• Geben Sie einen Suchbegriff ein
    oder nutzen Sie einen Webcode aus dem Magazin.

    Geben Sie einen Begriff oder Webcode ein und klicken Sie auf Suchen.

    Belohnen statt Bestrafen

    Veröffentlicht am
    Dieser Artikel ist in der erschienen.
    PDF herunterladen
    Belohnen statt Bestrafen
    Belohnen statt Bestrafenprivat
    Artikel teilen:

    Es gärt mal wieder am Niederrhein: Viele Gärtner, die bei Landgard als „A“-Anlieferer gelistet sind und auch bei anderen Vermarktern verkaufen, sollen jetzt eine höhere „Strafabgabe“ zahlen. Das erwischt vor allem die, die traditionell zweigleisig fahren und jetzt verschiedene Klimmzüge überlegen, um aus der Geschichte herauszukommen. Hintergrund der Geschichte ist vermutlich auch, dass man sich weiter von den Mitbewerbern abgrenzen will. Die Blumengroßmärkte und die freien Vermarkter verzeichneten in letzter Zeit regen Zulauf – und darauf reagiert der Riese aus Straelen-Herongen jetzt.

    Eine Abgabe für alle, die „A“-Anlieferer sind und mehr als 10 % anderweitig vermarkten gibt es schon länger. Wer damit nicht zurechtkommt, kann den „A“-Status bei Landgard aufgeben, „B“-Lieferant werden, um tun und lassen zu können, was man möchte. Doch damit gehen auch Vorteile wie eine günstigere Gebührenordnung und weitere verloren.

    Zweite Möglichkeit ist die Gründung eines neuen Unternehmens, vorzugsweise als GmbH, die dann beim anderen Vermarkter auftritt. Das bedeutet Aufwand, kostet auch Geld und ist vielen Gärtnern schlicht und einfach zu dumm. Also müssen sie wohl oder übel die höhere Abgabe zahlen.

    Mit der Abgabe erwischt Landgard genau die falschen Betriebe. Abgestraft werden auf diesem Weg diejenigen, die regelmäßig und in guter Qualität liefern – und von denen lebt Landgard. Da es die Straelener nicht schaffen, die gesamte Produktion dieser Betriebe zu guten Preisen zu vermarkten, haben sich die Gärtner mit der Zeit andere Wege gesucht oder traditionelle erst gar nicht aufgegeben. Mit der erhöhten Strafabgabe werden sie jetzt für ihre erfolgreiche Arbeit bestraft – und das kann nicht sein.

    Landgards Bestreben muss es sein, die guten Betriebe an sich zu binden. Und das tut man am besten mit Belohnung und nicht mit Strafe. Vorstellbar wäre ein Bonussystem, das alle belohnt, die sich auch vertraglich verpflichten, bestimmte Mengen und Qualitäten verlässlich anzuliefern. Wer das schafft, bekommt nach Ablauf des Vertrags einen Bonus. Dieser Weg wäre nicht nur transparent für alle, man könnte sich so die Einordnung in Kategorien auch gleich sparen.

    Lieferanten erster und zweiter Klasse sind ebenso vorsintflutlich wie Strafen für das Vermarkten bei anderen. Und die berühmten „Springer“, die heute hier und morgen da verkaufen, werden sich genau überlegen, was sie in Zukunft tun, wenn die Höhe des Bonus stimmt.

    Mehr zum Thema:
    0 Kommentare
    Was denken Sie? Artikel kommentieren

    Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
    Schreiben Sie den ersten Kommentar.

    Artikel kommentieren
    Was denken Sie? Artikel kommentieren