Landgard: Guter Weg
Landgard ist an dieser Stelle oft kritisiert worden – auch von mir. Zur journalistischen Sicht gehört aber auch aufzuzeigen, wenn sich in einem Unternehmen etwas Positives tut. Das scheint bei Landgard so zu sein, geht man einmal von dem aus, was beim traditionellen Jahrespressegespräch Ende Juni vermittelt wurde.
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Die Zahlen bei Landgard stimmen wieder. Die Sanierung des Unternehmens ist abgeschlossen, viele der berühmten kranken Töchter sind gesundet oder aus dem Unternehmen ausgeschieden. Rund 60 Töchter gibt es noch, das könnte laut Vorstand eine Zahl sein, mit der man in Zukunft gut leben kann. Ein nicht unbeträchtlicher Teil der Zuwächse stammt zwar aus dem Gemüsegeschäft – das ist verglichen mit Blumen und Pflanzen klein, bietet aber noch Potenzial.
Da die Sanierung abgeschlossen ist, kann sich der Vorstand nach eigenen Aussagen wieder um sein eigentliches Geschäft, nämlich die Vermarktung gärtnerischer Produkte kümmern. Der Markt bei Blumen und Pflanzen wächst seit Jahren nicht mehr, die älteren Blumenkäufer sterben weg, junge anzusprechen ist schwierig. Mit der Kampagne „1000 gute Gründe“ hat Landgard Blumenwerbung aufgelegt, die für Überraschungen sorgt. Sie ist pfiffig und dürfte auch neue Kundenschichten ansprechen.
Wissen, was in den Betrieben los ist, um dann entsprechend vermarkten zu können – das war der wichtigste Satz, den ich in den letzten Jahren bei Landgard gehört habe. Zu diesem Wissen, was in den Gärtnereien läuft, gehört laut Vorstand auch, in Notfällen zu helfen. Die Stauden von einem durch Starkregen gefluteten Stellfeld fanden zum Beispiel Platz auf 300 CC-Containern – Landgard stellte die Menge dem betroffenen Betrieb zur Verfügung. Bei Übermengen – häufig im Bereich Gemüse bei bestimmten Witterungslagen der Fall – wird versucht, mit Kunden gemeinsam Kampagnen zu fahren, um Produkte zu einem guten Preis zu vermarkten. Das alles hört sich viel mehr nach Genossenschaft und gemeinsamem Handeln für ein gemeinsames Ziel an, als alles, was noch vor zwei oder drei Jahren aus Herongen zu hören war.
Sicher ist auch heute bei Landgard nicht alles in Butter, aber die vor zwei Jahren beschworene neue Unternehmenskultur scheint jetzt zu greifen.
Keine Sorge, die Redaktion und ich werden das Unternehmen weiter kritisch begleiten – positiv wie negativ, beides gehört bei uns Journalisten ebenso dazu wie bei Landgard Blumen, Pflanzen und Gemüse.
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