
Projekt „Nachhaltige Schnittblumen“ wird gefördert
Der Verein Fair and Green erforscht im Hamburger Projekt „Nachhaltige Schnittblumen“ Methoden für verbesserten Klima-, Boden- und Pflanzenschutz in Gärtnereien. Das Projekt wird gefördert.
von erschienen am 11.09.2024Die Stadt Hamburg hatte gemeinsam mit dem Land Niedersachsen einen Aufruf für Projektideen gestartet, bei dem sich ein Konsortium bestehend aus dem Fair and Green e. V., der Athenga GmbH, der Universität Kassel und verschiedenen Schnittblumenbetrieben aus Hamburg beworben hatten.
Der Schnittblumenanbau steht vor großen Herausforderungen wie hohen Energiekosten, Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und Konkurrenz durch günstige Importe. Bisherige Praxisroutinen und Wissenslücken in der Nachhaltigkeitsbewertung erschweren die Umsetzung zukunftsfähiger Bewirtschaftungsweisen.
Ziel des Projekts ist es, den Schnittblumenanbau in Hamburg nachhaltiger zu gestalten, um die Verlagerung der Produktion und damit auch negativer Umwelt- und Sozialeffekte in den globalen Süden zu reduzieren und die heimische Schnittblumenwirtschaft zu stärken. Mithilfe innovativer Technologien wie einem Pflanzenschutztool, das bereits im Wein- und Obstbau erfolgreich genutzt wird, sollen hoch- und mitteltoxische Spritzfolgen reduziert werden. Zusätzlich werden die Biodiversität und Maßnahmen wie Humusaufbau, Bodenschutz und die Nutzung bodenverbessernder Pflanzen gefördert.
Regionaler Anbau ohne zusätzliche Beleuchtung und Heizung sowie die Erstellung von individuellen Ökobilanzen sollen zur Reduktion der CO2-Emissionen beitragen. Ein weiteres Ziel ist die Anpassung des FAIR’N GREEN-Systems für den Schnittblumenanbau, um eine ganzheitliche Nachhaltigkeitsbewertung zu ermöglichen und regional nachhaltig produzierte Schnittblumen besser vermarkten zu können.
„Besonders toll ist, dass dieses wichtige Thema als erstes EIP-Projekt in Hamburg gefördert wird. Eine große Ehre für uns. Wir freuen uns, hierbei mit unserer jahrelangen Erfahrung aus dem Weinbau zu unterstützen und den Schnittblumenanbau zukunfstfähiger zu gestalten“, meint Dr. Keith Ulrich, Vorstandsvorsitzender des Fair and Green e. V.
FAIR’N GREEN ist ein Zertifizierungsstandard, der für den Weinbau entwickelt wurde. Das zugrunde liegende System umfasst neben den zentralen Umweltaspekten auch wirtschaftliche und soziale Themen sowie die gesamte Wertschöpfungskette. Nach der Zertifizierung werden Betriebe kontinuierlich beraten, um anhaltende Verbesserungseffekte zu garantieren. Bereits über 170 Betriebe aus 11 Ländern sind zertifiziert oder befinden sich im Zertifizierungsprozess. Auch aus vor- und nachgelagerten Bereichen der Wertschöpfungskette Wein wie Etikettendruck oder Weinfachhandel wurden mittlerweile die ersten Betriebe als Certified Partner zertifiziert. FAIR’N GREEN verfolgt damit das Ziel, die gesamte Wertschöpfungskette nachhaltig zu gestalten.
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