
IPM Lehrschau
„Gärtner können es!“
Die Lehrschau auf der Messe IPM Essen stand unter der Überschrift „Gärtner können es!“. Pflanzenschutzdienste, Versuchs- und Forschungseinrichtungen boten einen Überblick über fast alle Bereiche des nichtchemischen Pflanzenschutzes im weitesten Sinne.
von Text und Bilder: Dr. Gisela Fischer-Klüver, Hannover erschienen am 31.07.2024
Stimmen die Kulturbedingungen nicht, ist die Pflanzengesundheit gefährdet. Die Lehr- und Versuchsanstalt (LVG) Hannover-Ahlem zeigte exemplarisch Pflanzenschäden an Primeln durch suboptimale Kulturbedingungen. © Dr. Gisela Fischer-Klüver

Alternative Hemmstoffbehandlungen mit dem Wachstumsregler Shorttrack bei Primeln zeigten kaum die erwünschten Effekte, demonstrierte der Lehrschaubeauftragte Dr. Dirk Ludolph, LVG Ahlem. © Dr. Gisela Fischer-Klüver

Pflanzen benötigen Phosphor (P). Doch die große Frage ist, wie viel P der Kompostanteil in torfreduzierten Substraten beinhaltet. Ein Versuch mit
Primula acaulis
in Torfsubstrat und torfreduziertem Substrat jeweils mit und ohne P-Düngung zeigte wenigstens in der Torfsubstratvariante deutlich Wachstumsunterschiede. Die Primeln in dem torfreduzierten Substrat wiesen kaum Unterschiede in Abhängigkeit der P-Düngung auf. © Dr. Gisela Fischer-Klüver

Der 2018 gegründete Arbeitskreis Pflanzenstärkung führt Ringversuche an unterschiedlichen Standorten mit Produkten zur Pflanzenstärkung durch. In keinem der Ringversuche ließen sich eindeutige Effekte durch die getesteten Produkte nachweisen. Hingegen gab es teils erhebliche Unterschiede zwischen den einzelnen Versuchsstandorten. © Dr. Gisela Fischer-Klüver

Bereits mehrere an verschiedenen Standorten durchgeführte Gemeinschaftsversuche brachten kaum reproduzierbare Ergebnisse zur Wirkung von Biostimulanzien. Hier ging es um die Frage, ob die Trockenheitstoleranz von Sonnenblumen durch Zusatz von Biostimulanzien in der Bewässerung gesteigert werden kann. © Dr. Gisela Fischer-Klüver

„Biostimulanzien wirken, aber es ist schwer nachzuweisen“, sagte Sebastian Bartsch, Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen, Gartenbauzentrum Geisenheim, und rät Betriebsleitern zu versuchstechnisch optimal aufgestellten Versuchen. Er berät zur Anlage und Auswertung der Versuche.
Biostimulanzien dürfen laut Bartsch nicht alle in einen Topf geworfen werden. Unterliegen die Pflanzen keinem Stress, wirken sich Stärkungsmittel meist nicht vorteilhaft aus und zeigen keine Wirkung. © Dr. Gisela Fischer-Klüver

Laut Beate ter Hell, LVG Ahlem, suchen einige Betriebsleiter mitpflanzbare Töpfe, die allerdings zum Vermarktungstermin perfekt aussehen müssen. Sie untersucht sechs mitpflanzbare, laut Hersteller biologisch abbaubare Kulturtöpfe im Vergleich zu einem schwarzen Standardtopf. Teils war das Wachstum in einigen mitpflanzbaren Töpfen reduziert, vermutlich bedingt durch Umsetzungsprozesse. © Dr. Gisela Fischer-Klüver

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„Hauptsache das Wasser gelangt nicht in die Umwelt“, sagte Michael Stuch, LWK Nordrhein-Westfalen (NRW), der einen mobilen Waschplatz für Pflanzenschutzspritzen vorstellte. Es geht ihm darum, die technischen Restmengen einer Karrenspritze, die immerhin 3,5?% betragen sollen, ordentlich zu entsorgen. Die 200-l-Karrenspritze benötigt laut seiner Berechnung 25?l Frischwasser zum Spülen, das in das faltbare, zertifizierte Auffangbecken gelangt, um von dort in einen Biofilter überführt zu werden. © Dr. Gisela Fischer-Klüver

Der Identifikation von Käfern an Importholz und dem Erkennen invasiver Insekten widmete sich ein weiterer Ausstellungsbereich. © Dr. Gisela Fischer-Klüver

Die Verteilung von Raubmilben lässt sich durch selbst umgebaute Laubblasgeräte vereinfachen, zeigte der Pflanzenschutzdienst der LWK NRW. © Dr. Gisela Fischer-Klüver

In dem Projekt „BioVitro“ entwickelt die Humboldt-Universität zu Berlin sterile Bio-Substrate für die In-Vitro-Kultur gesunder Elite-Mutterpflanzen nach dem Motto „Bio von Anfang an!“. © Dr. Gisela Fischer-Klüver
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