalb für nächstes Jahr bereits größere Aktionen geplant sind.
Frage an Manuel: Welche Wettbewerbsvorteile ergeben sich für Betriebe, die jetzt schon torffrei arbeiten?
Manuel: Diese Betriebe sind zukunftssicher. Sie bieten ihren Kunden aktiv Nachhaltigkeit, was das Image stärkt und sie für Handelspartner und Endkunden attraktiv macht.
Frage an Manuel: Was würden Sie Kolleg*innen im Gartenbau raten, die noch zögern?
Manuel: Beginnen Sie einfach! Erste kleine Tests bringen wertvolle Erfahrungen und zeigen, dass es funktioniert. Offenheit ist der Schlüssel. Märkte wie England, Schweiz, Skandinavien und auch Deutschland zeigen großes Interesse an torffreien Pflanzenaktionen.
Ein Schritt, der sich lohnt
Die Umstellung auf torffreie Substrate ist mehr als nur ein Schritt in Richtung Nachhaltigkeit. Es ist ein bedeutender Wandel im Produktionsgartenbau, der sowohl ökologische als auch wirtschaftliche Vorteile bietet. Die DHG hat sich in den vergangenen 25 Jahren als Vorreiter in diesem Bereich etabliert und bietet mit ihrer umfassenden Erfahrung und ihrer Unabhängigkeit durch die eigene Rohstoffproduktion einen verlässlichen Partner für die Zukunft.
Die Entscheidung von Gartenbaubetrieben für torffreie Alternativen ist nicht nur eine Investition in die Umwelt, sondern auch in die eigene Wettbewerbsfähigkeit.
Jetzt umsteigen und in eine torffreie Zukunft starten!


