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Bauernverband wendet sich gegen Biopatente

„Es kann nicht sein, dass sich einzelne Unternehmen durch Patente Monopole auf Pflanzen, Tiere und Züchtungsverfahren sichern, die Bauern und Züchter seit Generationen weiterentwickelt haben.“ Dies stellte Dr. Helmut Born, der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes (DBV), auf dem zweiten Berliner Forum „Biopatente – Chancen oder Sündenfall?“ fest. Der DBV hat diese Veranstaltungsreihe gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Agrarrecht sowie der Edmund-Rehwinkel-Stiftung der Landwirtschaftlichen Rentenbank initiiert.
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Der DBV sei überzeugt, dass die Patentierung im Bereich der Tier- und Pflanzenzucht den Züchtungsfortschritt hemme. Die enormen Entwicklungen in der Züchtung seien bislang maßgeblich durch den Wettlauf um die besten Sorten, Tierrassen und Züchtungsverfahren erreicht worden. Stillstand durch die Schaffung von Monopolen, wie sie das Patentrecht vermitteln könne, sei das Aus für eine lebendige mittelständische Züchtungsbranche, die es in Europa glücklicherweise noch gebe.

Zunehmend würden durch Patente der Zugang zum weltweiten Genpool erschwert. Züchter könnten nicht mehr ihrer eigentlichen Arbeit nachgehen, sondern müssten ständig Patentanwälte konsultieren und über Lizenzvergaben verhandeln. Patente sind in der Biologie, wo man Prozesse nicht immer steuern könne, nicht das richtige Instrument, so Born. Vielmehr habe sich der Sortenschutz als Motor des Züchtungsfortschritts bewährt.

Born wertete es als positiv, dass auch in Bundestag, Bundesrat und Ministerien das Thema Biopatente immer häufiger streitig diskutiert würde. Zudem findet sich im neuen Koalitionsvertrag eine Passage, in der es heißt, dass die Regierung die Patentierung von landwirtschaftlichen Nutztieren und Pflanzen ablehnt. Auch wenn dazu auf europäischer Ebene „dicke Bretter zu bohren seien“, wird der DBV sich weiterhin für eine Änderung der Biopatentrichtlinie einsetzen, betonte Born.

Born wies auf die enormen Aufgaben hin, vor denen die Landwirtschaft in Zukunft steht: neben der Ernährung einer rasch steigenden Weltbevölkerung und der Energieversorgung durch Agrarrohstoffe müssten die Bauern gleichzeitig dem Unwillen des Wetters und des Klimas Paroli bieten. Diesen steigenden Anforderungen könne man nur mit guten Grundlagen Rechnung tragen. „Dazu sind wir auf intensive Züchtungs- und Forschungsarbeit angewiesen. Wir müssen auch im weltweiten Genpool nach Eigenschaften suchen und solche nutzen können, die in dem uns bislang zugänglichen Genpool fehlen. Auch bewährte Verfahren in der Züchtung dürfen uns nicht verschlossen werden“, forderte Born. Patente führten dabei in eine Sackgasse.

DBV
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