
Nachhaltigkeit trifft Pioniergeist
Die diesjährige Traubenernte am Niederrhein zeigt eindrucksvoll, wie nachhaltige Produktionsweisen und regionaler Pioniergeist zusammenwirken. Der Verein Agrobusiness Niederrhein besuchte den Weinbauer Gianluca Antoniazzi in Geldern, um mehr über dessen innovative Anbaumethoden zu erfahren.
von Agrobusiness Niederrhein erschienen am 03.10.2025Antoniazzi, seit Kurzem Mitglied im Verein, geht mit seinen Reben einen neuen Weg: Dank Klimawandel sind die Standortvorteile des Niederrheins im Vergleich mit klassischen Weinregionen gewachsen. Die Kombination aus Sonnenstunden und milden Temperaturen schafft optimale Bedingungen für den Weinbau. Herausforderungen ergeben sich vor allem in der Technik – Ersatzteile und Maschinen müssen aufgrund der abgeschiedenen Lage oft eigenständig repariert werden.
Beim Sortenmanagement setzt Antoniazzi auf neue, krankheitsresistente Rebsorten, wodurch Pflanzenschutz und Arbeitseinsatz deutlich reduziert werden. Der Boden ist natürlich gut versorgt; nur Magnesium wird gezielt ergänzt. Grünschnitt und Traubenmost verbleiben vor Ort, ein geschlossener Nährstoffkreislauf erleichtert nachhaltiges Wirtschaften.
Die meiste Feldarbeit geschieht per Hand, denn laut Antoniazzi steigert die Präzision der Handarbeit die Produktqualität. Nur der Sommerschnitt erfolgt maschinell.
Im Anschluss an den Rundgang überzeugten sich die Teilnehmer bei einer Verkostung in der Produktionsstätte von der Qualität des aktuellen Jahrgangs. Der hohe Oechsle-Wert sorgt für einen herausragenden Wein. Die vollständige Gärung des Mosts und die anschließende Anreicherung mit Traubensaft ermöglichen einen süßen Wein mit minimalem Sulfitgehalt. Etwa 30.000 Liter Wein lagern aktuell zur Abfüllung im kommenden Frühjahr.
Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Artikel kommentierenSchreiben Sie den ersten Kommentar.