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Das Rad neu erfinden?

Die Steinmetzgenossenschaften aus Stuttgart und Köln bieten für Städte und Gemeinden neuerdings mit Unterstützung ihres Bundesinnungsverbandes, dem Deutschen Steinmetz-, Stein- und Holzbildhauerhandwerkes (BIV), betreute Grabfelder in Kombination mit Treuhandverträgen an. Im Juni bewarben die Steinmetzen in einer Aktion auf der BUGA in Schwerin ihr neues Angebot direkt bei den Mustergräbern, was für viel Aufregung sorgte. Ein Kommentar von Christiane James
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Die Idee der friedhofsgärtnerischen Treuhandverträge ist mehr als 50 Jahre alt. Ein Konzept für die Übernahme ganzer Felder durch Friedhofsgärtner wurde in diesem Jahr mit dem „Memoriam-Garten“ in Schwerin vorgestellt und jetzt mit dem Innovationspreis des Bundes ausgezeichnet. Neu ist nun allerdings, dass ein Gewerk, mit dem die Friedhofsgärtner bislang freundschaftlich zusammenarbeiten, ein Konkurrenzprodukt direkt vor der „Haustür“ der Gärtner präsentierte.



Mit ihrem neuen Angebot machen die Steinmetze ihren gärtnerischen Kollegen direkte Konkurrenz. Ob das in Zukunft eine gute Zusammenarbeit fördert? Vermutlich nicht. Das ist schade, gibt es doch viele Beispiele für eine gute Zusammenarbeit der Gewerke untereinander. In Hessen beispielsweise schließen auch die Steinmetze Verträge für die friedhofsgärtnerische Treuhandstelle ab.



Die Schere zwischen den Menschen, die viel Geld für ein Grab ausgeben und denen, die nach preisgünstigen Alternativen suchen, wird sich weiter öffnen. Für alle Gewerke, die auf Friedhöfen ihr Geld verdienen, werden die Zeiten in den nächsten Jahren deshalb vermutlich noch härter. Brauchen wir in solchen Zeiten auch noch konkurrierende Angebote der oben genannten Art? Muss jeder das Rad noch einmal neu erfinden und Ideen, Kraft, Zeit und Geld aufwenden, die man als Input in ein bestehendes Projekt effektiver hätte verwenden können? Viel sinnvoller wäre es – und für alle Beteiligten preiswerter und einfacher –, bestehende Lösungen gemeinsam anzubieten und zu nutzen.

 

(c) DEGA P&H 9/2009



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