
Klare Signale an die Politik
Die nordrhein-westfälische Gartenbauwirtschaft hat beim diesjährigen Präsidentengespräch im Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz erneut ihre Anliegen betont. Ministerin Silke Gorißen und Staatssekretär Dr. Martin Berges empfingen die Spitzen der Gartenbau-Verbände, um über die aktuellen Herausforderungen und Perspektiven des Gartenbaus zu beraten.
von Gartenbau NRW erschienen am 29.08.2025„Nordrhein-Westfalen ist Gartenbauland Nr. 1 in Deutschland – das wollen wir auch in Zukunft bleiben. Deshalb ist der direkte Dialog mit der Politik so wichtig, um praxisnahe Lösungen für unsere Betriebe zu finden“, betonte Eva Kähler-Theuerkauf, Präsidentin des Landesverbandes Gartenbau NRW.
Eines der drängendsten Themen sei die Sicherung der Wasserversorgung. Angesichts zunehmender Trockenphasen fordert der Landesverband Gartenbau ein Landesprogramm Wassereffizienz sowie die Stärkung des Versuchszentrums Straelen als Kompetenzzentrum Wasser im Gartenbau. Die Gartenbaubetriebe in NRW bräuchten Unterstützung, um effiziente Bewässerungstechnik einsetzen zu können.
Und: „Wir brauchen Versuchszentren, die praxisnah forschen und Antworten auf die großen Zukunftsfragen geben – von Wassereffizienz über Klimaanpassung bis hin zu neuer Energietechnik im Gartenbau. Das Versuchszentrum Straelen soll weiter gestärkt werden, beispielsweise als Standort für grüne Energie und Technik im Gartenbau“, so Kähler-Theuerkauf. Ebenso solle das Projekt Klimahain in Köln-Auweiler gestärkt werden – als Modellprojekt für klimaresiliente Gehölze.
Darüber hinaus wurden weitere Themen diskutiert:
- Mindestlohnerhöhung: Besonders in arbeitsintensiven Kulturen können schon geringe Lohnsteigerungen zu einer massiven Belastung führen, der die Betriebe an die Grenze ihrer wirtschaftlichen Überlebensfähigkeit bringt.
- Umso wichtiger ist es nach der beschlossenen Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns, andere strukturelle Verbesserungen anzustoßen, so beim ThemaArbeitskräfte. Die Verlängerung der 70-Tage-Regelung für kurzfristige Beschäftigungen muss mit Rechtssicherheit für Betriebe verbunden werden.
- Pflanzenschutz: Zulassung und Genehmigung von Pflanzenschutzmitteln müssen verlässlicher und praxistauglicher gestaltet werden, auch mit Blick auf EU-Vorgaben und die geplante Nützlingsverordnung.
Ministerin Gorißen und Staatssekretär Berges sagten zu, die Anliegen aufzugreifen und in die Beratungen der Agrarministerkonferenz (AMK) einzubringen.
Der Landesverband Gartenbau begrüßt die Zusage, die Förderung für die Landesgartenschauen 2032 und 2035 fortzuführen. Damit sei die Planungssicherheit für diese Impulsgeber für grüne Infrastruktur und Stadtentwicklung gewährleistet.
Das Präsidentengespräch hat aus Sicht der Verbands gezeigt: Die Politik in NRW ist ein wichtiger Partner an der Seite des Gartenbaus. Viele Forderungen der Branche stoßen auf offene Ohren.
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