
Dornige Chancen für den Zierpflanzenbau?
Zwischen Konsumflaute und politischem Aufbruch sucht der Zierpflanzenbau nach Wegen, die aktuellen Herausforderungen als Chancen zu begreifen. Das wurde bei der Herbsttagung des Bundesverbandes Zierpflanzen (BVZ) im Zentralverband Gartenbau (ZVG) vom 16. bis 18. Oktober 2025 in München deutlich.
von ZVG/BVZ erschienen am 23.10.2025
Es liefe nicht rund, bemerkte BVZ-Vorsitzender Frank Werner mit einem Blick auf die Absatzzahlen. Nicht das Wetter, sondern Konsumverzicht machte er als Hauptgrund dafür aus. Die Gründe dafür seien so vielfältig wie die aktuelle Stimmung im Land. Es gäbe allerdings einige Gründe, über die es sich lohne, nachzudenken und manches, auch im eigenen Betrieb, infrage zu stellen. Eines solle man aber keinesfalls, an dem großen Wert unserer Produkte – Blumen und Pflanzen – zweifeln.
Den politischen Neustart in Berlin bewertet Werner als grundsätzlich gut. Den Koalitionsvertrag, der weitreichende Aussagen zum Gartenbau trifft, bewertete er als Beleg einer erfolgreichen Verbandsarbeit. Aber das meiste sei noch nicht umgesetzt und eine Vorhersage, welche Versprechen verwirklicht werden, könne man noch nicht treffen. Der BVZ-Vorsitzende mahnt an, dass die Branche dringend Planungssicherheit und passende Rahmenbedingungen brauche. Eine zügige Umsetzung von noch ausstehenden Gesetzesänderungen, wie dem Energieeffizienzgesetz, den dringend notwendigen Bürokratieabbau, aber auch die Erhaltung eines stabilen und sicheren Sozialsystems nannte er als Beispiele. Der Zierpflanzenbau leiste seinen Beitrag, mit der Produktion vielfältiger Sortimente, neuen Produkten und innovativen Unternehmen, unterstrich Werner abschließend.

Mit einem Rückblick auf ein Jahr als Präsidentin des Zentralverbandes Gartenbau (ZVG) nahm Eva Kähler-Theuerkauf die Delegierten mit auf ihre Tour durch Deutschland und den Diskurs mit der Politik, Verbänden, Organisationen und den Mitgliedern. Ihr habe diese Reise erneut gezeigt, dass der Gartenbau in Deutschland lebendig, engagiert und vielseitig sei und mit der Vielfalt seiner Themen gehört werde. Als größten Erfolg bezeichnete sie dabei, dass der Gartenbau mit seinen Argumenten im Koalitionsvertrag verankert sei. Die Herausforderungen blieben groß, so die ZVG-Präsidentin. Aber man erlebe in der neuen Regierungskoalition ein Grundverständnis für die Anliegen des Gartenbaus. So finde man inzwischen für das Thema Pflanzenschutz wieder Gehör. Die Forderung nach einfacheren Zulassungsverfahren finde Unterstützung im Ministerium, was auch für den Zierpflanzenbau immer wichtiger werde.

Herrmann Berchtenbreiter, Präsident des Bayerischen Gärtnerei-Verbandes (BGV), betonte, dass die Stärken der Gartenbauverbände die Fachverbände und ihre große Vielfalt seien und damit auch die Vielfalt der gärtnerischen Unternehmen in Bayern abbildeten. In Bayern habe man mit einigen neuen Initiativen auf sich aufmerksam machen und die Wertschätzung für die Zusammenarbeit erhöhen können. Als Beispiele hob er die „Perspektive BGV“, einen Zusammenschluss junger Unternehmer, das „Netzwerk nachhaltige Produktion“, „Natürlich mit Nützlingen“, aber auch die „Unternehmerinnen im BGV“ sowie den „Blühpakt -Bayern“ hervor.











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