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Katz Biotech Online-Pflanzenschutzstunde

Schildlaus ist nicht gleich Schildlaus

Deckelschildläuse sind vorrangig problematisch an Orchideen, Palmen, Oleander, Citrus und Ficus, oftmals an großen Pflanzen in Winter- oder Botanischen Gärten, aber auch bei anderen Indoor-Begrünungen wie in Schwimmbädern. Der erste Schritt zur biologischen Bekämpfung von Schildläusen ist deren Bestimmung.

von Dr. Gisela Fischer-Klüver, Hannover erschienen am 10.06.2025
Deckelschildläuse nach Einsatz von Nützlingskäfern. © Katz Biotech
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Weltweit sind die Deckelschildläuse mit über 2.600 Arten vertreten. Davon sind über 200 in Europa beheimatet. Ihre Bestimmung ist schwierig. Sie bilden, anders als die Napfschildläuse, keinen Honigtau – „ein deutliches Unterscheidungsmerkmal“, so Karina Becker, Katz Biotech.

Deckelschildläuse bleiben oft lange unbemerkt, eben weil sie keinen Honigtau absondern. Sie sind erst im Larvenstadium beweglich, die sogenannten Krabbler oder Crawler können ein paar Zentimeter laufen, immer nach oben zur Pflanzenspitze, wo sie sich an frischen Blättern und Trieben festsetzen und dort immobil bleiben. Nur die geflügelten Männchen bleiben mobil, sind allerdings nicht lange lebensfähig.

Die Eiablage erfolgt geschützt unter dem Schild der Laus, unter dem später die Larven hervorklettern, während das Muttertier abstirbt.

Drei Nützlingskäfer: Die Zucht der drei Deckelschildlaus-Gegenspieler hat Katz Biotech aus dem Nischendasein herausgeholt, optimiert und deutlich größer aufgestellt, um eine ausreichende Lieferfähigkeit zu garantieren. Es sind die drei aus Südostasien stammende Käferarten Chilocorus nigritus, Rhyzobius lophanthae und Cybocephalus, die die Deckelschildläuse als Futter nutzen. „Die Honigtau absondernden Napfschildläuse zählen nicht zu ihrer Nahrung“, erklärte Becker. Daher ist eine Bestimmung vorab essenziell, die auch über Katz Biotech durchgeführt werden kann.

Der 3,2 bis 4 mm große, schwarz glänzende Chilocorus nigritus mit hohem Futterbedarf hebelt die Deckel der Läuse auf und schlürft den Inhalt heraus. Die Käfer haben eine Lebensdauer von etwa fünf Wochen.

Der schnell auffliegende, 1,5 bis 2 mm große Rhyzobius lophanthae ist am mobilsten. Er lebt rund vier Wochen, kommt mit deutlich weniger Futter aus und kann sich dadurch wiederum besser etablieren.

Mit nur 1 mm Größe ist Cybocephalus der kleinste der drei Nützlingskäfer. Er hat den geringsten Futterbedarf, ist dafür mit einer Lebensdauer von sechs bis acht Wochen sehr langlebig und baut stabile Populationen auf.

Alle drei haben Vorteile

Bei starkem Befall ist der Nützling Chilocorus nigritus wegen seines hohen Futterbedarfs zu empfehlen. Bei ausgehendem Futter verhungern die Nützlinge jedoch schnell. In hohen Kulturen ist Rhyzobius lophanthae zu empfehlen, da dieser Nützling am bereitwilligsten fliegen und sich gut etablieren kann.

Cybocephalus bietet eine gute Langzeitwirkung, ist allerdings aufgrund seiner kleinen Größe in einem Pflanzenbestand kaum kontrollierbar. Am Ende ist die die Mischung aller drei Käferarten eine gute Wahl zur Bekämpfung von Deckelschildläusen, empfahl Becker.

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