„Blümchenschau" darf nicht abwertend sein
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Heute geht es bei Gartenschauen vorrangig darum, einen verlassenen Industrie-, Armee- oder Bergbaustandort oder ein in die Jahre gekommenes Stadtbild umzuwandeln in ein modernes, lebenswertes Umfeld mit Freizeitmöglichkeiten für alle Generationen, mit neuem Verkehrskonzept, idealerweise verknüpft mit ökologisch wertvollen Bauweisen, die als Vorbild dienen. Das ist sinnvoll und vernünftig. Dennoch erwarten Besucher einer Gartenschau Blumen, Pflanzen und Garten in Fülle. Dafür sind temporäre Großpflanzungen, Schau- und Themengärten da. Leider beugten sich Planer und GaLaBau-Betriebe in den vergangenen Jahren auffällig oft dem Trend zu mehr Stein und weniger Pflanze, zu arten- und blütenarmen, schlichten, ja betont „pflegeleichten" Gestaltungen. Die Macher zeigten sich stolz, keine „Blümchenschau" inszeniert zu haben. Die Abfälligkeit, mit der dieser Begriff geäußert wird, steht allerdings der Enttäuschung gegenüber, die Garten- und Pflanzenfans beim Anblick solcher Flächen empfinden.
In einer Zeit, in der Schotterwüsten und Monotonie überhandnehmen, in der gegen das Insektensterben und die Auswirkungen des Klimawandels gekämpft wird, ist es besonders angebracht, Pflanzungen und Blumen in gekonnter Verwendung zu zeigen. Und man sieht ja, wie überaus gut das bei den Besuchern ankommt! Eine ideale Gartenschau vereint Stadtgestaltung und gärtnerische Themen professionell miteinander. Es geht nicht das eine ohne das andere. Das wurde zum Beispiel in Heilbronn, Erfurt und Überlingen hervorragend demonstriert. Das bedeutet aber auch, dass die Beteiligten am Konzept und der Ausführung einer Gartenschau arbeiten, ohne überheblich gegenüber anderen Kollegen zu sein – und auf „Blümchenschau"-Äußerungen zu verzichten!
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