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Kommentar zu Landgard NOVA

Ja, aber

Mit dem Projekt Landgard NOVA kündigt Deutschlands größter Gartenbau-Vermarkter ein umfassendes Restrukturierungsprogramm an. Damit es Erfolg hat, müssen die Entscheider priorisieren und für einen zügigen Prozess sorgen, meint Christoph Killgus.

von Christoph Killgus erschienen am 15.07.2025
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Mit 14 Teilprojekten nimmt sich Landgard alle wichtigen Unternehmensbereiche für eine Überprüfung und Neuaufstellung vor. Das ist grundsätzlich richtig und geboten und wir wünschen im Interesse der Branche dem Projekt besten Erfolg. Bei den Zielsetzungen von „neu“ zu sprechen, wie das Marketingwort NOVA signalisiert, ist freilich völlig überhöht: Alle wesentlichen Bereiche eines Unternehmens im Blick zu behalten, regelmäßig auf den Prüfstand zu stellen und wo nötig den Kurs zu korrigieren, das war und ist schlicht und ergreifend Kernaufgabe der Geschäftsführung eines Unternehmens.

Diese Kernaufgabe der Geschäftsführung wird mit Landgard NOVA nun breit in das ganze Unternehmen getragen. Die großen Herausforderungen unserer Zeit mit sich schnell wandelnden Rahmenbedingungen können kaum mehr allein von wenigen Leitenden bewältigt werden. Dafür sind gemeinsame Anstrengungen im ganzen Unternehmen nötig. Ähnlich gehen viele große Unternehmen mit ihren Herausforderungen um – meist dazu motiviert von Unternehmensberatungen, die an solchen Prozessen gutes Geld verdienen.

Das projektorientierte Vorgehen mit vielen Beteiligten birgt allerdings auch enorme Risiken. Die vielen Teilprojekte, die vielen Beteiligten, das bedeutet einen hohen Zeitaufwand für die Mitarbeiter im Unternehmen, die mit den Herausforderungen ihrer Verantwortungsbereiche auch so schon mehr als gefordert sind. Bei so vielen Projekten und schnell ausufernden Prozessen dauert es erfahrungsgemäß (zu) lange, bis Erkenntnisse feststehen und dann auch umgesetzt werden. Bis dahin haben sich relevante Rahmenbedingungen oft schon wieder geändert.

Wesentlich wird sein, dass sich eine Geschäftsführung, in der es in den letzten Jahren leider wenig Kontinuität gab, nicht hinter einem lange laufenden NOVA-Prozess versteckt, sondern zukunftsfähige Entscheidungen immer so zeitnah wie nötig trifft, im Zweifelsfall unabhängig vom Stand von Landgard NOVA. Die Geschäftsführung ist dazu gefragt, sehr bald zu entscheiden, welche Teilprojekte Priorität haben. Für die Digitalisierung scheint das bereits der Fall zu sein, für die anderen Teilprojekte noch nicht.

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