Was wählen? Wen wählen?
So schön Demokratie in der Theorie ist: Wenn es darum geht, die eigenen Kreuzchen bei einer Wahl zu setzen, kommt man doch ins Grübeln. Wer hat schon Zeit und Lust, sich Abende lang mit den Wahlprogrammen der Parteien auseinanderzusetzen? So kommt es, dass viele sich politisch einfach so entscheiden, wie sie es seit Langem gewohnt sind und dem Lager zuneigen, in dem sie sich emotional aus Tradition am ehesten zu Hause fühlen.
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Seit einigen Jahren immerhin schon gibt es im Internet den „Wahl-o-Mat" der Bundeszentrale für politische Bildung. Das ist ein spannendes Werkzeug. Man wird durch eine Reihe aktuell diskutierter Fragen geführt und klickt jeweils die Antwort an, die der eigenen Position entspricht. Am Ende bekommt man die Partei präsentiert, die den eigenen Überzeugungen am nächsten kommt. So mancher hat da schon verblüfft aus der Wäsche geschaut, weil das Ergebnis ein ganz anderes als das bisherige Wahlverhalten war!
Verbände und Organisationen versuchen mit sogenannten Wahlprüfsteinen, ihren Mitgliedern Entscheidungshilfen zu geben. Vertreter der politischen Parteien dürfen sich dabei zu wichtigen Branchenthemen äußern. Auf den ersten Blick eine gute Idee, selten allerdings überraschen die Ergebnisse wirklich – ein Jagdverband findet in der CDU eben gleich aus mehreren Gründen die eigenen Positionen viel eher wieder als bei den Grünen. Die antwortenden Politiker verwenden im Übrigen aus nachvollziehbaren Gründen viel Formulierungskunst darauf, so offen und allgemein wie möglich zu antworten – und selbstverständlich findet jeder Pflanzen, Natur und Gartenbau unterstützenswert.
Wahl-o-Mat und Wahlprüfsteine helfen bei der Entscheidungsfindung. Gleichzeitig verlieren diese rationalen Wege (leider!) zunehmend an Bedeutung, und zwar deshalb, weil sich Politik immer mehr mit oberflächlicher schneller Meinungsbildung auseinandersetzen muss. Umso wichtiger wird es deshalb, Personen zu wählen, denen wir zutrauen, auch in Meinungsstürmen Profil zu bewahren, sich für den Mittelstand, für den Gartenbau, für Betriebe und deren Familien einzusetzen, auch wenn das politisch nicht opportun sein mag.
Es lohnt sich, den Bewerber, die Bewerberin des Wahlkreises zu unterstützen, den oder die wir im Alltag als besonders vertrauenswürdig, verbindlich, partnerschaftlich und integer erleben. Der politische Hintergrund wird da tatsächlich eher zweitrangig. In der Konsequenz kann das dazu führen, bei der Bundestagswahl Erst- und Zweitstimme an unterschiedliche politische Lager zu geben – na und?
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