Die Technik und die Pflanzen
Betriebsbesichtigungen mit Gemüsegärtnern Anfang November im Großraum Münster: Bei Hubert Schräder, Greven, sind die Gurken abgetragen, die letzten Tomaten wachsen noch. Im neuen Gewächshaus interessiert vor allem eines: die Technik.
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Kontrastprogramm bei Blumen Dahlmann, Münster-Hiltrup. Die Gewächshäuser der Einzelhandelsgärtnerei mit eigener Produktion betrachtet Chef Martin Dahlmann als notwendige Hülle. Seine Aufmerksamkeit gehört ganz dem Sortiment. Pflanzen stehen im Vordergrund und das in großer Sortimentsbreite – was es hier nicht gibt, ist vermutlich auch nicht am Markt zu haben. Zu den besonderen Ideen gehört die „Birkentanne“, eine mittlerweile geschützte Eigenkreation für die Advents- und Weihnachtszeit. Welche Bedeutung hat die Technik hier? „Die Kunden sehen das nicht, deshalb halten wir die so einfach wie möglich,“ ist das Credo bei Dahlmann.
Wer am harten Markt mit seiner Produktion mitmischen muss, kann ohne eine aktuelle technische Ausstattung kaum mithalten. Mit zwiespältigem Erfolg: Mit unserer Technik haben wir Gärtner es geschafft, Pflanzen zu Massenprodukten zu machen, bei denen es auf individuelle Merkmale kaum noch ankommt. Der Markt zahlt dieses Gebaren mit harter Münze zurück – die Preise sind ein ständiges Ärgernis. Der Weg der Technik ist teils zur Einbahnstraße geworden.
Gleichzeitig entdecken Gärtner immer wieder, dass man sich mit Blumen und Pflanzen, die aus der Masse hervorstechen, erfolgreich abheben kann. Manchmal sind das alte Arten und Sorten, die zu neuen Ehren kommen. Häufig stecken hinter diesen Sortimenten Gärtner, die sich mehr Gedanken um die Pflanzen als um die Technik machen. In den Porträts in DEGA GARTENBAU stellen wir so manchen dieser Kollegen vor, die häufig ansteckend begeistert von Pflanzen sind.
Technik ist wichtig und oft eine große Hilfe. Die Kernkompetenz der Gärtner aber ist nach wie vor die Pflanze. Hier sind wir im klassischen Sinne als Fachleute gefragt.
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