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Fragestunde der LWK Niedersachsen

Die Torfreduktion ist kein einfacher Weg

Zur Reduktion des Torfeinsatzes diskutierte eine Expertenrunde bei der Online-Fragestunde „Gartenbau ohne Torf – wie geht das?“ der Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK). Im Studio des Oldenburger Lokalsenders O1 diskutierten Michael Bank (Landgard eG), Professor Bernhard Beßler (Leiter des LWK-Geschäftsbereichs Gartenbau), Baumschulunternehmer Hajo Hinrichs, Dr. Sebastian Kipp vom Substrathersteller Klasmann-Deilmann, Zierpflanzenproduzent Dirk Klefer und Moderatorin Dr. Gerlinde Michaelis, Leiterin der Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau in Bad Zwischenahn-Rostrup.
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Die Diskussionsteilnehmer berichteten über gute Erfahrungen mit Substraten bis zu etwa 50 Vol-% Torfersatz. Bei höheren Anteilen komme es zu Schwierigkeiten bei der Kulturführung und das Kulturrisiko steige deutlich. Bei einigen Kulturen sei es aus kulturtechnischer oder auch aus wirtschaftlicher Sicht nicht möglich, vollständig auf Torf zu verzichten. Torf könne aber in großen Mengen eingespart werden, wenn es gelänge, in der Breite der gartenbaulichen Betriebe Substrate mit 40 bis 50 Vol-% Torfersatz zu etablieren.

Einig war man sich, dass eine hohe Verfügbarkeit von hochwertigen Rohstoffen nötig ist, um die ambitionierten Ziele der Torfminderung zu erreichen. Die Substratunternehmen seien gefragt, stabile Lieferketten aufzubauen und auch neue Torfersatzstoffe zu finden. Die Politik müsse bürokratische Hürden abbauen, etwa bei der Genehmigung von Kompostieranlagen. Das Substrat der Zukunft werde viel kleinteiliger zusammengesetzt sein als heute, vielleicht aus mehr als zehn verschiedenen Rohstoffen, und eher nach spezifischen Eigenschaften deklariert werden als nach genauer Rohstoffzusammensetzung. So könnten die Substratunternehmen bei Lieferengpässen von Rohstoffen flexibel reagieren und die Rezeptur anpassen, ohne die gewünschten Eigenschaften des Endprodukts merkbar zu verändern.

Diese aufwendige neue Art der Substratproduktion benötige noch Zeit. Die höheren Kosten für torfreduzierte und torffreie Substrate lassen sich nur minimal in der Handelskette weitergeben. Für den Handel gebe es zudem die Problematik zu lösen, dass torffreie Substrate in der Regel deutlich schneller trockenfallen als torfbasierte. Endkunden müssen ebenfalls mit den veränderten Pflegebedürfnissen torffreier Pflanzen zurechtkommen. Hier sei es wichtig, die Verbraucher kommunikativ an die Hand zu nehmen, damit sie nicht die Freude an Pflanzen verlieren.

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