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Von Automation bis Zeitgeist

Was 2024 zählt

Das neue Jahr hat erst begonnen. Wie immer geht es darum, bisheriges Handeln kritisch zu  hinterfragen, Ausschau zu halten, in welche Richtung sich Dinge verändern, die Anpassungen im Unternehmen erforderlich machen. Ein kleines Lexikon greift kurz und bündig Themen auf, die eine Rolle spielen für 2024 und darüber hinaus.

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P rognosen zur weiteren Geschäftsentwicklung zu stellen, ist schwierig. Nach Lage der Dinge wird sich die insgesamt düstere Konsumstimmung nicht so schnell erholen. Jedoch, kommen nicht noch weitere Krisenherde hinzu, ist davon auszugehen, dass auch 2024 das Umsatzniveau der letzten beiden Jahre halten wird, tendenziell eher mit ein paar Prozentpunkten darüber. Dies dürfte insbesondere für den pflanzenlastigen Einzelhandel zutreffen. Denn Pflanzen spielen in einer anderen Liga als etwa Kissen, Kerzen und Keramik. Dennoch gilt es, von den fetten Jahren  vorerst Abschied zu nehmen.

A wie Automation: In Anbetracht des eklatanten Personalmangels, dem Engpass für weitere Expansionen in vielen Betrieben, rückt auch in unserer Branche das Thema Automation in den Fokus, etwa bei Vollernteabläufen in Erdbeeren, Gerbera- oder Schnittrosenbeständen.

B wie Bio-Produkte: Sie nehmen einen immer breiteren Raum ein, allen voran bei der Bekämpfung von Schädlingen. Aber auch aufgrund der Torfverminderungsstrategie des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft wächst der Markt an torffreien Bioerden rasant.

C wie CO 2 -Bepreisung : Ab 2024 steigt der CO 2 -Preis für fossile Brennstoffe von 30 auf 45 Euro/t CO 2 . Mit der Bepreisung soll eine Lenkungswirkung einhergehen, um die CO 2 -Emissionen einzudämmen. Die Steigerung verteuert Heizöl um rund 4,0 Cent/L, Erdgas um 0,27 Cent/kWh.

D wie Deutscher Konjunkturmotor : Genau dieser ist 2023 ins Stottern geraten. Das BIP unseres stark exportabhängigen Landes ging real um 0,3 Prozent zurück. Urheber ist ein krisengeprägtes Umfeld, mit Auswirkungen auf die allgemeine Konsumstimmung im Lande.

E wie Energiekostenauftrieb : Trotz einer Beruhigung am Markt bei Sprit, Gas und Strom, auch dank einer besseren Versorgungslage, liegen die Kosten weit über dem Vor-Corona-Niveau, was Unternehmen, insbesondere dem produzierenden Gartenbau unter Glas/Folie, größte Sorgen bereitet.

F wie Fachkräftemangel : Ein ähnlich hohes Sorgenpotenzial wie die Energieverteuerung stellt in Unternehmerkreisen der eklatante Fachkräftemangel dar. Der Markt an gut ausgebildeten Arbeitskräften ist leergefegt. Selbst Hilfskräfte sind nur schwer zu finden

G wie Gartenglück : Gartenarbeit, die Beschäftigung mit Blumen und Pflanzen, das Gärtnern ob auf Balkon oder Terrasse, hat als sinnvolle Freizeitbeschäftigung immer mehr Konjunktur. Sie macht viele Menschen glücklich und lässt die grüne Branche positiv in die Zukunft schauen.

H wie Hochbeetkultur: Vom Nischendasein zu einem regelrechten Hype mausert sich das komfortable Gärtnern in Hochbeeten, zu nutzen für allerlei Gemüsekulturen, Erdbeeren, ja sogar Kartoffeln und Kürbisse. Für Gartenfachhändler bieten bauliche Fertiglösungen gute Umsatzchancen.

I wie Inflationsrate : Das Krisenszenario seit dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine bescherte uns Inflationsraten von 7, ja sogar 8 Prozent und mehr zu Jahresanfang, jedoch mit kontinuierlich fallender Tendenz auf unter 4,0 im vierten Quartal. Expertenmeinungen rechnen mit einem weiteren Absinken, gut für die Verbesserung der Kaufkraft.

J wie Jahresplanung: Weitgehend Fehlanzeige für eine in Unternehmen essentielle Aufgabe. Es mangelt an verlässlichen Rahmenbedingungen, was eine längerfristige Planung erschwert, sie vielleicht sogar von heute auf morgen in Luft auflöst (Beispiel Förderprogramm für E-Autos).

K wie Klimawandel : Ihn in den Griff zu bekommen (2-°C-Ziel des Pariser Klimaschutzabkommens), gehört mit zu den vordringlichsten Aufgaben der Weltgemeinschaft. Die Auswirkungen von zunehmenden Dürren, Überschwemmungen, Gletscherabschmelzungen sind nur zu offenkundig.

L wie LKW-Mautgebühren : Mit der Ausweitung der Mautpflicht ab 1. Juli 2024 auf Kleintransporter ab 3,5 t ist mit zusätzlichen Kosten auch im Transportwesen des Pflanzen- und Blumenhandels zu rechnen. Hinzu kommt noch die Einführung einer CO 2 -Mautgebühr.

M wie Mindestlohn: Er steigt ab 1. Januar 2024 für das Gesamtjahr von bisher 12 Euro auf 12,41 Euro, was einer moderaten Erhöhung um 3,4 Prozent entspricht. Im besten Falle wird damit die aktuelle Inflationsrate statistisch betrachtet kompensiert.

N wie Nachhaltigkeit: Ein Thema das gesellschaftspolitisch höchste Relevanz besitzt und somit alle Branchen tangiert, in besonderem Maße auch die grüne Branche. Nur Maßnahmen, die gut und authentisch kommuniziert werden, erfüllen Sinn und Zweck.

O wie Optimismus : Trotz schwierigem Umfeld bietet die Kernkompetenz unserer Branche, nämlich der Handel mit Blumen und Pflanzen, ein weites Feld, um Menschen, selbst mit schmalem Geldbeutel, Freude zu schenken sowie ein Stück weit Glück, Entspannung und Oasen des Wohlfühlens.

P wie Preise: Sie stehen für alle Beteiligten in der Wertschöpfungskette Tag für Tag im Brennpunkt des Geschehens. In Zeiten des Kostenauftriebs wird die Neuanpassung unausweichlich, wobei aber die Kundenakzeptanz immer auch einen Balanceakt darstellt.

Q wie Quo vadis Normalität: Das Warten auf Normalität, auf relativ stabile Verhältnisse wie zu Postcorona-Zeiten wird sich aller Voraussicht nach auch für 2024 nicht erfüllen. Vielmehr gilt es, auf Sicht zu fahren, ohne dabei den Optimismus zu verlieren.

R wie Regionalität : Konsumenten bevorzugen immer mehr regionale Produkte. Wichtig wird für sie zu wissen, woher die Ware kommt und unter welchen Bedingungen sie produziert wurde. Ein Pluspunkt für heimische Produkte, selbst wenn sie etwas mehr kosten.

S wie Stimmungsbarometer : Der bekannte GfK-Konsumklima-Index, in dem Aspekte zur Konjunkturlage, Einkommen und Anschaffungsneigung eingehen, befindet sich mit -25 bis -28 seit Monaten auf stabiler Talsohle. Verbesserungen für 2024 werden nur marginal erwartet.

T wie Transformationsaufgaben : Zu den großen Herausforderungen in unserer Branche zählen: CO 2 -Neutralität, Einsatz neuer Techniken wie Robotic, Drohneneinsatz etwa zur Pflanzenbestandsüberwachung oder der Torfersatz in Substraten für Produktion und Handel.

U wie Umsatzentwicklung : Unter den gegebenen Voraussetzungen, mit einem zunehmenden Konkurrenzdruck seitens des organisierten Handels und einer verunsicherten, preissensibleren Kundschaft, verlangt eine positive Umsatzentwicklung attraktive Sortimente.

V wie Valentinstag : Mit dem 14. Februar, dem ersten Highlight des Jahres in der Blumenbranche, sind auch die ersten Prognosen zur Konsumbereitschaft verbunden. Laufen teuere rote Rosen wie gehabt oder eher günstigere bunte Frühlingssträuße?

W wie Warenpräsentation : Sie gehört zu einem wichtigen Marketinginstrument im Facheinzelhandel und hat die Aufgabe, Kunden am POS durch eine ideenreiche Gestaltung, nicht nur konsumtiv, sondern auch emotional anzusprechen, um Zusatzverkäufe zu initiieren.

X wie zum x-ten Mal : Oft genügt es nicht, mit einem Hinweis eine Maßgabe, Arbeitsvorgabe, Verhaltensänderung unter Mitarbeitenden, gerade in Zeiten des Wandels, herbeizuführen. Wiederholungen, selbst schriftliche Vereinbarungen, werden erforderlich.

Y wie Yearround-Pflanzen am Markt: Jedermann kennt sie, ob im Schnittblumen- oder Topfpflanzensortiment. Entsprechend hoch ist ihr Abnutzungspotenzial. Kunden verlangen heute mehr Saisonalität. Abwechslung heißt die Devise, damit lässt sich punkten.

Z wie Zeitgeist: Er prägt eine bestimmte Epoche unter gesellschaftspolitischen, wirtschaftlichen und sozialen Aspekten. Branchenspezifisch betrachtet, steht ein umwelt- und klimaschonendes Handeln weit oben auf der Agenda. Es stärkt nachhaltig die Reputation eines Unternehmens.

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