Für Unternehmen gibt es viele Baustellen
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In Niedersachsen kultivierten im Jahr 2021 324 Betriebe auf 859 Hektar Fläche Zierpflanzen – das entspricht fast einem Drittel der Gesamtfläche der Insel Norderney. So würdigte die Niedersächsische Ministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Miriam Staudte die Bedeutung des Zierpflanzenbaus in Niedersachsen und zeigte die Sicht der neuen Landesregierung auf den Gartenbau.
Es gebe rechtliche Rahmenbedingungen, Schottergärten einzugrenzen, die allerdings umgesetzt werden müssten.
Ein sparsamer Umgang mit Wasser ist geboten. Staudte begrüßte eine enge Zusammenarbeit mit der Branche, um passgenaue Fördertöpfe für den Gartenbau zu erarbeiten.
Die Energie- und Gaspreisbremse bewertete sie zwar positiv, aber es müsse in der Branche um die Entwicklung langfristiger Energiekonzepte gehen. Zusammen mit dem Wirtschaftsministerium sei die Entwicklung tragfähiger Energieversorgungskonzepte Arbeit für die nächsten Jahre. „Es geht um eine langfristige Umorientierung, nicht nur in Ihrer Branche", so die Ministerin.
Der Koalitionsvertrag enthalte das Thema Torf , hier müsse man mit der Landwirtschaft in einen Austausch kommen. „Wir müssen gleichermaßen handeln und forschen", warb sie für ein gleichzeitiges Handlungs- statt lediglich Austauschforum . Ein gemeinsames Vorgehen mit der Branche sei wichtig, auch um die wirtschaftlichen Folgen mit zu betrachten. Den Weg zur weiteren Torfreduktion, den auch der Bund vorgibt, sieht sie weiterhin als große Herausforderung. Ziel sei ein optimales Ineinandergreifen aller, der Verbraucher, Pflanzen- und Substratproduzenten. Angedacht sei ein Label für torffreie Produktion aus Niedersachsen .
„Investitionen müssen natürlich flankiert werden, da diese über das normale wirtschaftliche Handeln hinausgehen. Die Landesregierung begleitet bei all diesen Themen", so ihr Versprechen, „denn wir sitzen alle gemeinsam in einem Boot mit Loch und müssen daher gemeinsam handeln."
Zum Thema Pflanzenschutz verwies sie auf den Niedersächsischen Weg und setzt auf breiten Austausch.
Ist Regionalität auch künftig noch rentabel?
Insgesamt zeigte sich die grüne Ministerin der Branche offen gegenüber und warb für einen Dialog, auch wenn sie zugab, noch kaum über Hintergrundwissen zum Gartenbau zu verfügen.
In der anschließenden Diskussion befürwortete sie eine Stärkung der überbetrieblichen Ausbildung . Ferner ging es um die geforderte Flexibilisierung von Biogasanlagen, um keine Energie zu verschwenden und um Regionalität, die vor dem Hintergrund des enorm gestiegenen Mindestlohns in vielen Fällen nicht mehr rentabel ist . Wer beispielsweise Jungpflanzen eines breiten und damit nicht automatisierbaren Staudensortiments in Norddeutschland produziert, sei nicht mehr konkurrenzfähig zur Jungpflanzenproduktion im Ausland.
Bemerkt wurde zudem, dass die EU-Förderbedingungen eher auf das Tierwohl ausgerichtet seien.
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