Deutscher Gartenbautag 2010: Die Gärtner als Gemeinschaft
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Heinz Herker, Präsident des Zentralverbandes Gartenbau (ZVG), forderte die Unternehmer auf, ihr Augenmerk auf die jungen Menschen zu richten, um den Berufsnachwuchs sicherzustellen und selbst als Gärtner Leitbild zu sein. „Der Verband liefert das Handwerkszeug, die Arbeit damit muss jeder Unternehmer vor Ort leisten.“
Vor dem Hintergrund des Strukturwandels meinte Herker: „Die Vielfalt der Möglichkeiten ist unsere Chance; Kompetenz und Kreativität des Einzelnen sind die begrenzenden Faktoren.“ Die Politik ermahnte er, die Harmonisierung in Europa fortzuführen. Hierauf werde der ZVG mit seiner Repräsentanz in Brüssel weiter achten.
Regula Lüscher, Senatsbaudirektorin der Stadt Berlin, dankte dafür, dass Berlin die Internationale Gartenbauausstellung 2017 ausrichten darf und sprach von „einem neuen Mythos“, der dort entstehen würde.
Mirko Lettberg, Vorsitzender der deutschen Junggärtner (AdJ), rief die anwesenden Gärtnerinnen und Gärtner dazu auf, die Junggärtner in ihrer Tätigkeit zu unterstützen sowie Ausbildung und Förderung des gärtnerischen Nachwuchses nicht zu vernachlässigen.
Otto Kentzler, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH), ging auf Parallelen in der verbandlichen Arbeit im Gartenbau und Handwerk ein. Die verschiedenen Strömungen in einem großen Verband seien als Chance zu verstehen, weil es von besonderer demokratischer Glaubwürdigkeit zeuge, diese zu vereinen. Das Thema Ausbildung erläuterte er als maßgeblich bestimmend für die Zukunft. Dabei wies er auf das Potenzial von Zusammenarbeit sowie überbetrieblicher Ausbildung hin.
Klaus Hoffmann, seit vielen Jahren engagiert bei dem Städtewettbewerb „Entente Florale/ Unsere Stadt blüht auf“, bat die anwesenden Delegierten, bei Städten und Kommunen verstärkt für den Wettbewerb einzutreten und seine Bedeutung für die Grünentwicklung herauszustellen.
Die Ziele der Bundesregierung erläuterte Ernst Burgbacher, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie: „Wir sind angetreten, damit Unternehmer das tun können, was sie am liebsten tun: etwas unternehmen.“ Seiner Schätzung nach werde das derzeitige Wachstum etwas abflachen.
Professor Dr. Rembert Burmann, Osnabrück, ist auch Inhaber eines Baumschulbetriebes. Damit sich die Politik nicht weiter von der Basis entferne, ist es wichtig, dass die Unternehmer politische Prozesse aktiv begleiteten, meinte er. Eine Erhöhung des ermäßigten Mehrwertsteuersatzes sei eine Gefahr für mittelständische Betriebe, während Discounter eher profitierten.
Michael Speth, Vorsitzender des Arbeitsausschusses Recht und Steuern im Zentralverband Gartenbau (ZVG), führte mit zahlreichen Beispielen vor Augen, wie der Gartenbau für sich selbst verantwortlich handelt. Dies geschehe über die Fachreferate und Bündelung der Interessen in Richtung nationaler wie internationaler Politik. Hier sei das dichte verbandliche Netzwerk Garant für eine präzise und schnelle politische Arbeit. Nicht selten würden fachliche Stellungnahmen in nur wenigen Tagen angefordert werden. Habe der ein oder andere Unternehmer das Gefühl, er habe „den Verband ein ganzes Jahr nicht gebraucht“, so läge dies daran, dass der Verband für entsprechende Bedingungen gesorgt habe.
Weitere Beiträge zum Deutschen Gartenbautag 2010:
- Begegnung mit der Politik: ZVG-Gärtnerabend in Berlin
- Die Deutsche Blumenfee 2010/2011 heißt Christiane Sander
- Andreas Lohff als Vizepräsident des ZVG bestätigt
- Staudenzüchter Dr. Tomas Tamberg mit Georg-Arends-Medaille geehrt
- Klaus Hiltmann erhält Ernst-Schröder-Münze
- Dr. Lutz Wetzler erhält Ernst-Schröder-Münze
Quelle: ZVG
(c) DEGA P&H online, 21.9.10
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