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Katz Biotech Online-Pflanzenschutzstunde

Optimierte Lösungen für den biologischen Pflanzenschutz

Neuentwicklungen für den biologischen Pflanzenschutz präsentierte Katz Biotech in seiner 21. Online-Pflanzenschutzstunde.

von Dr. Gisela Fischer-Klüver, Hannover erschienen am 10.06.2025
Amblyseius barkeri gibt es jetzt auch in größeren Mengen. © Katz Biotech AG
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Nicht neu, aber eine Produktoptimierung stellte Dr. Peter Katz für Amblyseius barkeri vor. Optimierte Produktionsbedingungen ermögliche es, jetzt auch größere Mengen bereitzustellen. Die geänderte Formulierung hat einen etwas höheren Holzfaseranteil. Desweiteren soll die Auslieferung statt wie bisher in Röhren zunehmend in Beuteln erfolgen. Der Anteil Verpackungsmaterial reduziert sich dadurch deutlich.

Wirkung vorhanden

Immer wieder gibt es Diskussionen über die Wirkung von A. barkeri gegen Weichhautmilben. Die für die Produktion von Encarsia formosa bei Katz Biotech kultivierten Tabakpflanzen zeigen im Winter oft Probleme durch Weichhautmilben. Ein Tabakbestand wurde beim Topfen nur zur Hälfte mit A. barkeri belegt. Deutlich sichtbar war die vermehrte Ausbreitung der Weichhautmilben in dem nicht mit A. barkeri behandelten Bestand. Damit ließ sich eine sichtbare Wirkung gegenüber den Milben zeigen.

<i>Pachycrepoideus </i>
auf 
<i>Drosophila suzukii</i>
Pachycrepoideus auf Drosophila suzukii © Katz Biotech AG

Puppenparasitoide gegen die Kirschessigfliege

„Dieses Jahr werden wir auch in der Lage sein, die Puppenparasitoide Trichopria drosophilae und Pachycrepoideus vindemmiae gegen die Kirschessigfliege bereitzustellen“, sagte Peter Katz.

Das zusammen mit der Hochschule Geisenheim und dem Julius Kühn-Institut bearbeitete Projekt „ParaDrosu“ zeigt, dass der Nützling Trichopria drosophilae vor allem in Bodennähe aktiv ist, während Pachycrepoideus vindemmiae in den oberen Beerenzonen einer Himbeeranlage aktiv ist. Unter guten Bedingungen sind hohe Parasitierungsraten möglich, eine befallene Frucht bleibt allerdings befallen.

<i>Trichoparia </i>
auf 
<i>Drosophila suzukii.</i>
Trichoparia auf Drosophila suzukii. © Katz Biotech AG

Empfehlenswert sei der kombinierte Einsatz beider Nützlinge, da Pachycrepoideus eine bessere Hitzetoleranz aufweist, während Trichopria eine bessere Toleranz gegenüber Pflanzenschutzmitteln zeigt. Beide Arten können von einer Zwischenpflanzung mit Lobularia profitieren.

<i>Diaretiella rapae</i>
Diaretiella rapae © Katz Biotech AG

Diaretiella rapae frühzeitig einsetzen

Die Schlupfwespe Diaretiella rapae parasitiert eine Reihe von Blattlausarten, wobei sie eine der wenigen Arten ist, die die Mehlige Kohlblattlaus als Wirt nutzt. Daneben werden die Pfirsichblattlaus Myzus persicae und laut Literatur zahlreiche andere Arten parasitiert. Als Ersatzwirt für eine offenen Zucht hat sich die Maisblattlaus Rhopalosiphum maidis als geeignet erwiesen.

Es scheint so zu sein, dass die auf einer bestimmten Lausart angezogenen Schlupfwespen später nur schwer auf andere Lausarten übergehen. Bei Paprikapflanzen hilft D. rapae nicht gegen die Pfirsichblattlaus, wie ein Versuch zeigte. Möglicherweise lassen sich zukünftig positive Bekämpfungseffekte erreichen, nachdem die Nützlinge auf Paprikapflanzen angezogen wurden.

Das erwachsene Weibchen der D. rapae legt mit seinem Legestachel die Eier in Blattläuse ab, wobei junge Lausstadien bevorzugt werden. Aus den Eiern schlüpfen die Larven, die die Laus abtöten und sich bei 20 bis 25 °C innerhalb einer Woche zur Puppe entwickeln. Dabei entstehen die charakteristischen Blattlausmumien. Innerhalb von weiteren sieben Tagen schlüpft die neue Schlupfwespengeneration, wobei die Männchen früher erscheinen. Die nachkommenden Weibchen werden von den wartenden Männchen begattet und beginnen sofort mit der Parasitierung von Blattläusen.

Der Einsatz sollte sofort nach dem ersten Fund von Läusen erfolgen. Als Einsatzmenge empfiehlt Katz ein bis zwei Tiere/m². Es werden Einheiten von 500 Tieren ausgeliefert. Die Minimumeinsatztemperatur beträgt 15 °C. Für eine gute Wirkung sind Temperaturen für einige Stunden von über 20 °C notwendig. Ab 32 °C ist keine aktive Parasitierungstätigkeit mehr zu erwarten.

Zur Unterstützung der Ansiedlung kann mit dem Offenen-Zucht-System gearbeitet werden. Bei Einsatz von D. rapae muss das Getreide mit der Maisblattlaus besiedelt werden. Dies sollte dann bei einer Bestellung mit angegeben werden. Die anderen normalerweise genutzten Getreideblattlausarten werden laut Erfahrungen nicht parasitiert.

<i>Encarsia tricolor</i>
 parasitiert die Kohl-Weiße Fliege.
Encarsia tricolor parasitiert die Kohl-Weiße Fliege. © Katz Biotech AG

Encarsia tricolor parasitiert die Kohl-Weiße Fliege. In einem gemeinsamen Projekt mit der Universität Hannover wurden verschiedene Systeme für die offene Zucht getestet. „Wir sind recht weit gekommen und können jetzt auch größere Mengen zur Verfügung stellen“, so Katz. Durch eine optimierte Vermehrung sind die Schlupfwespen ab Frühsommer erhältlich.

Automatische „Nemaplus depot“-Ausbringung möglich

Verbessert wurde das seit 2021 auf dem Markt erhältliche verkapselte Nematodenprodukt Nemaplus depot. Die bislang ungenügende Rieselfähigkeit lässt sich durch eine intensivere Trocknung verbessern. Vor der Ausbringung der Kapseln mit einem Dosiergerät können zusätzlich mitgelieferte Holzfasern zugemischt werden, um ein gut rieselfähiges, körniges Substrat zu erhalten. Ein speziell entwickeltes Dosiergerät ermöglicht die automatische, zuverlässige Ausbringung von vier bis sechs Kapseln pro Topf.

Das Dosiergerät DP3D Dosierer FX100 ist direkt beim Hersteller, Firma DP3D des Inhabers Dennis Pülscher, erhältlich.

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