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Vom Reden und vom Tun

Was wir Menschen sagen und von uns geben, ist das eine. Was wir tun und wie wir handeln, oft das etwas oder auch ganz andere. Klar ist: Die anderen beurteilen uns zuallererst nach dem Handeln. Sehr genau nehmen sie wahr, wo Reden und Handeln zusammenpassen und wo nicht. Wo beides erkennbar auseinander läuft, wird es mit der Glaubwürdigkeit schwierig. Das gilt für einzelne Personen. Das gilt für Gruppen. Das gilt für ganze Branchen wie den Gartenbau.

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Seit einiger Zeit gibt es eine schöne Kampagne. Sie tut viel dafür, junge Menschen anzuziehen und für Berufe im Gartenbau zu begeistern. Plakativ und kreativ stellt sie unsere Zukunftsfähigkeit heraus, unsere Naturverbundenheit. Und natürlich, welche beruflichen Perspektiven die Branche bietet. Soweit die Worte.

In der Öffentlichkeit fielen wir zuletzt nun beispielsweise damit auf, dass es Stimmen gegen den geplanten Mindestlohn gibt. Für diese Position gibt es fraglos gute Sachgründe, Stichwort Saisonarbeitskräfte zum Beispiel. Trotzdem: Solche Töne festigen das verbreitete und nicht unbegründete Vorurteil: Der Gartenbau gehört zu den Branchen, die sich schwer damit tun, anständig zu bezahlen. Meinen wir es ernst mit der Nachwuchswerbung? Dann müssen wir auch Wege finden, bei der Bezahlung voranzukommen.

Stichwort Begeisterung für Natur und Pflanzen. Damit können wir Gärtner wie kein anderer Beruf punkten. Im Nachwuchswettbewerb der Branchen wird das in den nächsten Jahren sicherlich ein Pfund, mit dem sich gewaltig wuchern lässt. Moderne Medien, schnelle Technik, virtuelle Welten – das ist mittlerweile so allgegenwärtig und selbstverständlich, dass es Strahlkraft verliert. Natur, langsames Wachstum, Handgreifliches wird neu anziehend, auch für die Berufswahl, dafür muss man kein Prophet sein. Wer will da nicht Gärtner werden ...?

Auch hier gehen Anspruch und Wirklichkeit auseinander: Aktuell hält uns Greenpeace in einer Studie den Spiegel vor. Die bescheinigt dem Gartenbau auf breiter Front, den wichtigen Bienenschutz nicht ernst zu nehmen – und in nicht wenigen Fällen verbotene Pflanzenschutzmittel einzusetzen. Natürlich können wir auf Mitteleinsatz nicht grundsätzlich verzichten, dazu zwingt uns die liebe Natur in Form ihrer kleinen und kleinsten Vertreter an so mancher Stelle. Aber dafür den legalen Rahmen verlassen und auf den Schutz der Bestäuber offensichtlich pfeifen?

Die Nachwuchswerbekampagne ist eine tolle Sache. Aber eben nur dann, wenn jeder in der Branche bewusst nach der Überzeugung handelt: Ich trage dazu bei, ob eine Gartenbau-Kampagne als glaubwürdig oder eben nur als billiges Marketing empfunden wird.

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