
Erweiterungsfläche für Bestattungen von Amts wegen auf dem Friedhof Öjendorf
Auf dem Hamburger Friedhof Öjendorf ist ein neues Grabfeld für Verstorbene ohne Angehörige eröffnet worden. Dort werden Menschen beigesetzt, die keine Angehörigen haben, die sich um die Bestattung kümmern. In diesem Fall sorgt die Stadt Hamburg für die Beisetzung.
von Lutz Rehkopf, friedhof-hamburg.de erschienen am 23.11.2024Nach Ablauf der Fristen werden diese Verstorbenen eingeäschert und auf einem dafür bestimmten Grabfeld auf dem Öjendorfer Friedhof beigesetzt, ausgenommen Menschen, die erkennbar die Feuerbestattung ablehnen. Im vergangenen Jahr hatte es 1670 Bestattungen von Amts wegen gegeben. Damit ist die Zahl gestiegen: Im Jahr 2015 gab es 1097 dieser Bestattungen.
Es gibt, so hob die Hamburger Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit in ihrer Eröffnungsansprache hervor, in Hamburg zahlreiche engagierte Menschen, die sich darum kümmern, dass mehr getan wird als die korrekte Abwicklung einer würdigen Beisetzung von der Bearbeitung der „Fälle“ bis zur Beisetzung der Verstorbenen, von der Kremation bis zur Pflege der Anlage. So gibt es engagierte Pastorinnen und Pastoren für eine Andacht im Zuge der Beisetzungstermine. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Hamburger Friedhöfe sorgen für die Organisation und dafür, dass mit dem Verstorbenen verbundene Personen an der Beisetzung teilnehmen können. Eine Initiative half, dass seit 2015 auf den Grabstätten Namen und Lebensdaten zur Erinnerung zu lesen sind. Landschaftsarchitekt Torsten Herbst trug diesem Wunsch Rechnung und gestaltete die Anlage entsprechend. Sie wurde dafür mit einer symbolischen Torkonstruktion, die zugleich die Namen tragen, mit einem Spiegel ausgestattet. Eine Andacht, ausgerichtet von Pastor Stefan Richter, begleitete die Feierstunde.
1Eine vielsinnige Torkonstruktion
In dieser für Hamburg inzwischen üblichen Praxis, für diese Menschen mehr zu tun als das Nötigste, ist die Ausgestaltung der neuen Anlage zu betrachten. Auf der neuen Fläche ist eine symbolische Torkonstruktion mit einem Spiegel zu sehen. Eingefasst von einer Gehölzkulisse führt eine zentrale Wegeachse auf drei Erinnerungstore zu, beiderseits von ihr befinden sich die Gräber. Drei sich perspektivisch verjüngende Tore tragen Namenstafeln der Verstorbenen und geben den Blick frei auf einen Spiegel am Ende des Weges. Die Tore symbolisieren Durchgang und Übergang, die Farbe Blau die Spiritualität und der Spiegel die Begegnung mit sich selbst - auf unerwartete Weise.
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