Jahreszeiten quer Beet
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Was die Friedhofsgärtner für die Buga Schwerin mit einer Liste zu verhindern versuchen, ist auf deutschen Friedhöfen längst Realität: Im Mai stehen Stiefmütterchen, Begonien, Hortensien, Rosen und Farne einträchtig nebeneinander auf den Gräbern. Vielen Angehörigen, so der Eindruck, ist nicht mehr bewusst, welche Pflanzen typisch für welche Jahreszeit sind.
Immer größere gärtnerische Sortimente, immer mehr verfrühte Ware und immer frühere Verkaufszeitpunkte für Klassiker der jeweiligen Saison erleichtern den Durchblick selbst für Fachleute nicht. Kein Wunder, dass Otto-Normal-Verbraucher den auch nicht mehr hat. Das Verwenden von bekannten Zimmerpflanzen wie Kalanchoe und Topfrosen im Sommer oder der Alpenveilchen im Herbst machen die Sache auch nicht einfacher. Dass Friedhofsgärtner ständig auf der Suche nach neuen Pflanzen sind, ist in Ordnung. Doch wenn diese Neuheiten zur Verwirrung der Kunden beitragen, ist Vorsicht angesagt.
Die wechselnden Jahreszeiten mit den typischen Pflanzen sind auf Gräbern ein starkes Symbol für das Werden und Vergehen des Lebens. Verwischen die Unterschiede zwischen den Jahreszeiten zu sehr, entfällt der eigentliche Sinn dieser Symbolik. Auf Ausstellungen, aber auch auf Musteranlagen sollte deshalb nur gezeigt werden, was zur Jahreszeit gehört und genug Durchhaltekraft für eine lange haltbare Saisonbepflanzung hat. Die Liste wird in Schwerin sicher wieder zu Diskussionen führen – doch sie ist ein erster Ansatz, dieses schwierige Thema anzugehen.
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