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    Innenraumbegrünung | Herrmannsdörfer Hydrokultur

    Grün im und ums Gebäude

    Vom Großvater Willy Decker hat er die Motivation zur Verbandsarbeit, vom Vater Alfred Herrmannsdörfer die Freude an der Hydrokultur. Darüber hinaus zeichnet Jürgen Herrmannsdörfer sein Pioniergeist für grünes Wohnen aus. Deshalb hat er vor Kurzem auch nochmals neu gebaut.

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    Jürgen Herrmannsdörfer wird bei der Herrmannsdörfer Hydrokultur GmbH unterstützt durch Julia Riggins.
    Jürgen Herrmannsdörfer wird bei der Herrmannsdörfer Hydrokultur GmbH unterstützt durch Julia Riggins.Christoph Killgus
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    Über die letzten Jahre habe ich den Eindruck gewonnen: Der Mensch möchte sich in seinem Umfeld mit mehr Grün umgeben. Dafür spricht auch die ganze Klimadebatte: Wir müssen die Impulse, die Greta angestoßen hat, für den Gartenbau nutzen. Aus den Chancen müssen wir Konzepte machen!" Wenn Jürgen Herrmannsdörfer erst einmal angefangen hat, über die Chancen der Gärtner in der heutigen Zeit zu sprechen, ist er kaum mehr zu bremsen. „Die Chance des Gärtners? Er kann den Leuten die Augen dafür öffnen, über den Balkonkasten hinaus zu einer großen Kübelpflanze zu kommen. Die Gärtner wissen schließlich, wie man Begrünungen anlegt und pflegt, wie man eine Dränage einbaut und das richtige Substrat verwendet – vielleicht muss der eine oder andere eben noch ein wenig mehr die Bewässerungstechnik lernen." Die Zeichen stehen auf mehr Grün in den Städten, in den Büros und auch bei vermögenden Privatleuten, all das sind für Herrmannsdörfer beste Voraussetzungen, im Gartenbau gute Chancen für die Zukunft zu sehen – wenn die Kollegen diese Chancen denn auch nutzen: „Die Kunden für Grün sind da. Sie haben teils sehr viel Geld, das sie ausgeben wollen, um es schön um sich zu haben. Wenn ich dann noch mit einem Gärtnermeister als Fachmann zum Beratungsgespräch komme, habe ich einen viel größeren Vertrauensvorschuss als ihn der Baumarkt hat. Der Baumarkt macht auch kein individuelles Konzept. Das bieten wir als Gärtner!" Die Zukunft für Gärtner? Jürgen Herrmannsdörfer sagt: „Wir haben Chancen ohne Ende!"

    Viel Neues am alten Standort

    Seit 1862 gibt es die Gärtnerei an der Frankfurter Straße in zentraler Lage in Würzburg, damals der Staatsstraße nach Zell. Aus dem Produktionsbetrieb ist ein auf Innenraumbegrünung und Gebäudegrün spezialisiertes Unternehmen geworden, ein namhaftes Blumenfachgeschäft gibt es am traditionsreichen Standort ebenfalls. Vater Alfred Herrmannsdörfer brachte die Hydrokultur 1972 als erster nach Unterfranken. Sie hat sich seither fest im Unternehmen etabliert.

    Vor Kurzem wurden nun große Umbaumaßnahmen in Angriff genommen. Alte Gewächshäuser wurden abgerissen. „Wenn Gewächshausflächen fast drei Viertel im Jahr leer stehen, ist das einfach keine sinnvolle Nutzung mehr," meint Jürgen Herrmannsdörfer. Ein Teil der Betriebsfläche wird einem Bauträger für ein mehrstöckiges Gebäude zur Verfügung gestellt, das demnächst realisiert werden soll.

    Die Fläche wird in Erbbaupacht abgegeben. In der Betriebsgeschichte wurden mehrfach Teile des ursprünglich sehr großen Gärtnereigeländes verkauft, das soll nicht mehr geschehen. Grund und Boden sei schließlich nicht vermehrbar, so Jürgen Herrmannsdörfer.

    Für die auf Innenraumbegrünung spezialisierte Herrmannsdörfer Hydrokulturen GmbH wurde ein neues Betriebsgebäude errichtet. Dazu gehört ein Glashaus für ein ausgewähltes Pflanzensortiment, außerdem dient das neue Gebäude der Pflanzenlogistik, als Lager sowie als Weiterbildungs- und Beratungszentrum für Kunden und Begrünungspartner.

    Die mehrmonatige Bauphase war insbesondere wegen komplizierter und kostspieliger Abrissarbeiten eine Herausforderung: Beton mit Eternithaftungen war Baumaterial aus den 70er-Jahren und musste nun als Sondermüll entsorgt werden. Die Kosten dafür lagen ein Vierfaches über dem vor zehn Jahren eingeholten Voranschlag. Nun freut sich Jürgen Herrmannsdörfer über den Neubau, der im Pflanzenhaus mit einem ausgeklügelten Bewässerungssystem und verschiedenen Klimazonen optimal ist für die Vorbereitung von Begrünungsprojekten. Dazu gehört auch, dass Lkws im Interesse der Pflanzen im Gebäude ent- und beladen werden können.

    Grünes Wohnen neben der Gärtnerei

    Das geplante Gebäude mit 23 Wohnungen ist das Lieblingsprojekt von Jürgen Herrmannsdörfer. Schließlich wird es direkt neben der Gärtnerei mit dem Blumengeschäft entstehen und ein Pilotprojekt für grünes Wohnen in Würzburg werden, weshalb es auf großes öffentliches Interesse gestoßen ist – und auf immenses Interesse bei Kaufinteressenten. Der Großteil der geplanten Wohnungen waren innerhalb kurzer Zeit verkauft. In langen Gesprächen mit dem Bauträger und auch der Stadt wurde gemeinsam mit Herrmannsdörfer ein Konzept entwickelt, das ein durchgrüntes Gebäude vorsieht. Dazu gehören Dach- und Fassadenbegrünungen, insbesondere aber umfangreich begrünte Balkone. Damit dort auch Gehölze gepflanzt werden können, sind 40 cm breite und 60 cm tiefe Pflanztröge vorgesehen. Sie sollen sämtlich mit Regenwasser versorgt werden können, das in einer Zisterne gesammelt wird. Der Beitrag von Herrmannsdörfer für das neue grüne Vorzeigegebäude in Würzburg ist die Beratung und Begleitung der Wohnungseigentümer bei der Begrünung ihrer Balkone und Terrassen.

    Die Vison für das entstehende Wohngebäude: es soll einen positiven Beitrag für das Klima der Umgebung leisten, kühlend wirken und damit dem Klimawandel trotzen. „Wir wollen zeigen, was Pflanzen in der Stadt leisten können. Für uns ist Mission und Vision: Im Grünen leben und wohnen!" Jürgen Herrmannsdörfer ist von der Aussicht begeistert, direkt neben seinem Unternehmenssitz ein zukunftsweisendes Modell zu bekommen, mit dem er auf zahlreiche spannende Erkenntnisse und Erfahrungen für weitere Projekte hofft. Das grüne Gebäude erfährt in Würzburg gute Unterstützung: „Viele sagen: was ihr hier macht, ist die Zukunft!" Dass die Gärtnerei dabei nicht einfach nur der Wohnbebauung weicht, gefällt Herrmannsdörfer: „Auf diesem Weg hat die alte Gärtnerei eine grüne Zukunft!" Das Gebäude soll von der Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) begleitet werden. Die Mitarbeiter dort werden die Wirkung der Begrünung auf Umwelt und Bewohner auswerten. Die LWG hat für das Pilotprojekt einen Antrag auf Förderung beim Bundesumweltministerium gestellt.

    Förderprogramm für Grün in Würzburg

    Auf Initiative von Jürgen Herrmannsdörfer hat die Stadt Würzburg ihr Förderprogramm „Urbanes Grün" erweitert. Die dauerhafte Bepflanzung von Terrassen wird nun ebenfalls bezuschusst. Bewohner der Metropole am Main bekommen bereits bis zu 50 % der Kosten für eine Dach- und Fassadenbegrünung ersetzt (maximal 7.000 Euro je Vorhaben), Gleiches gilt für Baumpflanzungen (maximal 3.000 Euro ). Herrmannsdörfer sieht große Chancen darin, Kommunen auch anderswo für solche Förderprogramme zu gewinnen – im Sinne grüner und lebenswerter Orte und Städte, aber auch als willkommene Zukunftsmöglichkeit für so manchen Berufskollegen, der neue Wege finden will.

    Grüne Bildung für die nächste Generation

    Ein interessantes Grünprojekt liegt als Projektreferenz in der Nähe des Firmenstandorts: In der Umweltstation Würzburg hat Herrmannsdörfer eine grüne Insel angelegt, die von einem großen Exemplar eines Ficus binnendijkii ‘Amstel King’ geprägt wird. Die Umweltstation wird von vielen Schulklassen besucht, die so mit einer wirkungsvollen Innenraumbegrünung in Kontakt kommen. Die in Hydrokultur stehende Pflanzung wird über eine Tropfbewässerung (Gardena) mit Wasser und Nährstoffen versorgt. Ein Überlauf sichert das automatisch gesteuerte Bewässerungssystem ab und konnte sich bereits bewähren. Im Technikraum der Station sind die nötigen Einrichtungen untergebracht: Der Bewässerungskreislauf ist durch ein Ventil technisch von der Versorgungsleitung getrennt, sodass kein Rückfluss erfolgen kann. Ein Druckminderer und ein Feinfilter ermöglichen die dauerhaft zuverlässige Funktion der Tropfer im Beet. Und über eine Einspeisanlage kann dem Wasser eine Düngelösung beigemischt werden. Trotz aller Automatisierung und Technik schaut Herrmannsdörfer regelmäßig vorbei: „Wir müssen auch hier immer wieder sensibilisieren für die Bedürfnisse der Pflanzen, beispielsweise dafür, dass sie Licht brauchen und nicht einfach tagelang hinter Stellwänden verschwinden dürfen."

    Pflanzenbilder für grüne Wände

    Zurück ins Unternehmen: Zu einem interessanten Standbein haben sich Pflanzenbilder in allen möglichen Größen entwickelt. Sie können im Pflanzenhaus des neuen Firmengebäudes an einer Montagewand vorbereitet werden. Nach der individuellen Zusammenstellung für einen Kunden verbleibt das neu bepflanzte Bild noch vier Wochen im Betrieb, bis es ein geschlossenes Bild zeigt und im Bedarfsfall noch optimiert werden kann. Mit solchen Pflanzbildern auf der Basis von Hydrokultur hat die Firma erfolgreich auf der BUGA Heilbronn 2019 auf sich aufmerksam gemacht.

    Der bislang größte Wandbegrünungsauftrag kam über das Netzwerk der Junggärtner: In Tallinn/Estland wurde eine 60 m 2 große grüne Wand bei einem Sportartikelausstatter angelegt.

    Wachsendes Interesse stellt Jürgen Herrmannsdörfer bei Besitzern großer Dachterrassen fest. Hier wiederum spielen Kräuter mit ihrem Duft eine besondere Rolle, denn Duft hat viel mit der gefragten Wellness zu tun. Und schließlich freut er sich aktuell ganz besonders darüber, dass Tochter Louisa Herrmannsdörfer nach einem Work&Travel-Aufenthalt in Australien und Neuseeland darüber nachdenkt, Landschaftsarchitektin mit dem Schwerpunkt Gebäudegrün zu werden.

    Würzburg

    Dienstleistungen der Decker Gruppe

    Die Brüder Jürgen und Thomas Herrmannsdörfer bieten mit ihren Firmen:

    • Raumbegrünung für Büro und Objekt
    • eine Hydrokultur-Gärtnerei
    • Wintergartengestaltung
    • Projektierung von Bewässerungstechnik und Rasenmährobotern
    • eine Floristikmanufaktur
    • Grüngestaltung für Terrasse, Balkon und Garten
    Netzwerk

    „Element Green" in D-A-CH

    Herrmannsdörfer Hydrokultur ist Mitglied des Netzwerks „Element Green" (www.element-green.com), in dem sich Innenraum- und Gebäudebegrüner aus dem ganzen Bundesgebiet sowie aus Österreich und der Schweiz organisieren, um flächendeckend auf hohem Niveau grüne Dienstleistungen anzubieten. Das Netzwerk ermöglicht den Mitgliedern zudem, sich auszutauschen und voneinander zu lernen.

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