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Einfach nur dabei sein ist schon sehr viel

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Was bedeutet, sich ehrenamtlich einzusetzen für den Berufsstand, für den Gartenbau? Die Vorstellungen davon sind mittlerweile sehr hochgeschraubt, um nicht zu sagen – überdreht. Ehrenamt bedeutet meist Engagement ohne Ende. Wer sich bereit erklärt, eine Aufgabe oder ein Amt zu übernehmen, wird zugeschüttet mit Terminen, mit Verantwortung, mit Aufgaben. Wir kennen diese Leute (vielleicht sind wir das ja auch selbst) als ewig Aktive, hier ein Termin, dort eine Besprechung und in der freien Zeit verfolgt einen die Arbeit über das Handy. Das, was anfangs vielleicht aus Begeisterung für die Sache und wegen Ruhm und Ehre lockte, wird schnell zu einer enormen Belastung.

Gefährlich ist die Überfrachtung im Ehrenamt nicht nur für die Engagierten, die aufpassen müssen, dass sie ihr Leben insgesamt noch auf die Reihe kriegen. Gefährlich ist es auch für das Bild vom Ehrenamt insgesamt. Denn mittlerweile verbindet fast jeder Ehrenamt mit Engagement in besonders hohem Maß. Die Folge: Eine handvoll (Über-)Engagierter auf der einen Seite, viele auf der anderen Seite, die sich nicht in der Lage sehen, dergleichen zu tun und deshalb lieber ganz wegbleiben und sich letztendlich auch bei keiner Veranstaltung mehr sehen lassen.

Komplett falsch wäre, denen, die sich zurückgezogen haben, ein schlechtes Gewissen zu machen (und sei es auch nur indirekt). Das schlechte Gewissen lässt sich schnell erzeugen, mancher hat das ohnehin, weil er sich gern mehr einbringen würde, aber nicht kann. So jemand bleibt dann aber noch konsequenter von Veranstaltungen weg, um weiteren Vorwürfen auszuweichen.

Eine echte Herausforderung und Aufgabe ist deshalb, ehrenamtliches Engagement wieder auf die Füße zu stellen. Auch wer „nur“ zu einer Veranstaltung kommt, im besten Fall einen anderen dazu noch mitnimmt, tut sehr sehr viel für seine Kolleginnen und Kollegen und letztendlich auch für sich selbst. Allein der Austausch mit anderen ist oft mehr wert als ein Vortrag, den man in ähnlicher Form schon mehrfach gehört hat. Und wenn sich jemand aus was für Gründen auch immer nicht in der Lage sieht, weitere Aufgaben zu übernehmen, gilt es das zu akzeptieren und nicht unterschwellig als Nichtstun abzuwerten.

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