Rosskastanien ohne Früchte

Zum fürstbischöflichen Schloss in Bruchsal gehört eine stattliche Parkanlage, die mit einer großen Anzahl Kastanienbäume (Aesculus hippocastanum) bepflanzt ist. Bei der Führung einer größeren Besuchergruppe durch den Schlosspark Ende Mai dieses Jahres fiel auf, dass die stattlichen Kastanien reichlich geblüht, aber keinerlei Früchte angesetzt hatten.

Veröffentlicht am: von Edgar Gugenhan
erschienen am 03.12.2008

erschienen in DEGA GARTENBAU 49/2008

Alle Kastanienbäume im Schlosspark zu Bruchsal reckten Ende Mai ihre ehemaligen Blütenstände ohne Fruchtansätze senkrecht nach oben

Überall streckten sich die kräftigen ehemaligen Blütenstände in die Höhe, kein einziger ehemaliger Blütenstand hatte jedoch eine Frucht angesetzt. Immer wieder wurde die Frage gestellt, warum gibt es hier keine Kastanienfrüchte? Für diese Erscheinung gibt es eine Erklärung. 1822 nämlich entdeckte A. N. Baumann im Garten eines gewissen Herrn Duval in der Nähe von Genf eine wilde Kastanie, bei der einige Zweige gefüllte, weiße Blüten entwickelt hatten. Einen dieser Zweige sandte er seinem Vater, der eine bekannte Gärtnerei in Bollwiler im Elsass besaß, der daraus die spätere bekannte, gefüllt blühende Aesculus hippocastanum ‘Baumannii‘ vermehrte und in den Handel brachte. Tatsächlich hatte also Baumann in Genf eine...

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