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Azerca in Friedrichshafen: Gaultherien, Zertifizierung und Photovoltaik

Vom 24. bis 26. Juli veranstaltete die Sondergruppe Azerca eine Kombination aus Sommerreise und Herbsttagung mit Gremiensitzungen. Dies war erforderlich, weil die Azerca im Herbst eine bereits ausgebuchte USA-Reise unternimmt.

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Die Nachfolgergruppe - da ist Zug dahinter. Deshalb stoßen immer mehr Leute dazu.
Die Nachfolgergruppe - da ist Zug dahinter. Deshalb stoßen immer mehr Leute dazu. DEGA Killgus
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Der Azerca-Vorsitzende Gerhard Friedrich stellte für die Sitzungen sein Gewächshaus in Friedrichshafen zur Verfügung.

Gaultherien neue Azerca-Kultur
Die Mitglieder haben einstimmig Gaultherien als neue Kultur der Azerca aufgenommen. Für diese Herbstkultur wird die Anbaugemeinschaft für ihre Mitglieder vergleichbare Unterstützungen und Koordinierungen wie für Callunen, Eriken, Azaleen und Kamelien bereitstellen. Gaultherien werden dementsprechend auch in die neu verabschiedete Beitragsordnung aufgenommen. Diese wurde neu strukturiert - die letzte Änderung war 1986.

Die Erwartung an die Heidesaison ist allgemein positiv, da Callunen und Eriken in sehr guten Qualitäten in den Betrieben stehen. Friedrich bedauerte aber, dass sich der exportbedingte allgemeine Wirtschaftsboom nicht auf den Gartenbau auswirkt, eine Krise wie bei EHEC aber sofort Spuren hinterlässt: „Früher ging es um Gewinnmaximierung, heute nur noch um überlebenssichernde Maßnahmen. Ständig steigende Produktionskosten müssen am Markt stärker umgesetzt werden.“

Zertifizierung wird wichtig
Die Azercamitglieder werden die Zertifizierung ihrer Mitgliedsbetriebe nach GLOBALG.A.P. mit einer Projektgruppe unterstützen. Drei Azercabetriebe sind zusammen mit anderen zwölf Zierpflanzenbaubetrieben als erste zertifiziert worden und werden ihre Erfahrungen interessierten Kollegen weitergeben. Matthias Hils aus Geldern stellte das System, die Prüfungspraxis und den Verlauf der Anerkennung in seinem Betrieb vor.

Zum Thema Nachhaltigkeit im Bereich Energie trug Stefan Kanders, stellvertretender Azerca-Vorsitzender, mit seinem Bericht über die Photovoltaikanlage in seinem Betrieb in Geldern bei. In elf Jahren wird sich die Anlage amortisiert haben, die allerdings noch nicht über dem Gewächshausbereich mit Kulturen installiert ist. Es gibt aber dazu schon Versuche.

Den Austrag von Düngemitteln mit dem Oberflächen- oder Gießwasser hat der Azerca-Vorsitzende Friedrich durch konsequenten Einsatz von Depotdüngern in allen seinen Kulturen minimiert. Dadurch konnte er eine Einigung mit den Behörden erzielen, so dass er sein Oberflächenablaufwasser weiterhin in einen Vorfluter einlassen darf. Mit der Wasserrahmenrichtlinie wird sich die Azerca-Projektgruppe „Umweltgerechte Produktion“ intensiver auseinandersetzen. Die Gruppe hatte einen umfangreichen Fragebogen an die Betriebe verschickt und die Angaben zu Düngemittelverbrauch, Pflanzenschutzmittel- und Energieeinsatz ausgewertet. Auf dieser Basis und den Erfahrungen der Mitglieder wird weiter gearbeitet.

Eindrücke aus Praxisbetrieben
Wer an technischen Details interessiert ist, war im Betrieb Friedrich richtig. Das innerbetriebliche Kultur- und Transportsystem beispielsweise ist ebenso beeindruckend wie mehrere Eigenbau-Gießwagen mit 70 Metern Breite. Darüber hinaus gab es die Fließrinnenbewässerung und die Substratmischanlage zu besichtigen. Im Heidekulturbereich sind Callunen und Erika gracilis die Hauptkulturen. Kleinere Mengen an neuen Erika-Arten interessierten auf Grund ihrer Form- und Farbvarianz. Außerdem stellten die Förderfirmen und Azerca-Züchter ihre Neuheiten aus und die Azercaner berichteten über die Projektgruppen.

Thomas Baumgartner, Wasserburg, produziert ein sehr breites Spektrum hochwertiger Beet- und Balkonware sowie Azerca-Kulturen und vermarktet diese selbst. Baumgartner und Friedrich sind in der SBA, der Schwäbisch-Bayerischen-Azerca, zusammengeschlossen und schätzen den kollegialen Erfahrungs- und auch Pflanzenaustausch.

Vom Betrieb Baumgartner aus startete die Sondergruppe am 26. Juli mit dem Schiff über den Bodensee zum Schweizer Betrieb Kipper AG nach Güttingen, wo Inhaber Günther Kipper ebenfalls die gute Zusammenarbeit mit den deutschen Kollegen hervorhob. Im offenen Austausch berichteten alle Beteiligten über ihre Erfahrungen beim Stecken, Düngen und bei der Gießwasserdesinfektion sowie bei GLOBALG.A.P.-Zertifizierung. In der Schweiz sind alle Betriebe, die Azercakulturen produzieren, bereits zertifiziert.

Henrik Lehmann wurde einstimmig als Vorstandsmitglied bestätigt. Andreas Halmans wurde für zwei Jahre als Kassenprüfer gewählt.

Die Sommerreise 2012 wird die Sondergruppe Azerca im Frankfurter Raum ausrichten, die Herbsttagung 2012 wird in München stattfinden.

siehe auch:
- Azerca-Zukunftsprozess schafft neue Strukturen und Inhalte
- Die Azerca-Nachfolger

(ZVG/Azerca)

 

(c) DEGA online, 29.7.11

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