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Interview mit Richard Petri, Floramedia

„Wir wollen alle das Thema Pflanze voranbringen“

In diesem Jahr kann das Marketingunternehmen Floramedia mit deutschem Sitz in Fellbach/Stuttgart auf eine 100-jährige Geschichte zurückblicken. wir fragten Geschäftsführer Richard Petri nach den Perspektiven der Medienarbeit.

von Christoph Killgus erschienen am 11.12.2024
Richard Petri: Im Grunde sitzen wir alle im selben Boot zusammen mit Züchtern, Gärtnern und Vermarktern. © Floramedia
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Beispiel einer Fotoproduktion für einen Kunden: Hier wurden Carnivoren der bekannten Gärtnerei Weilbrenner in Szene gesetzt.
Beispiel einer Fotoproduktion für einen Kunden: Hier wurden Carnivoren der bekannten Gärtnerei Weilbrenner in Szene gesetzt. © Floramedia
Floramedia kann in diesem Jahr auf 100 Jahre Unternehmensgeschichte zurückblicken. Nun seid ihr als Agentur und Anbieter nicht alleine in der grünen Branche unterwegs. Was ist das, was Floramedia auszeichnet? Was ist das Alleinstellungsmerkmal? Richard Petri: Wir sind bekannt als der Bildetikettenspezialist, nicht nur in Deutschland, sondern in Europa. Sicher hat Floramedia eine der größten botanischen Bilddatenbanken weltweit, die kommerziell zur Verfügung steht. Täglich kommen neue Bilder über unser Fotolabor dazu, in dem alleine drei Fotografen arbeiten. Natürlich sind in den letzten Jahren etliche Wettbewerber am Markt aufgetaucht, die in der grünen Branche ebenfalls gute Dienstleistungen anbieten. Wir sind längst nicht mehr nur Etikettenlieferant, sondern können die ganze Bandbreite an Kommunikationsdienstleistungen anbieten von digitalen Medien wie Webseiten bis zu klassischen Printprodukten wie Katalogen. Vielleicht ist es die lange Unternehmensgeschichte und das Verständnis für die grüne Branche, die uns besonders auszeichnet.
"Tomorrows Plants" wurde von Floramedia als Dachmarke für nachhaltige und zukunftsorientierte Produkte der Grünen Branche erfunden.
"Tomorrows Plants" wurde von Floramedia als Dachmarke für nachhaltige und zukunftsorientierte Produkte der Grünen Branche erfunden. © Floramedia
Welche Marktentwicklungen fordern ein Unternehmen wie Floramedia aktuell besonders heraus? Welche Kursanpassungen sind da nötig? Richard Petri: Sicher geht der Markt im Printbereich etwas zurück hin zu digitalen Formaten. Allerdings macht das gedruckte Produkt, zum Beispiel ein Katalog, doch noch mehr her als ein digitaler Blätterkatalog. Auch der Verzicht auf ein Bildetikett mindert die Chance, dem Verbraucher noch eine kleine Pflegeanleitung mitzugeben, wenn er nicht gleich auf einen digitalen Pflegehinweis ausweichen soll. Grundsätzlich muss man als Agentur in der Lage sein, verschiedene Kommunikationskanäle zu bedienen mit unterschiedlichen Agenturerzeugnissen. Und das können wir! Welche Rolle spielt die Nachhaltigkeit, wenn sich ein Unternehmen heutzutage am Markt behaupten will? Richard Petri: Das Thema Plastik spielt bei den Etiketten eine große Rolle. Neben Recyclingkunststoffen bieten wir eine Reihe an organischen Ersatzmaterialien an. Leider ist die Nachfrage noch gar nicht so groß wie oft gedacht. Das hat teils mit höheren Preisen zu tun oder einer eingeschränkten Witterungsbeständigkeit. Organische Materialien, die verrotten sollen, können eben im Freiland nicht jedem Wetter bis zur Vermarktung ausgesetzt werden. Das stört so manchen Kunden. Die Richtung geht dennoch eindeutig hin zu mehr Nachhaltigkeit, was sehr gut ist. Wir unterstützen unsere Kunden in diesem Bestreben und arbeiten mit unseren Produktentwicklern an einer grüneren Zukunft.
„Die Richtung geht eindeutig hin zu mehr Nachhaltigkeit“ Richard Petri
Wir leben in einer Welt, die von Werbemitteln, Fotos und allen möglichen sonstigen visuellen Medien nur so überflutet wird. Wie kann es da Unternehmen im Gartenbau überhaupt noch gelingen, erfolgreich auf sich aufmerksam zu machen, ohne Unsummen für Marketing auszugeben? Richard Petri: Bisher hat ja kein Gartenbauunternehmen Unsummen für Marketing ausgegeben. In unserer Branche werden gerne riesige Beträge für Automatisierung und Produktionsmittel ausgegeben in dem Glauben, dass diese Investitionen sich in jedem Fall lohnen und amortisieren. Aus meiner Sicht ist das oft richtig, aber nicht selten auch ein Trugschluss. Wer für sein Unternehmen keine Sichtbarkeit darstellt und Mehrwerte generiert – wie immer diese aussehen – wird am Ende nur über den günstigsten Preis verkaufen müssen. Das ist für viele Unternehmen grenzwertig. Mittlerweile erreichen viele unserer Informationen nicht mehr den Endverbraucher. Riesige Blogs und Foren im Internet zeigen, dass sich Pflanzen-Communities längst untereinander informieren und teils sogar versorgen.
Seit einiger Zeit experimentieren die Experten bei Floramedia mit künstlicher Intelligenz. Hier ein Kalenderblatt aus diesem Jahr.
Seit einiger Zeit experimentieren die Experten bei Floramedia mit künstlicher Intelligenz. Hier ein Kalenderblatt aus diesem Jahr. © Floramedia
Das Thema künstliche Intelligenz habt Floramedia mit einem kreativen Kalender bereits aufgegriffen und gezeigt, welches Potenzial in KI steckt. Wird diese die Welt des Marketings und der Kommunikation komplett auf den Kopf stellen? Richard Petri: Auf alle Fälle nimmt das Thema enorm Fahrt auf. Im Grunde kann man heute sehr viel schneller kreative Ideen umsetzen, als das noch vor ein paar Jahren der Fall war. Trotzdem muss man auch für die KI ein Experte sein, um das Ergebnis richtig aussteuern zu können. Viele durch KI erschaffene Motive müssen immer noch händisch nachgearbeitet werden. Wir haben im Team Spezialisten, die das können und die Technik beherrschen. Du hast als kreativer Kopf schon immer viele Ideen gehabt. Welche Idee hat Dir in diesem Jahr besonders viel Spaß gemacht? Richard Petri: Wir arbeiten aktuell mit dem Konzept der „Tomorrows Plants“. Wir werden dieses Konzept als Dachmarke weiter forcieren und weitere Kunden an Bord holen. Im Grunde sitzen wir alle im selben Boot zusammen mit Züchtern, Gärtnern und Vermarktern. Wir wollen alle das Thema Pflanze voranbringen. Mit dem Floramedia-Team, das aus Verkäufern, Grafikern, Produktionern und Kommunikationsexperten besteht, wird das gelingen!
100 Jahre Floramedia Das ist das Unternehmen heute
  • Gründung 1924, seit 2022 zu CCL Industries gehörend
  • Portfolio: Fotoproduktion im eigenen Studio; weltgrößte botanische Bilddatenbank; Bilder und Texte für das Marketing; Marketing-, Kommunikations- und Designkonzepte; Etiketten, Kataloge, Produktverpackungen und Werbemittel
  • 7 europäische Niederlassungen
  • Lizenzpartner in 15 weiteren Ländern
  • Hauptsitz der Gruppe ist in Westzaan/Niederlande
  • hauseigene Druckerei und Verarbeitung
  • 550 Millionen Etiketten jährlich (Druck, Stanzung und Weiterverarbeitung)
  • hauseigenes Fotostudio inklusive Bilddatenbank
  • deutsche Niederlassung in Fellbach/Stuttgart
  • 230 Beschäftigte weltweit
  • 100 % Fokus auf die grüne Branche
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