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Zierpflanzenbau in Baden-Württemberg 

Erfolgreiches Jahr 2021

Das Zentrum für Betriebswirtschaft im Gartenbau (ZBG) in Hannover erstellte im Auftrag des Ministeriums für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg eine Auswertung der Rohabschlüsse 2020/2021 von 39 Zierpflanzenbaubetrieben dieses Bundeslands.
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2021 zog die baden-württembergische Gartenschau in Überlingen am Bodensee zahlreiche Besuchern an.
2021 zog die baden-württembergische Gartenschau in Überlingen am Bodensee zahlreiche Besuchern an.LGS Überlingen 2020 GmbH
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Das Fazit des Corona-Jahres 2021: Trotz aller Widrigkeiten erwirtschafteten die ausgewerteten Betriebe eine Rentabilität auf sehr hohem Niveau. Der Anteil von Betrieben ohne Kapitalverzinsung sank auf 44 Prozent (Vorjahr: 51 %).

Im Mittel der 36 identischen Betriebe (indirekter Absatz/direkter Absatz etwa gleich) konnte die Rentabilität gegenüber dem Vorjahr deutlich gesteigert werden. Die stündliche Entlohnung der Familien-Arbeitskräfte (bei angenommenen 2.500 Arbeitsstunden pro Jahr) übertrifft mit fast 47 € den Vorjahreswert um annähernd 40 %..000 €

Der entscheidende Impuls für diese positive Entwicklung sind die betrieblichen Umsätze, die um fast 8 % und damit stärker als die Aufwendungen (+7,3 %) zulegten.

Betrachtet man die auf die Flächen bezogenen Aufwandspositionen, erkennt man eine zunehmende Intensität, also höhere Werte bei fast allen wichtigen Aufwandspositionen. Der Spezialaufwand für die Eigenproduktion pro Einheitsquadratmeter stieg um fast 10 %, darunter die Position Saat- und Pflanzgut, die um etwas mehr als 8 % zulegte.

Die Aufwendungen für Handelsware pro Flächeneinheit stiegen gegenüber dem Vorjahr sogar um 16,5 %. Diejenigen für den Fuhrpark, Abschreibungen und Reparaturen dagegen sanken um nicht ganz 4 %. Auch der Aufwand für Heizmaterial pro Quadratmeter Gewächshausfläche war um fast 6 % niedriger.

Die Lohnaufwendungen pro Flächeneinheit stiegen dagegen um mehr als 8 %. Der Lohnaufwand pro Arbeitskraft erhöhte sich gar um etwas mehr als 11 %.  

Der Blick auf die Werte der Erfolgsgruppen macht deutlich, dass im Mittel der 39 Betriebe im Jahr 2021 eine zufriedenstellende Unternehmerentlohnung und Kapitalverzinsung möglich war. Die Unterschiede zwischen den Erfolgsgruppen sind allerdings sehr groß , sowohl was die Höhe des Lohnaufwands pro Mitarbeiter/-in als auch die durch diese erreichte Wertschöpfung (Betriebseinkommen) angeht.

Die Werte der überdurchschnittlich erfolgreichen Betriebe geben Orientierung, was im Jahr 2021 in baden-württembergischen Zierpflanzenbaubetrieben erreichbar war:

Ein betrieblicher Umsatz pro Arbeitskraft in Höhe von etwas mehr als 190.000 €. Eine Wertschöpfung pro Mitarbeiter/-in (Betriebseinkommen/AK) über 70.000 €. Bei einem ebenfalls überdurchschnittlich hohen Lohnaufwand von knapp 45.000 € verbleibt eine Differenz, die die Familien-Arbeitskräfte angemessen entlohnt und das eingesetzte Kapital hinreichend verzinst. Für eine möglicherweise wirtschaftlich schwierigere Folgezeit scheinen einzig die ausgewerteten Betriebe des ersten Drittels ein gutes Polster zum Überwinden von Durststrecken aufgebaut haben.

Rentabilität auch in guten Jahren nicht einfach

Getrennt nach den Erfolgsgruppen wird bei der Arbeitsproduktivität eine enorme Spreizung deutlich. Die Betriebe des ersten Drittels erwirtschaften mit mehr als 210.000 € pro Arbeitskraft fast doppelt so hohe betriebliche Erträge als das Mittel. Die Wertschöpfung pro Arbeitskraft (Betriebseinkommen pro AK) ist mit fast 93.000 € mehr als 80 % höher als im Mittel. Dennoch erreichen die indirekt absetzenden Betriebe Baden-Württembergs im Mittel eine hinreichend hohe Wertschöpfung, um bei einem gegebenen Lohnaufwand von rund 35.000 € pro Arbeitskraft einen genügend hohen Überschuss zu erreichen, aus dem sich die Familien-Arbeitskräfte angemessen entlohnen können und das Kapital verzinst werden kann.

Die achtzehn ausgewerteten Betriebe mit direktem Absatz erreichten dank um mehr als 9 % gestiegener betrieblicher Umsätze eine gute Rentabilität. Verglichen mit dem Vorjahr stieg der Gewinn um mehr als 36 %. Allerdings stiegen auch die Aufwendungen, bezogen auf die Fläche zum Teil sehr deutlich.

Die Zahlen des Mittels der Betriebe machen deutlich, wie schwer es war, selbst in einem vergleichsweise guten Jahr wie 2021 rentabel zu wirtschaften. Der oben genannte erfreuliche Durchschnittswert wird von den überdurchschnittlich erfolgreichen Betrieben geprägt. Denn 56 % der Betriebe erwirtschaften keine Kapitalverzinsung .

Die überdurchschnittlich erfolgreichen Betriebe des ersten Drittels erreichen einen betrieblichen Umsatz pro Arbeitskraft von über 190.000 €. Die Wertschöpfung (Betriebseinkommen pro Arbeitskraft) beträgt knapp 74.000 € und liegt somit weit über dem Lohnaufwand pro Arbeitskraft von fast 45.000 €. Somit verbleibt eine hinreichend hohe Differenz zur Entlohnung der Familien-Arbeitskräfte und für das eingesetzte Kapital.

Baumschulbetriebe mit sehr guten Ergebnissen

Nach fast sieben Jahren der wirtschaftlichen Stagnation (auf vergleichsweise hohem Niveau) verbessern sich die Ergebnisse der baden-württembergischen Baumschulen seit drei Jahren. Im Jahr 2021 erreichten die ausgewerteten Betriebe das beste Wirtschaftsergebnis seit langem .

Im Mittel der zwanzig identischen Betriebe konnte die Rentabilität gegenüber dem Vorjahr um mehr als 64 % gesteigert und eine stündliche Entlohnung der Familien-AK in Höhe von über 4 € erwirtschaftet werden (bei angenommenen 2.500 Arbeitsstunden/Jahr).

Die betrieblichen Umsätze stiegen gegenüber dem Vorjahr um fast 9 %, während die Steigerung des betrieblichen Aufwands nur etwas unter 2 % blieb.

Unter den auf die Flächen bezogenen Aufwandspositionen fallen die Steigerungen des Aufwands für Handelsware sowie für Fahrzeuge, Abschreibung und Reparaturen mit einem Plus von 14 % beziehungsweise 16 % auf. Der Aufwand für Saat- und Pflanzgut ging dagegen um mehr als 3 % zurück. Hinzu kommt, dass die Summe der Lohnaufwendungen etwas über 1 % sank. Allerdings stieg der Lohnaufwand pro Arbeitskraft sehr deutlich (+6 %).  

Der Blick auf die Werte der Erfolgsgruppen macht deutlich, dass im Mittel der 23 Betriebe eine sehr gute Unternehmerentlohnung und Kapitalverzinsung möglich war. Die Unterschiede zwischen den Erfolgsgruppen sind allerdings sehr groß, sowohl was die Höhe des Lohnaufwands pro Mitarbeiter/-in als auch die durch diese erreichte Wertschöpfung (Betriebseinkommen) angeht. Daher veränderte sich der Anteil der Betriebe ohne Kapitalverzinsung mit etwas mehr als einem Drittel kaum.

Die Werte der überdurchschnittlich erfolgreichen Betriebe zeigen, was 2021 in baden-württembergischen Baumschulen erreichbar war: Ein betrieblicher Umsatz pro Arbeitskraft in Höhe von etwas mehr als 120 .000 € . Eine Wertschöpfung pro Mitarbeiter/-in (Betriebseinkommen/AK) von über 70 TEUR. Bei einem ebenfalls überdurchschnittlich hohen Lohnaufwand von 38 .000 € verbleibt eine Differenz, die die Familien-Arbeitskräfte angemessen entlohnt und das eingesetzte Kapital hinreichend verzinst.

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