Innovationen brauchen Marketing
Die 37. Osnabrücker Kontaktstudientage der Fachhochschule (FH) Osnabrück und des Freundeskreises der FH griffen das Thema „Erfolgsfaktor Produktinnovationen im Gartenbau“ auf, um das Bewusstsein für die Bedeutung von Produktinnovationen im Gartenbau zu fördern.
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Ohne Innovationen geht es nicht. Innovationen sind Schlüsselfaktoren für die Wettbewerbsfähigkeit und sichern das Überleben von Unternehmen. Sie ersetzen alte Produkte, führen zu neuer Nachfrage und schaffen Mehrumsatz – im Idealfall jedenfalls. Noch nie waren die Chancen für Produktinnovationen im Gartenbau so gut wie heute, sagen die Fachleute. Umfassende Informationen zur Innovationssituation im Gartenbau liegen für Deutschland jedoch bislang nicht vor.
Über 90% aller Produktinnovationen erweisen sich als Flops. Sie sind zwei Jahre nach ihrer Einführung nicht mehr am Markt. Die Ursachen liegen in Fehlplanungen, schlechter Organisation, falschem Zeitpunkt der Markteinführung, einem Mangel an Produktvorteil oder überschwänglichem Enthusiasmus. Nicht allein das gute Produkt ist entscheidend. Es kommt im Wesentlichen auf das Marketing an. Das Produkt muss gut sein, dann kann man über eine gute Kommunikation sehr viel erreichen, so ein Resumée.
Systematische Umsetzung ist gefragt
„Innovationen braucht jeder“, das zeige auch ein EU-Projekt, sagte Prof. Dr. Ulrich Enneking, FH Osnabrück. Kleine Unternehmen brauchen Innovationen für eine Differenzierungsstrategie. Marktführer brauchen Innovationen zur Imagebildung. Kostenführer brauchen Innovationen, um ihre Kostenführerschaft zu behaupten. Allerdings gehört dazu ein Innovations-Management. Das ist die systematische Umsetzung neuer Problemlösungen am Markt und umfasst die gesamte Kette von der Grundlagenforschung bis hin zur Markteinführung.
Im Lebensmittelsektor
sind 80% aller Neuprodukte Imitationen,
scheitern 90% aller Ideen, weil die Kundenbedürfnisse nicht ausreichend berücksichtigt werden,
scheitern 50% der Innovationen aufgrund von mangelnder Akzeptanz im Handel und
haben sieben von neun Produkten Qualitätsprobleme. Dies haben empirische Studien ergeben, so Enneking.
Es gibt artikulierte und noch nicht artikulierte Verbraucherwünsche. Diese gilt es zu bedienen. Der Walkman war ein nicht artikulierter Verbraucherwunsch, denn vor dessen Entwicklung wusste keiner, dass man damit beispielsweise beim Joggen Musik hören kann. Die Technik war bis dato nicht vorhanden. Daher war der Walkman eine echte Innovation und brachte wirtschaftlichen Erfolg.
Text und Bilder: Dr. Gisela Fischer-Klüver, Hannover
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