
Bayer reicht Zulassungsanträge für neuartiges Herbizid ein
Icafolin ist das erste Herbizid mit einem neuem Wirkmechanismus zur nachauflaufenden Unkrautbekämpfung in Ackerkulturen seit über 30 Jahren und erfüllt die hohen Sicherheits- und Nachhaltigkeitskriterien von CropKey, dem neuen Forschungs- und Entwicklungsansatz für Pflanzenschutzprodukte von Bayer.
von Bayer erschienen am 30.07.2025Bayer hat den Zulassungsantrag für sein neues Herbizid Icafolin in der EU gestellt und treibt damit seine Blockbuster-Pipeline in der Division Crop Science weiter voran. Der Antrag in der EU folgt auf Zulassungsanträge in Brasilien, den USA und in Kanada. Bei Icafolin handelt es sich um den ersten neuen Wirkmechanismus zur nachauflaufenden Unkrautbekämpfung in Ackerkulturen seit über 30 Jahren. Bayer erwartet ein Spitzenumsatzpotenzial von 750 Millionen Euro und plant die Markteinführung von Icafolin in Brasilien für 2028, gefolgt von den USA, Kanada, der EU und weiteren Regionen. Bayers neues Betriebsmodell DSO hat maßgeblich dazu beigetragen, die Zulassungsanträge für Icafolin schneller als ursprünglich geplant einzureichen.
Icafolin gehört zu einer neuen chemischen Klasse mit einzigartigen Eigenschaften, die niedrigere Dosierungen und eine gezieltere Anwendung ermöglichen. Der Wirkstoff weist darüber hinaus ein sehr gutes Sicherheits- und Nachhaltigkeitsprofil auf. Icafolin ist komplementär zu bereits existierenden Herbiziden wie zum Beispiel Glyphosat und bietet Landwirten eine neue Lösung im Kampf gegen Unkrautresistenzen. Diese haben in den vergangenen Jahren weltweit zugenommen und stellen eine Gefahr für die Ernährungssicherheit dar. Resistente Unkräuter konkurrieren mit Nutzpflanzen um Sonnenlicht und Nährstoffe und können dadurch Ernteerträge und -qualität signifikant verringern.
„Unkräuter bedrohen die Ernährungssicherheit und den Lebensunterhalt von Landwirten. Daher sind unsere Investitionen in bahnbrechende Innovationen wie Icafolin von großer Bedeutung“, sagt Mike Graham, Leiter Forschung und Entwicklung der Division Crop Science von Bayer. „Der Zugang zu einer vollständig neuen Herbizidklasse, die bereits bestehende Lösungen sinnvoll ergänzt, hilft Landwirten nicht nur bei der Bekämpfung von Unkräutern und der Vorbeugung von Resistenzen, sondern unterstützt sie auch bei Direktsaat-Praktiken und der pflugarmen Bodenbearbeitung – beides Eckpfeiler der regenerativen Landwirtschaft.“
Icafolin wurde für die Anwendung in Sojabohnen, Getreide, Hülsenfrüchten, Raps, sowie bei Kern- und Steinobst, Nussbäumen, Trauben und Zitrusfrüchten entwickelt. Der neuartige Wirkmechanismus sorgt dafür, dass behandelte Unkräuter auf dem Feld gewissermaßen einfrieren, wodurch sie nicht mehr mit Nutzpflanzen um Wasser, Nährstoffe und Sonnenlicht konkurrieren können. Die abgestorbenen Unkräuter verbleiben dabei auf dem Feld und behalten ihre Struktur. Auf diese Weise wird Mulch gebildet, der Bodenerosion verringert und gleichzeitig Feuchtigkeit im Boden hält. Durch die wirksame Unkrautbekämpfung sinkt zudem der Bedarf für Bodenbearbeitung. Damit werden regenerative Praktiken in der Landwirtschaft gefördert und die Bodengesundheit verbessert.
Durch seine Eigenschaften ist Icafolin für gezielte Spritzanwendungen und geringe Dosierungen geeignet. Dies ermöglichte eine Antragseinreichung mit einem reduzierten Risiko-Status. Icafolin ist das erste Produkt, das von CropKey, dem neuen Forschungs- und Entwicklungsansatz für Pflanzenschutzprodukte von Bayer, profitiert. Bayer-Wissenschaftler konnten damit die Zusammensetzung des Produkts unter Berücksichtigung von Wirksamkeits-, Sicherheits- und Nachhaltigkeitskriterien sowie der Nutzbarkeit für Landwirte verbessern. Statt wie früher per Screening nach Molekülen zu suchen, designen die Forscher mit CropKey neue Moleküle, die auf bestimmte Proteine in Unkräutern, Schädlingen und Pflanzenkrankheiten abzielen. Dies wird in Zukunft die Entwicklung neuer Moleküle für Pflanzenschutzprodukte beschleunigen.
„CropKey ist unser Ansatz für die Entwicklung von innovativem Pflanzenschutz. Damit gehen wir aktuelle und künftige Herausforderungen in der Landwirtschaft proaktiv an“, sagt Rachel Rama, Leiterin Small Molecules der Crop-Science-Division von Bayer. „Der Einsatz von künstlicher Intelligenz beschleunigt dabei die Schritte von der Forschung zur Marktreife erheblich, so dass wir Landwirten weltweit schnelleren Zugang zu wirksamen und nachhaltigen Pflanzenschutzprodukten ermöglichen können.“
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