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Wochenlang fast täglich Unwetterwarnungen, Wolkenbrüche mit massiven Überschwemmungen, Erdrutschen und Schlammlawinen. Dazu Hagel so groß wie Tennisbälle, Sturmböen, Blitz-einschläge und Tornados. Meteorologen und Klimaforscher haben dieses Szenario schon lange vorausgesagt. Erwärmt sich die Atmosphäre im bisherigen Tempo weiter, dann werden wir die Folgen zu spüren bekommen, sagten sie. Mit Verschiebungen der Klimazonen und häufiger auftretenden Wetterextremen. Das scheint nun einzutreten.

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Kommentar |   peter springer
Kommentar | peter springerprivat
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Die Erderwärmung sofort auf ein Minimum herunterzufahren wäre sicherlich hilfreich, würde jedoch erst in ferner Zukunft greifen. Das ist bei trägen Systemen leider so. Kommen sie erst einmal in Fahrt, dann sind sie nur schwer wieder zu stoppen. Will aber nicht heißen, dass wir nicht trotzdem alles versuchen sollten, um einer weiteren Erwärmung Herr zu werden. Allein schon im Interesse folgender Generationen. Wer allerdings die Klimagipfel vergangener Jahre aufmerksam verfolgt, stellt fest, dass es in dem Bereich doch erheblich an Ehrgeiz fehlt.

Was bleibt uns dann? Wir müssen wohl lernen, mit den Extremen zu leben und uns auf sie einzustellen. Das fordert auf zum Umdenken und zu einer stärkeren Vorsorge. Den Gartenbau trifft es hier in besonderer Weise, denn er ist im starken Maß von der Natur abhängig. Selbst kleinste Störungen können zu Verlusten führen und unter Umständen den gesamten Betrieb gefährden. Die jüngsten Unwetter sollten daher zum Anlass genommen werden, alle Strukturen auf den Prüfstand zu stellen: Bin ich ausreichend versichert? Halten Gewächshäuser und Kulturflächen auch extremen Windböen stand? Kann ich außergewöhnlich große Wassermengen von der Fläche abführen? Bin ich auf eine Flutwelle vorbereitet? Wie sieht‘s mit der Schneelast, wie mit dem Hagelschutz aus? Habe ich ausreichend Wasserspeicherkapazität für eine wochenlange Dürre? Wie sieht mein Umfeld aus, sind Überschwemmungsgebiete inzwischen zugebaut oder Bäche kanalisiert?

Vor allem die Bauwut hat in der Vergangenheit riesige Fläche zubetoniert und der natürlichen Versickerung entzogen. Hinzu kommt die subventionierte Ausweitung des Maisanbaus. Mais festigt den Boden kaum und fördert damit die Erosion. Das alles verschärft die Situation bei Starkregen und verursacht immense Schäden. Deshalb: schauen Sie sich mal mit „Katastrophenaugen“ in Ihrer Umgebung um. Vielleicht sind Sie ja irgendwann der Leidtragende, weil ringsum alles zugebaut wurde. Sprechen Sie mit Behörden und der Politik, machen Sie Druck bei den Verantwortlichen. Denn den Auswirkungen von Unwetter können wir uns nicht entziehen. Wir können aber durch die Vermeidung von Bausünden und einer völlig unnatürlichen, industrialisierten Landbewirtschaftung sowie einer sinnvollen Vorsorge dazu beitragen, dass sie nicht in einer Katastrophe enden.

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