Wie sieht es mit der Ausbildung aus?
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Dabei interessierten folgende Fragen: Wie viele Ausbildungsplätze bieten Sie jedes Jahr an? Konnten alle offenen Ausbildungsplätze dieses Jahr besetzt werden? Welche Erfahrungen wurden dieses Jahr mit den BewerberInnen gesammelt? Wie hoch ist die Erfolgsquote der Ausbildung in Ihrem Unternehmen? Mit welchen Aktionen und Ideen machen Sie junge Menschen auf Ihr Unternehmen aufmerksam?
Besuchergruppen sind immer Multiplikatoren
Wir bieten jedes Jahr zwei bis drei Ausbildungsplätze an. Wenn es mehr starke BewerberInnen gibt, würden wir auch mehr einstellen. Dieses Jahr konnten wir erfreulicherweise alle offenen Ausbildungsplätze besetzen. Der Wettbewerb ist enorm: BewerberInnen suchen Ausbildungsplätze, zugleich werben Unternehmen in gleichem Maße um engagierte Azubis. Es gibt nicht viele Bewerbungen. Daher gilt es, jede eingehende genauestens zu überprüfen und schnell Interesse aus Unternehmenssicht zu bekunden, um anderen Firmen zuvorzukommen. Unsere Erfolgsquote liegt vermutlich bei 70 bis 80 %. Abbrüche sind meist persönliche Wünsche der Auszubildenden und haben mit fehlender Motivation durch falsche Berufswahl zu tun oder auch mit anderweitigen persönlichen Problemen. Aus betrieblicher Sicht gewähren wir den Auszubildenden Zeit zur Entwicklung. Das ist berechtigt, wie einige „Spätzünder" zeigen. Auf unser Unternehmen aufmerksam machen wir auf Ausbildungsmessen, beim Tag der offenen Tür und anderen Veranstaltungen im Betrieb, über Social-Media-Kanäle mit Einblicken und mit einer modernen, visuellen Website. Wichtig ist auch die Mund-zu-Mund-Propaganda: Beispielsweise sind Gruppen von Landfrauen zwar keine potenziellen Bewerber, jedoch Mütter oder Großmütter von neuen Azubis. Besuchergruppen sind deshalb immer Multiplikatoren, selbst wenn sie kein kommerzielles Interesse haben!
In über 50 Jahren insgesamt 68 Azubis
Jedes Jahr gibt es bei uns ein bis zwei Ausbildungsplätze. Diese konnten wir in diesem Jahr bereits besetzen. Uns ist aufgefallen, dass die Fremdsprachenkenntnisse und das mathematische Wissen immer mehr abnehmen. In über 50 Jahren hatten wir insgesamt 68 Auszubildende. Es gab in dieser Zeit nur zweimal eine Verlängerung des Lehrvertrags wegen misslungener Prüfung (Aufregung). Bestanden haben letztendlich alle. Auf unser Unternehmen machen wir aufmerksam mit Listungen bei der Landwirtschaftskammer und der Arbeitsagentur und über Außenwerbung an der Straße.
Mehr Quereinsteiger
Wir bieten jährlich zwei bis drei Ausbildungsplätze an, wenn wir gute Kandidaten haben. In diesem Jahr konnten wir bislang eine Stelle besetzen. Es kamen noch nicht so viele Bewerbungen. Die Anfragen nehmen langsam zu. In den letzten Jahren hat die Anzahl der Quereinsteiger und derer, die bereits eine Ausbildung haben, zugenommen. Dieses Jahr liegt die Erfolgsquote bei 100 %. Wir hatten aber auch schon zwei Azubinen, die ein Schuljahr wiederholen mussten. Wir schalten Anzeigen auf dem Lehrstellenportal „Yousty" oder schreiben offene Stellen auf der Verbands-Webseite „JardinSuisse" aus. Auf unserer eignen Firmenwebseite können sich Interessenten ebenfalls über offene Stellen informieren.
Ausbildung nur im Ausnahmefall abgebrochen
Wir bieten jedes Jahr drei Ausbildungsplätze an. 2023 konnten wir bereits im April alle Ausbildungsplätze als vergeben melden. Auffällig in diesem wie in dem vergangenen Jahr war: Die Anzahl der Bewerber, die bereits über eine abgeschlossene Ausbildung verfügen, ist relativ hoch. Unsere „Schnupperpraktika" liegen, bedingt durch den Zeitdruck bei den Bewerbern, mitten in der Hochsaison. Auf einen ruhigeren Moment zu warten, ist jedoch keine Option, denn dann haben sich die Bewerber für einen anderen Beruf entschieden. Und so sehen die Bewerber wenigstens in Ansätzen, was Gartenbau im Frühjahr bedeutet! Die Rückmeldungen unserer Bewerber sind sehr positiv, sie freuen sich auf Betrieb und Ausbildung! Die Erfolgsquote liegt bei über 95 %. Es ist die Ausnahme, dass ein Azubi die Ausbildung abbricht. In den letzten vier Jahren ist das leider gleich zwei Mal geschehen. Beide Male waren fehlende Motivation und Leistungsbereitschaft sowie mangelndes Interesse verantwortlich. In beiden Fällen war Feiern und Freizeit wichtiger als die Arbeit. Wir sind auf regionalen Ausbildungsmessen vertreten, schalten Anzeigen in Print- und Onlinemagazinen, bieten Schnupperpraktika an und selbstverständlich sind die Stellen auf unserer eigenen Internetseite ausgeschrieben. Auch über Instagram machen wir auf unsere Ausbildung aufmerksam.
Das Niveau in den Schulen ist schlechter geworden
Jedes Jahr bieten wir zwei Ausbildungsstellen an. Davon konnten wir in diesem Jahr bislang eine besetzen. Beworben haben sich in diesem Jahr ausschließlich Quereinsteigerinnen mittleren Alters. Zur Erfolgsquote der Ausbildung kann man kein Pauschalurteil abgeben. Wir haben in den letzten Jahren alle Lehrlinge fertig ausgebildet und somit eine 100 % Erfolgsquote erzielt. Allerdings ist das Niveau in den Schulen merklich schlechter geworden. Um auf uns aufmerksam zu machen, ließen wir ein Recruiting-Video produzieren. Damit haben wir zwar etliche Interessenten erreicht, die Anzahl der Bewerber war allerdings überschaubar.
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