BAUCH VERSUS KOPF
Das Kunstwort postfaktisch beschreibt das Phänomen, dass gesellschaftliche Prozesse und politische Entscheidungen immer mehr von Gefühlen, Vermutungen und Emotionen bestimmt werden. Wissenschaftliche Erkenntnisse und rationelle Sachverhalte werden ignoriert. Entscheidungen werden aus dem Bauch heraus gefällt. Gravierende Ereignisse des vergangenen Jahres zeigen, wie postfaktisches Handeln zu Wahlergebnissen führt, die rationell kaum erklärbar sind – der Brexit ebenso wie die Wahl von Donald Trump.
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Eine wesentliche Ursache dieser Entwicklung ist die Undurchsichtigkeit von Prozessen. Es ist eben außerordentlich schwierig, sich über komplizierte Vorgänge wie die Finanzkrise, die Flüchtlingskrise, die TTIP-Frage und viele anderen globalen Zusammenhänge eine fundierte Meinung zu bilden. Für alles gibt es ein Für und Wider. Die richtige Lösung zu finden erfordert viel Kopfarbeit, Abwägen, Kompromisse schließen, Verhandlungen und ein beharrliches Kämpfen um die richtige Lösung. Genau dies empfinden viele Bürger als uncool, unsexy, langweilig, althergebracht. Populisten haben da mit ihrer Vereinfachung der Sachlage leichtes Spiel, Menschen hinter sich zu bringen.
Auch in der grünen Branche wabern postfaktische Phänomene, die Stimmung erzeugen, ohne dass es dafür eindeutige, wissenschaftlich fundierte Belege gibt. Zu erwähnen sind die Kampagnen von Nicht-Regierungsorganisationen gegen Gift in importierten Schnittblumen, krebserregende Rückstände insbesondere des umstrittenen Glyphosat in Obst oder Gemüse oder pauschal für zu hoch empfundene Nitratwerte in Blattgemüse. Überhaupt wird von bestimmten Kreisen die Pflanzenproduktion mit modernen Techniken und Pflanzenschutzmitteln als Belastung des Ökosystems empfunden – obwohl strenge Regeln, Anwendungsvorschriften sowie wissenschaftliche Untersuchungen und ganze Zertifizierungssysteme darüber wachen, dass bestehende, gesetzliche Normen, meist sogar EU-weit geregelt, eingehalten werden. Fakten werden ignoriert, das Bauchgefühl obsiegt.
Oft fehlen der grünen Branche die finanziellen Mittel, mit aufklärenden Kampagnen gegenzusteuern, ganz abgesehen davon, dass die Botschaften von den Realitätsverweigerern sowieso nicht wahrgenommen werden wollen. Sie passen nicht ins Bild. Sollte das postfaktische, bauchgesteuerte Denken in der Bevölkerung auf breiter Front weiter um sich greifen und eines Tages dazu führen, dass bestimmte innovative Entwicklungen gestoppt, Wirtschaftszweige ausgegrenzt, Produktionsverfahren von vorne herein abgelehnt werden, könnte es zu einem bösen Erwachen für den Konsumenten führen, und zwar insofern, dass er für etliche Produkte des täglichen Lebens deutlich höhere Preise zu zahlen hat oder ganz darauf verzichten muss.
Nicht immer führen emotionale, „postfaktische“ Entscheidungen zu falschen Ergebnissen. Auch das Gegenteil ist nicht selten der Fall. Dennoch sind wir gut beraten, vor wichtigen Entscheidungen uns nicht einzig und alleine aufs Bauchgefühl zu verlassen, sondern vor allem auf klares analytisches Denken.
Auch in der grünen Branche wabern postfaktische Phänomene, die Stimmung erzeugen, ohne dass es dafür eindeutige, wissenschaftlich fundierte Belege gibt. Zu erwähnen sind die Kampagnen von Nicht-Regierungsorganisationen gegen Gift in importierten Schnittblumen, krebserregende Rückstände insbesondere des umstrittenen Glyphosat in Obst oder Gemüse oder pauschal für zu hoch empfundene Nitratwerte in Blattgemüse. Überhaupt wird von bestimmten Kreisen die Pflanzenproduktion mit modernen Techniken und Pflanzenschutzmitteln als Belastung des Ökosystems empfunden – obwohl strenge Regeln, Anwendungsvorschriften sowie wissenschaftliche Untersuchungen und ganze Zertifizierungssysteme darüber wachen, dass bestehende, gesetzliche Normen, meist sogar EU-weit geregelt, eingehalten werden. Fakten werden ignoriert, das Bauchgefühl obsiegt.
Oft fehlen der grünen Branche die finanziellen Mittel, mit aufklärenden Kampagnen gegenzusteuern, ganz abgesehen davon, dass die Botschaften von den Realitätsverweigerern sowieso nicht wahrgenommen werden wollen. Sie passen nicht ins Bild. Sollte das postfaktische, bauchgesteuerte Denken in der Bevölkerung auf breiter Front weiter um sich greifen und eines Tages dazu führen, dass bestimmte innovative Entwicklungen gestoppt, Wirtschaftszweige ausgegrenzt, Produktionsverfahren von vorne herein abgelehnt werden, könnte es zu einem bösen Erwachen für den Konsumenten führen, und zwar insofern, dass er für etliche Produkte des täglichen Lebens deutlich höhere Preise zu zahlen hat oder ganz darauf verzichten muss.
Nicht immer führen emotionale, „postfaktische“ Entscheidungen zu falschen Ergebnissen. Auch das Gegenteil ist nicht selten der Fall. Dennoch sind wir gut beraten, vor wichtigen Entscheidungen uns nicht einzig und alleine aufs Bauchgefühl zu verlassen, sondern vor allem auf klares analytisches Denken.
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