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Bayern

Auftakt mit Alpenglühen

Mit sieben regionalen Auftaktveranstaltungen und der Pflanzentaufe einer neuen Petunie starteten die bayerischen Gärtner in die Saison. Die „Petchoa“ – eine Kreuzung aus Petunie und Calibrachoa – wurde auf den Namen „Alpenglühen“ getauft. Sie bezaubert mit ihrer Robustheit und Regenfestigkeit und mit den faszinierenden Farben der untergehenden Sonne. Ein Alpenglühen für den Balkon eben!

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Ebenfalls auf dem Balkon am richtigen Platz sind die beiden Schnittsalate, die zum „Bayerischen Gemüse des Jahres" gekürt wurden. Dort machen die beiden sympathischen Wuschelköpfe – eine Asia-Mischung und ein Babyleaf-Duo – eine ebenso gute Figur wie auf dem Fensterbrett oder im Hochbeet. Und wer sie wie empfohlen schneidet, kann mit mehreren Ernten in Folge rechnen. Auf die Namen „Struwwel" und „Peter" wurden sie daher getauft. Teils gemeinsam mit der „Pflanze des Jahres" – und in zwei der bayerischen Regierungsbezirke wurden sie sogar mit einer separaten Veranstaltung der Öffentlichkeit vorgestellt.  

Bayern hat sieben Regierungsbezirke und in jedem fiel mit einer eigenen Auftaktveranstaltung der Startschuss für die Saison und den „Tag der offenen Gärtnerei" an den beiden letzten Aprilwochenenden, koordiniert über den Bayerischen Gärtnerei-Verband (BGV). Die lokale und regionale Presse griff die Botschaft gerne auf – zumal die vorgestellten Pflanzen aus regionaler Produktion stammen, ein Merkmal, auf das die bayerischen Gärtner und Kunden immer noch (oder besser: wieder mehr) Wert legen.  

Pflanzentaufen starten im sonnigen Süden

Am 18. April 2023 begann der Reigen der Pflanzentaufen am sonnigen Bodensee, in Nonnenhorn in der Gärtnerei Rommel. Mit Blick auf die Berge taufte Landrat Elmar Stegmann die Pflanze des Jahres auf den Namen „Alpenglühen." Der Täufling hatte dafür – wie es sich für eine Weinbauregion gehört – stilvoll in einem historischen Weinfass seinen Platz bekommen, dafür sorgte Betriebsinhaberin Sylvia Jakob.

Blühende Gärten – ein Beitrag zur Artenvielfalt

Am folgenden Tag machte sich Bayerns stellvertretender Ministerpräsident und Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger auf den Weg in die Oberpfalz, um die Bayerische „Pflanze des Jahres" zu taufen. Bernd Fischer, der BGV-Bezirksvorsitzende für die Oberpfalz und in Burglengenfeld bekannt als „Lieblingsgärtner", hatte Bürgermeister, Landrat, Verbandskollegen und Stadträte zur Taufe der Blütenschönheit in seinen Betrieb eingeladen. Aiwanger betonte in seinem Grußwort, dass man die schönen Dinge im Leben, so wie es Pflanzen und Blumen seien, nicht vernachlässigen dürfe. Es sei an der Zeit, jetzt im Frühling wieder zu pflanzen und sich an der grünen Pracht zu erfreuen. Und der stellvertretende Landrat Jakob Scharf wies darauf hin, dass Grün in den Gärten nicht nur die Stimmung der Menschen hebe, sondern auch einen Beitrag zur Artenvielfalt und zum Umweltschutz leiste.

Gartenbau hat Zukunft in Unterfranken

I n Unterfranken war das „Glashaus Rückel & Bauer" in Stadtlauringen Schauplatz der Pflanzentaufe. Hier wurde die „Bayerische Pflanze des Jahres" durch Staatsministerin Judith Gerlach getauft. Die Patenschaft für das „Bayerische Gemüse des Jahres" übernahm Regierungspräsident Dr. Eugen Ehmann. Betriebsinhaber Frank Bauer begrüßte stolz und humorvoll die Gäste, unter ihnen Landrat Florian Töpper und zahlreiche Vertreter des Obst- und Gartenbaus im Landkreis Schweinfurt.

Judith Gerlach, Staatsministerin für Digitales in Bayern, nahm in ihrem Redebeitrag darauf Bezug, dass die Digitalisierung inzwischen auch aus den Gärtnereien nicht mehr wegzudenken sei – von der Steuerung für Bewässerung und Düngung bis hin zur Vermarktung der Produkte über Onlineshops. Und auch in Bezug auf den Klimawandel helfe die Digitalisierung, diesem entgegenzuwirken.

Neben der Digitalisierung sei ihr auch die Nachfolgeproblematik in kleinen und mittelständischen Unternehmen eine Herzensangelegenheit, bekannte die Staatsministerin. Sie freute sich daher besonders, dass die Firma Rückel & Bauer das Glück hat, dass die nächste Generation schon in den Startlöchern steht und der Betrieb dann an die 4. Generation übergehen wird.

Franken, Bayern und die Welt – Pflanzentaufe in Nürnberg

Für Mittelfranken fand die Taufe der „Bayerischen Pflanze des Jahres" am 21. April 2023 in der Gärtnerei Radloff in Nürnberg statt. Claudia Feuerstein, Moderatorin beim Funkhaus Nürnberg, war hier die Taufpatin.

Die Gärtnerei Radloff war als Veranstaltungsort auch deshalb ausgewählt worden, weil sie in diesem Jahr ihr 120-jähriges Firmen-Jubiläum feiern kann. Dieter Radloff, Betriebsinhaber der Gärtnerei und Gärtner aus Überzeugung, wies darauf hin, wie vielfältig der Gärtnerberuf sei. Der Gärtner müsse sich nicht nur in der Produktion der Pflanzen auskennen, sondern müsse gleichzeitig Handwerker, Elektriker und Betriebswirt sein, um das Unternehmen erfolgreich führen zu können.

Hermann Berchtenbreiter, Präsident des Bayerischen Gärtnerei-Verbandes (BGV), bezeichnete die Gärtnerei Radloff als einen der „Leuchtturmbetriebe" im Raum Nürnberg und freute sich über die sehr guten Pflanzenqualitäten aus der Eigenproduktion der Familie Radloff.

Claudia Feuerstein strich als Taufpatin heraus, dass die Taufe eine wunderbare Gelegenheit sei, die Liebe zur Natur zu feiern. Ihrem „Patenkind" gab sie mit auf den Weg: „Gedeihe mit kräftigem und üppigem Wuchs, in Franken, in Bayern und vielleicht sogar in ganz Deutschland."

Taufpate mit offenem Ohr

„Und die vertragen das?" vergewisserte sich Manfred Weber, bevor er als Taufpate die „Pflanze des Jahres" sowie das „Gemüse des Jahres" mit Sekt begoss. Der Fraktionsvorsitzende der EVP im Europaparlament übte sein Patenamt aufmerksam aus – und Aufmerksamkeit schenkte er auch den Betriebsinhabern aus Niederbayern, die aus diesem Anlass in die Gärtnerei Dichtl in Siegenburg gekommen waren. „Wie ging es Euch mit Corona?" war eine seiner ersten Fragen. Und auch über bürokratische Erschwernisse in der täglichen Arbeit – wie den EU-Pflanzenpass für jeden noch so geringen Austausch von Pflanzen – ließ er sich berichten. Doch auch von der Freude der Gartenbauunternehmer an ihrer Arbeit ließ er sich anstecken – Weber fühlte sich umgeben von blühendem Sommerflor sichtlich wohl.

Alpenkulisse in Oberfranken

Auch über 250 Kilometer Luftlinie von den Alpen entfernt, mitten in Oberfranken fand sich eine würdige Kulisse für die Taufe der Alpenglühen-Petunie durch Staatsministerin Melanie Huml: Die Almhütte der Gärtnerei Reichert in Pettstadt.

Die Besucher konnten beim Anblick der leuchtenden Blüten vor der Hütte das Farbspiel der tiefstehenden Sonne auf den schneebedeckten Bergen förmlich vor Augen sehen. Aber nicht nur die vielfältigen Gelb-, Rot- und Orange-Töne der „Pflanze des Jahres" begeisterten die Anwesenden – auch die Tatsache, dass sie ein guter Pflanzpartner für insektenfreundliche Sommerblumen ist und ihre regenfesten Blüten sie ausgesprochen pflegeleicht machen, überzeugt. 

Gärtnermeister Michael Reichert stellte außerdem das „Bayerische Gemüse des Jahres 2023” vor: „Struwwel” und „Peter” heißen die beiden Schnittsalatmischungen für Balkon, Terrasse, Hochbeet oder „Urban Gardening” – ganz einfach, weil sie wie zwei freche Wuschelköpfe aussehen.

Gemüsetaufe in Fürth

Eine eigene Taufe für das „Gemüse des Jahres" gab es in Mittelfranken: Hier wurde am 20. April 2023 der Urban Gardening Demonstrationsgarten am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Fürth-Uffenheim eröffnet, ganz unter dem Motto „Lust auf Gemüse in der Stadt – Wir zeigen wie’s geht." Der stellvertretende Landrat Franz X. Forman taufte dort bei diesem Anlass das bayerische „Gemüse des Jahres 2023". Ziel des Demonstrationsgartens ist es, die städtische Bevölkerung wieder näher an die Natur und an das Gärtnern heranzubringen. Es soll verdeutlicht werden, wie viel Arbeit und Aufwand in gärtnerischen Produkten steckt, damit die Wertschätzung für regionale Produkten und deren Eigenschaften wie Frische, Geschmack, gesunde Nährstoffe und Vitamine wieder steigt.

Die Aktion „Gemüse des Jahres" wird in Bayern ganz wesentlich von der Interessengemeinschaft „Ihre RegionalGärtnerei" getragen, gemeinsam mit dem BGV. Die Interessengemeinschaft zählt aktuell 43 Endverkaufsgärtnereien und Baumschulen und hat ihren Schwerpunkt in Mittelfranken und der Oberpfalz. Gemäß dem Motto „Regional ist 1. Wahl" verkaufen die Betriebe eigenproduzierte und regionale Pflanzen direkt aus ihren Gewächshäusern vor Ort.

Gemüsetaufe in der Oberpfalz

Eine eigene Gemüsetaufe gab es auch für die Oberpfalz: Josef Bauer, Bürgermeister der Stadt Parsberg, taufte in der Gärtnerei Obermeier die beiden Schnittsalate auf die Namen „Struwwel" und „Peter". Auch die Gärtnerei von Christian Obermeier ist Mitglied der Interessengemeinschaft „Ihre RegionalGärtnerei" – die Eigenproduktion und der Verkauf von regionalen Pflanzen direkt aus den Gewächshäusern ist ihm ein wichtiges Anliegen. Seit 2015 stellen die Regionalgärtner jedes Jahr gemeinsam mit dem BGV ein „Gemüse des Jahres" vor.

Beeindruckendes Finale

Last but not least fiel auch in Oberbayern der Startschuss für die Beet- und Balkonpflanzensaison. Schauplatz war die Gärtnerei Köstler, die von der jungen Unternehmerin Nele Köstler geführt wird. Sie ist seit dem vergangenen Jahr Mitglied in der Jury des BGV, die die „Pflanze des Jahres" auswählt. So konnte sie in ihrer Einführung lebendig beschreiben, warum die Pflanzenneuheit die Jury rasch überzeugt hatte – und warum die Wahl dann auf den Namen Alpenglühen fiel. Taufpate Landrat Robert Niedergesäß ließ sich davon anstecken und gab dem Täufling herzliche Worte mit auf den Weg.

Beim anschließenden Betriebsrundgang mit Nele Köstler wurde klar, wie nachhaltiger Zierpflanzenbau aussehen kann: Vom biologischen Pflanzenschutz in Form von Nützlingseinsatz bis hin zur Regenwassergewinnung und der Wiederverwendung der robusten Köstler-Töpfe achtet die Unternehmerin darauf, dass echte Ressourcenschonung stattfindet.

Damit ist sie eine von vielen bayerischen Gärtnereien, denen dieses Thema am Herzen liegt. Allen gemeinsam ist, dass sie auf ihre nach wie vor lokale und regionale Produktion stolz sind und stolz sein können. Das zeigen sie gerne beim „Tag der offenen Gärtnerei" – so können die Freizeitgärtner „Schauen, wo es wächst".

In diesem Jahr erhielten die teilnehmenden Betriebe bei schönem Wetter besten Zuspruch, die Kunden genossen es sehr, nach den Pandemiejahren wieder entspannt und ohne jede Einschränkung zu bummeln, sich zu informieren und in vielen Gärtnereien auch bewirten zu lassen.

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