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Hackroboter

Unkraut leichter bekämpfen?

Am 31. Juli 2024 fand ein Feldtag zum Thema autonome Hacktechnik in Gemüsebau statt. Dieser wurde von der Landesanstalt für Wein- und Gartenbau (LWG) in Bamberg organisiert.

von Johannes Lieb, Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Bamberg erschienen am 14.11.2024
Der Farmdroid FD 20 ist mit seinen Solarmodulen nahezu energieautark. © Johannes Lieb
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Zunächst referierte Tobias Jorissen, Experimentierfeld Agro-Nordwest, über die Wirtschaftlichkeit von Feldrobotik in Maisanbau. Das Experimentierfeld Agro-Nordwest ist ein Forschungsprojekt, das praxisorientierte Lösungen für die Landwirtschaft entwickeln soll und vom Bundeslandwirtschaftsministerium gefördert wird. Tobias Jorissen zeigte auf, dass der Einsatz von Feldrobotik potenziell ökonomisch vorteilhaft sein kann, jedoch stark von spezifischen Parametern wie Tagesleistung, Nutzungsdauer, Restwert und Stromverbrauch abhängig ist.

Anschließend wurde der erste Hackroboter vorgestellt, der Farmdroid FD 20. Dieser wurde auf einer Versuchsfläche der LWG in einer Gemüsekultur von Timo Diebold, Firma Organic Agrar, vorgeführt. Das Konzept des Farmdroid ist einfach. Der Roboter sät das Saatgut aus und speichert georeferenziert die Ablage jedes einzelnen Saatkorns. Somit kennt der Roboter, der nach der Aussaat mit Hackgeräten bestückt wird, auch genau die Lage jeder einzelnen Pflanze und kann sehr gut in der Reihe hacken. Weitere Besonderheit sind Solarmodule, mit denen der Roboter nahezu autark arbeiten kann.

Timo Diebold berichtete über den Einsatz des Farmdroids auf seinem eigenen Betrieb. Der Praktiker hatte gute Erfahrungen mit dem Roboter beim Einsatz in Bio-Zuckerrüben und Bio-Raps gemacht. Ein Teilnehmer fragte Herrn Diebold nach der Diebstahlgefahr des Gefährts. Dieser antwortete, dass diese kaum bestehe, da das Gerät durch das GPS-Signal jederzeit geortet werden könne und es bei einem Signalverlusts zunächst bei der Firma registriert werden müsse.

Der Farming GT arbeitet mit Kameras und Sensoren, welche die Kulturpflanze erkennen können. Er hackt in der Reihe.
Der Farming GT arbeitet mit Kameras und Sensoren, welche die Kulturpflanze erkennen können. Er hackt in der Reihe. © Johannes Lieb

In Abtsdorf bei Frensdorf stellte Timo Grupp von der Firma Farming Revolution vertreten durch Timo Grupp, im Bio-Gemüsebetrieb Mohl ihren Hackroboter Farming GT vor. Der Praxiseinsatz erfolgte hier im Sellerie. Der Farming GT arbeitet nicht über GPS, sondern über Kameras und Sensoren, welche die Kulturpflanze erkennen können. So kann der Roboter auch in der Reihe hacken. Der Antrieb erfolgt über Batterien und kann durch Solarmodule unterstützt werden. Auch ein Notbetrieb mit Benzin-Stromerzeuger ist möglich. In Zukunft soll durch die moderne Sensor- und Kameratechnologie auch eine Unkrauterkennung und präzises Bekämpfen der Beikräuter durch punktgenaue Applikation von Spritzmitteln („Spot-Spraying“) möglich sein.

Der Oz markiert preislich den Einstieg in die Hackrobotik.
Der Oz markiert preislich den Einstieg in die Hackrobotik. © Johannes Lieb

In der Obstbaumschule Schmitt, Poxdorf im Landkreis Forchheim stellte Steve Heidemann, BayWa, die Roboter Oz und Jo der Firma Naïo vor. Der kleinere Oz machte den Anfang. Der Oz markiert preislich den Einstieg in die Hackrobotik. Dieser ist im Vergleich zu anderen Hackrobotern wesentlich leichter und kompakter. Der Roboter kommt zwischen den Obstbaumreihen zum Einsatz.

Ebenfalls zwischen den Obstbaumreihen zum Einsatz kommt der Jo. Dieser ist wesentlich größer als sein kleiner Bruder und mit einem Raupenfahrwerk ausgestattet. Das erlaubt ihm, besser und schneller voranzukommen.

Der „Jo“ ist mit einem Raupenfahrwerk ausgestattet. Das erlaubt ihm, besser und schneller voranzukommen.
Der „Jo“ ist mit einem Raupenfahrwerk ausgestattet. Das erlaubt ihm, besser und schneller voranzukommen. © Johannes Lieb

Die Roboter von Naïo können, anders als der Farmdroid oder der Farming GT, nur im Akkubetrieb eingesetzt werden. Das heißt, dass die Batterie regelmäßig zu wechseln ist. Außerdem sind diese Roboter komplett GPS-gesteuert. Die Baumreihen müssen sehr gerade gepflanzt werden, damit der Roboter die Bäume nicht beschädigt.

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