
Gärtner für mehr Artenvielfalt
Am 3. Juli 2025 fand an der Staatlichen Fachschule für Gartenbau in Landshut-Schönbrunn der Infotag „Gärtnern für mehr Artenvielfalt“ statt. Die Veranstaltung wurde im Rahmen der sogenannten Blühpakt-Allianz mit dem Bayerischen Gärtnereiverband (BGV) durchgeführt.
von Mieke Bellingrodt, Staatlichen Fachschule für Gartenbau in Landshut-Schönbrunn erschienen am 11.07.2025An der Veranstaltung nahmen rund 80 Gärtnerinnen und Gärtner aus den Fachrichtungen Zierpflanzenbau, Stauden, Friedhof und Garten- und Landschaftsbau, sowie Vertreterinnen und Vertreter des Verbands, der Fachpresse und der Behörden teil.
Der Blühpakt Bayern wurde als Reaktion auf den Rückgang der Insekten 2018 vom Bayerischen Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz ins Leben gerufen. Die Verfügbarkeit und die Bekanntheit heimischer Wildstauden sollen gefördert und das Thema in der Aus- und Weiterbildung für Gärtnerinnen und Gärtner besser platziert werden.

Für das gemeinsame Projekt „Heimat.pflanzen – für Insekten“ konnten bisher 13 Pilotbetriebe aus ganz Bayern gewonnen werden. Zehn Betriebe hatten bereits im März von Umweltminister Thorsten Glauber die Blühpakt-Plakette „Bei uns gibt es heimische Pflanzen für Insekten!“ erhalten. Drei Betriebe bekamen die Plakette bei der Informationsveranstaltung von BGV-Präsident Hermann Berchtenbreiter, Projektleiterin Annette Berger und Referatsleiter Dr. Stephan Niederleitner überreicht. Ziel ist es, weitere Gärtnereien für das Projekt zu gewinnen.
Nicolas Müller, Garten- und Landschaftsbau-Betriebs Grüne Aussichten aus Ismaning, informierte über heimische Wildpflanzen in Gärten. Er gab Einblicke in den Bau von Naturgärten, die sich durch eine Vielzahl von Lebensräumen und heimische Artenvielfalt auszeichnen.
In einer Podiumsdiskussion der Blühpakt-Pilotgärtnereien kamen Erfahrungen mit Produktion und Vermarktung von Wildstauden zur Sprache.
Tessa Erhardt und Susanne Spatz-Behmenburg präsentierten neue Pflanzpakete. Die sieben Pflanzenkombinationen für unterschiedliche Gartensituationen und auch für Balkonkästen wurden für eine standortgerechte Pflanzenverwendung im Privatgarten entwickelt und sind hilfreich für die Kundenberatung. Zwei Teilnehmende konnten sich über das Pflanzpaket „Meine heimischen Wiesenblumen“ freuen. Sie wurden beim Gewinnspiel „Digitale Pflanzenbestimmung“ ausgelost.
Vorgestellt wurden ein Studierenden-Projekt der Fachschule von acht zukünftigen Gärtnermeisterinnen und Gärtnermeister unterschiedlicher Fachrichtungen und ihrer Fachlehrerin Mieke Bellingrodt. Im über drei Schulwochen laufenden Projekt planten und bauten die Teilnehmer an der Fachschule einen Garten, in dem nahezu ausnahmslos heimische Wildpflanzen verwendet wurden, welche wichtigen Lebensraum und Nahrungsquelle für unsere heimischen Insekten bieten. Eine Trockensteinmauer, Totholz und Steinhaufen ergänzen den Garten als wichtigen Lebensraum.
Ein Themencafé mit Fachleute beispielsweise zur Verwendung heimischer Wildpflanzen auf dem Friedhof oder zu essbaren Wildpflanzen rundete die Veranstaltung ab und förderte den kollegialen Austausch.
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