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Krankheiten und Schädlinge

Vorbeugen und bekämpfen

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Nahaufnahme von Rost an Anemonen
Nahaufnahme von Rost an Anemonen
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Anemonen „Mona Lisa“

In den Wintermonaten müssen alle möglichen Kulturmaßnahmen ergriffen werden, um dem Grauschimmel vorzubeugen. Hierzu zählen die Reduzierung der Luftfeuchtigkeit mithilfe von Ventilatoren und durch Lüften, das Verhindern von Taunässe durch entsprechende Klimaregelung und vorsichtiges Gießen. Die Wirkung von Euparen MWG (50 bis 75g/Ar) sowie von Rovral (0,1%) lässt häufig zu wünschen übrig. Deutlich besser kann der Grauschimmel mit Teldor (20 bis 50g/Ar in 10 bis 25 l Wasser/Ar) bekämpft werden.

Gegen den Echten Mehltau ist Score+) (4ml/Ar) geneh­migt. Behandlungen mit Score schützen auch vor Rostbefall. Der wirtswechselnde Rostpilz kann in seltenen Fällen die Anemonen befallen, wenn Steinobst in der Nähe der Gewächshäuser steht. Wenn sich im Frühjahr die goldgelben, becherförmigen Sporenlager auf den missgebildeten Pflanzen zeigen, hat der Pilz, ausgehend von den Rhizomen, bereits die Pflanze durchwachsen. Die befallenen Pflanzen müssen dann entfernt und vernichtet werden.

Blattläuse können mit Pirimor Granulat (2,5g/Ar) oder Confidor WG 70 (3,5g/Ar) bekämpft werden. Bei Mitteln mit systemischen Eigenschaften (wie Confidor WG 70, Rovral) oder mit Wirkung über die Dampfphase (wie Pirimor Granulat) sollten am Tag der Anwendung sowie am folgenden Tag die Temperaturen über 12°C liegen.

Azaleen

Ursache einer missfarbig-grauen Verfärbung der Blätter und des Absterbens der betroffenen Triebe ist häufig die Stammgrundfäule Cylindrocladium scoparium. Da die Pilzkrankheit durch hohe Luftfeuchtigkeit gefördert wird, ist für einen ausreichend weiten Stand der Pflanzen und für häufiges Lüften zu sorgen. Die Stecklingsentnahme hat auch einen großen Einfluss auf den Befall. Stecklinge von oberen Triebteilen sind meist gesund, während Stecklinge von Basistrieben und stammbasisnahen Trieben in erheblich höherem Maß erkranken. Die Desinfektion von Kisten, Töpfen und sonstigen Kulturgefäßen kann mit heißem Wasser oder Menno Florades (1%), das wieder langfristig zugelassen ist, erfolgen. Die Bekämpfung der Pilzkrankheit war bisher mit Sportak möglich. Als Alternative können andere Prochloraz-haltige Mittel, beispielsweise Mirage 45 EC, nach § 18b genehmigt werden. Das Mittel ist jedoch weniger gut verträglich wie Sportak. Deshalb muss es vor einer großflächigen Anwendung geprüft werden.

Triebspitzenmilben können auch noch in den Wintermonaten auftreten. Der Befall zeigt sich in missgebildeten Blättern und kleinbleibenden Knospen. Gegen diese Schädlinge kann mit Kiron+) (9ml/Ar) oder Vertimec (6ml/Ar in 10l Wasser/Ar) angegangen werden. Weitere Behandlungen sollten im Abstand von 8 bis 10 Tagen folgen.

Erica gracilis

Das Gießen sollte an sonnigen, frostfreien Tagen erfolgen. Durch anschließendes Lüften kann das Abtrocknen der Bestände beschleunigt werden. Die Kontrolle auf Grauschimmelbefall ist während der Überwinterung besonders wichtig. Über Maßnahmen gegen diese Krankheit wurde bereits im November berichtet.

Myosotis

Viel frische und bewegte Luft sowie der Witterung angepasstes Gießen wirken einem Grauschimmelbefall entgegen. Sobald sich die ersten Infektionen zeigen, muss wiederholt mit Rovral (0,1%) oder Teldor (20g/Ar in 10l Wasser/Ar) in Abständen von 10 bis 14 Tagen gespritzt werden. In einem Versuch im Freiland waren auch Spritzungen mit Sig­num+) (15g/Ar) verträglich. Die Temperaturen sollten am Tag der Behandlung möglichst bei 10°C oder darüber liegen. Behandlungen mit den genannten Mitteln hinterlassen deutlich sichtbare Spritzflecken.

Behandlungen mit Dithane NeoTec+) (20g/Ar) oder Polyram Combi (15g/Ar) schützen vor Falschem Mehltau. Bei Befall kann Acrobat Plus WG+) (20g/Ar), Forum+) (20ml/Ar) oder Previcur N+) (30ml/Ar) zur Anwendung kommen. Vor einem großflächigen Einsatz ist die Verträglichkeit zu prüfen.

Bei Behandlungen mit Sig­num+) gegen den Grauschimmel wird auch der Echte Mehltau erfasst. Im Freiland kann bei Befallsbeginn auch Ortiva+) (10ml/Ar oder 0,08%, keine Anwendung bei hoher Luftfeuchte, niedrigen Temperaturen oder in den Abendstunden) zum Einsatz kommen.

Blattläuse werden am besten mit Pirimor Granulat (2,5g/Ar) bekämpft. Damit eine gute Wirkung erzielt wird, muss die Temperatur über 12°C liegen.

Freilandbestände können durch Abdecken mit Vlies vor Kahlfrösten geschützt werden.

Ranunculus

Der Klimaführung muss jetzt besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden. Nur wenn nachts die relative Luftfeuchte im Pflanzenbestand 85% nicht überschreitet, kann der Grauschimmel im Griff gehalten werden. Wenn dennoch ein Befall mit Botrytis auftritt, ist ein Einsatz der in der Tabelle (Seite 40) genannten Pflanzenschutzmittel möglich.

Wichtig ist eine regelmäßige Kontrolle auf Befall durch Blattläuse und Minierfliegen. Ab Befallsbeginn ist zu behandeln.

Sobald die Knospen im Herz sichtbar werden, sollte eine weitere Behandlung mit einem Wachstumsregler, beispielsweise Topflor (0,05%, schwach wachsende Sorten 0,025%), durchgeführt werden. Der Wasseraufwand ist so zu wählen, dass das Mittel nicht abtropft.

Text und Bild: Dr. Friedrich Merz, Weinstadt

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