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Pflanzungen auf Gräbern

Schadursachen an Hortensien

Hortensien sind attraktive Blütengehölze, sie werden auf Friedhöfen meist als Solitärpflanzen verwendet. Dabei ist besonders die klassische Bauern-Hortensie sowie zunehmend die Rispen-Hortensie von Bedeutung.

von Holger Nennmann, Fröndenberg erschienen am 10.06.2025
Häufigster Schadpilz an Hortensien ist der Echte Mehltau. © Holger Nennmann
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Hortensien bevorzugen einen nicht zu trockenen, humosen und schwach sauren Boden mit pH-Werten von 5,5 bis 6. Wenn die Bodenverhältnisse ungünstig sind, reagieren die Sträucher sehr schnell mit der Bildung von Chlorosen. Bei hohen Temperaturen oder starker direkter Einstrahlung kommt es häufig zu Verbrennungen an den Blatträndern.

Häufigster Schadpilz ist der Echte Mehltau. Der Befall zeigt sich zu Beginn durch einen weißlich grauen Belag an der Blattunterseite. Auf der Oberseite sind dann hellgrüne bis gelbliche, manchmal auch violette, scharf begrenzte Flecken zu erkennen. Mit zunehmendem Verlauf werden die Blätter komplett vom Pilzbelag überzogen. Die Pflanzen werden unansehnlich, Blätter vergilben und können vorzeitig absterben. Auch Blüten und Stängel werden durch den Pilz erheblich geschädigt. Auf trockenen Standorten sind die Sträucher deutlich anfälliger.

Bei wechselhaften Witterungsbedingungen im Frühsommer sind Hortensien anfällig für Blattfleckenpilze (Phoma, Septoria). Es entstehen auf den Blättern zunächst kreisrunde, chlorotische bis rötliche Flecken. Diese sind deutlich erkennbar scharf vom gesunden Pflanzengewebe abgegrenzt, im Zentrum sind später dunkle Fruchtkörper zu sehen. Bei fortschreitendem Befall kommt es zu frühzeitigem Blattfall. Blattflecken können auch durch Bakterien ausgelöst werden, das passiert meist bei feuchtwarmen Bedingungen.

Bei warmfeuchtem Klima kann es zur 
<i>Phytophthora</i>
-Fäule kommen.
Bei warmfeuchtem Klima kann es zur Phytophthora -Fäule kommen. © Holger Nennmann

Unter ungünstigen klimatischen Bedingungen mit höheren Temperaturen und länger anhaltenden Niederschlägen kommt es bei Hortensien zunehmend zu Problemen mit Phytophthora-Fäule. Der Pilz infiziert meist den Stängelgrund, als Folge welken zunächst die Triebspitzen. Bei fortschreitendem Krankheitsverlauf werden einzelne Triebe braun, schließlich stirbt die Pflanze völlig ab.

Eine direkte Bekämpfung von Schadpilzen ist auf Friedhöfen kaum möglich. Ein kräftiger Rückschnitt kann zunächst hilfreich sein, befallenes und abgestorbenes Pflanzenmaterial sollten aber unbedingt entfernt werden. Schon bei der Pflanzung ist darauf zu achten, dass eine standortgerechte Verwendung erfolgt. Die Pflanzflächen müssen ausreichend Wasserabzug gewähren, stauende Nässe muss unbedingt vermieden werden.

Bei warmen trockenen Witterungsbedingungen können Spinnmilben stark an Hortensien schädigen. Die Schädlinge saugen an der Blattunterseite, aber auch an den Blüten. Zunächst sind nesterweise Aufhellungen zu erkennen, die jungen Blätter bleiben deutlich kleiner und sind grünlich-weiß gesprenkelt. Im Verlauf der Schädigung werden die Pflanzen mit einem Gespinst überzogen, es kommt zum Blattfall.

Der Dickmaulrüssler kann die Pflanzen extrem schädigen.
Der Dickmaulrüssler kann die Pflanzen extrem schädigen. © Holger Nennmann

Hortensien sind Wirtspflanzen für den Dickmaulrüssler, Befall ist erkennbar an typischen buchtenförmigen Fraßstellen am Blattrand. Das kann so stark werden, dass nur noch Blattfragmente stehen bleiben. Erwachsene Käfer leben tagsüber meist versteckt in der Laubstreu, die etwa acht Millimeter großen gelblich-weißen Larven fressen an den Wurzeln und am Stammgrund. Es kommt zu Welkesymptomen und schließlich zum Absterben der Pflanzen. Gegen die Larven im Wurzelbereich kann bei Bodentemperaturen ab 12 °C und ausreichender Feuchtigkeit mit Nematoden (Heterorhabditis) abgegossen werden.

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