
155 Messstationen für Moorbodenschutz aufgebaut
Mit dem Aufbau von 155 festen Messstationen in Offenland und Wald wurde in den vergangenen fünf Jahren ein einzigartiges Mess- und Informationsnetz geschaffen, das künftig die wissenschaftliche Grundlage für den Moorbodenschutz in Deutschland bildet.
von BMLEH erschienen am 24.10.2025Den Bericht zur Aufbauphase des deutschlandweiten Moorbodenmonitoring für den Klimaschutz (MoMoK) nahm Staatssekretär Prof. Dr. Dr. Markus Schick im Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH) gestern von der Präsidentin des Thünen-Instituts, Prof. Dr. Birgit Kleinschmit in Empfang.
Staatssekretär Markus Schick: „Wir wollen die Moore in Deutschland schützen und Moorböden in Zusammenarbeit mit der Landwirtschaft wiedervernässen. Das geht nur gemeinsam. Daher setzen wir auf Freiwilligkeit, Anreize und Honorierung. Mit dem Moorbodenmonitoring verfügen wir jetzt über ein wissenschaftlich fundiertes Instrument, das uns ermöglicht, den Zustand von Mooren präzise zu erfassen und wirksame Maßnahmen für den Moorbodenschutz weiterzuentwickeln. Damit leisten wir einen entscheidenden Beitrag zum Erreichen unserer Klimaziele.“
MoMoK ist einzigartig in Europa
Erstmals wurde ein repräsentatives Monitoring für Moorböden im Offenland und im Wald etabliert. Das Moorbodenmonitoring liefert die Grundlage für die Berechnung von CO2-Einsparungen, die Erfüllung internationaler Berichtspflichten zu Treibhausgasen und die Bewertung von Klimaschutzmaßnahmen.
Erste Auswertungen zeigen, dass Moorböden in Deutschland mindestens 1,6 Milliarden Tonnen organischen Kohlenstoff speichern. In Moorböden im Offenland, zu dem Äcker, Grünland und ungenutzte Flächen zählen, wurde bisher ein mittlerer Vorrat an organischem Kohlenstoff von 1.066 Tonnen pro Hektar gemessen.
Ähnlich sieht es in den Wäldern aus: Die bewaldeten Moore speichern durchschnittlich 1.242 Tonnen Kohlenstoff pro Hektar Fläche. Den meisten Kohlenstoff findet man in Fichten- und Erlenbeständen. Die Aktualisierung der Kulisse organischer Böden sowie der Modellansätze für die Regionalisierung der Moorwasserstände verbessern die Abschätzung der Treibhausgas-Emissionen aus Moorböden auf nationaler Skala.
Hintergrund
In Deutschland wurden mehr als 90 Prozent der Moorböden entwässert. Durch die Entwässerung setzen sie große Mengen Treibhausgase frei. Aktuell stammen rund sieben Prozent der jährlichen Treibhausgasemissionen in Deutschland aus entwässerten Moorböden. Das BMLEH verfolgt daher das Ziel, Moorböden zu schützen, zu vernässen und neue Wertschöpfungsketten im ländlichen Raum aufzubauen.
Bis 2030 sollen durch Wiedervernässung von Moorböden die Emissionen jährlich um 5 Mio. Tonnen CO2-Äquivalente reduziert werden Dies geschieht auf freiwilliger Basis und in enger Zusammenarbeit mit Land- und Forstwirtschaft. Eine innovative Nutzungsoption ist dabei der Anbau sogenannter Paludikulturen – Kulturarten, die auf nassen Flächen angebaut werden können.











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