Geben Sie einen Suchbegriff ein
oder nutzen Sie einen Webcode aus dem Magazin.

Geben Sie einen Begriff oder Webcode ein und klicken Sie auf Suchen.
Centre-Val de Loire

Tomaten- und Dahlienvielfalt im Château de la Bourdaisière

An die 700 Tomaten- und rund 400 Dahliensorten finden eine Heimat in den Anlagen des Schlosses de la Bourdaisière in der Loire-Region. Die ausgedehnten Anlagen bieten Raum für Veranstaltungen rund um die Natur, die sowohl Fachleute wie allgemein interessierte Besucher anziehen.

von Christoph Killgus erschienen am 27.12.2024
Das Schloss de la Bourdaisière lädt Besucher auch zu längeren Aufenthalten im Hotel ein. © Christoph Killgus
Artikel teilen:

Das Château de la Bourdaisière ist ein Schloss aus dem 19. Jahrhundert im Ort Montlouis-sur-Loire in der französischen Region Centre-Val de Loire, das auf Vorgängerbauten aus dem 14. und der Renaissancezeit zurückgeht. Ursprünglich war es eine mittelalterliche Festung, deren Besitz mehrfach wechselte, bis es 1520 im Auftrag König Franz I. für seine Mätresse Marie Gaudin, verheiratet mit Philibert Babou, zu einem Renaissance-Schloss umgebaut wurde. Das Schloss blieb über Jahrhunderte im Besitz ihrer Nachkommen. Teile des Schlosses und des Parks wurden 1947 als „Monument historique“ geschützt.

Das Château de la Bourdaisière ist heute Hotel und touristische Attraktion und ein Ort der Biodiversitätspflege. Es wird vollständig getragen aus privaten Mitteln, ohne öffentliche Förderung.

Das Schloss liegt in einem großen, etwa 68 Hektar umfassenden Parkensemble, das den historischen Kern mit dem Schloss selbst und Garten- und Waldflächen umfasst. Darin befindet sich ein ummauerter, rund zwei Hektar großer Gemüsegarten aus dem 19. Jahrhundert, in dem heute das nationale Tomatenkonservatorium beheimatet ist. Dieses wird in Zusammenarbeit mit nationalen Organisationen betrieben und bewahrt eine weltweit einzigartige Sammlung von nahezu 700 Tomatensorten.

Daneben pflegt das Schloss eine bemerkenswerte Dahlien-Sammlung mit rund 400 Sorten, ebenfalls in Kooperation mit einer nationalen Organisation. Prinz Louis Albert de Broglie, aktueller Besitzer des Schlosses engagiert sich gemeinsam mit seinem Neffen Nicolai und dessen Frau Julie in der Pflege und für die Weiterentwicklung der Gärten und botanischen Sammlungen, insbesondere im Tomatenkonservatorium und der Dahlien-Sammlung. Dabei arbeiten sie eng zusammen mit dem Züchter und Dahlienspezialisten Ernest Turc.

Der Park bietet neben französischen Gartenanlagen und zeitgenössischen Gartenkunstwerken von Landschaftsarchitekt Louis Benech auch besondere Baumarten wie Mammutbäume.

Louis Benech entwarf und gestaltete beispielsweise den zeitgenössischen Garten „Le Dahliacolor“, der aus über 400 Dahlien-Sorten besteht. Dieser Garten wurde im Jahr 2008 eröffnet und 2012 von Benech neu konzipiert. Benech bringt damit moderne Gartenästhetik in das historische Anwesen.

Jährlich finden drei große Festivals statt, die sowohl Fachliebhaber als auch ein breiteres Publikum anziehen: das dreitägige Pflanzenfestival an Ostern mit 8.000 bis 10.000 Besuchern, das Tomatenfestival im September sowie das Festival des Waldes und Holzes im späten Herbst. Begleitend zu diesen Events gibt es jeweils Konferenzen und eigene Angebote für Kinder.

Besucher können Tomatensamen und -pflanzen kaufen. Außerdem gibt es ein Tomatenbier, das bei den Veranstaltungen ausgeschenkt wird.

Zukunftsvisionen für das Anwesen umfassen den Bau von 20 kleinen Seminarhäusern im Wald, um die Themen Natur, Kultur und Bildung zu fördern.

Faszinierende Kürbisse: Für Kinder gibt es im Château de la Bourdaisière viele eigene Angebote.
Faszinierende Kürbisse: Für Kinder gibt es im Château de la Bourdaisière viele eigene Angebote. © Christoph Killgus
0 Kommentare
Was denken Sie? Artikel kommentieren

Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Schreiben Sie den ersten Kommentar.

Artikel kommentieren
Was denken Sie? Artikel kommentieren