Gräfin Sonja Bernadotte
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starb am 21. Oktober, erst 64-jährig, in einer Klinik.
Über zehn Jahre hatte sie gegen den Krebs gekämpft. Wenige Tage zuvor, am 11. Oktober, ehrte Bundesforschungsministerin Annette Schavan Gräfin Sonja für ihr Lebenswerk mit einer Laudatio, als diese nach 26 Jahren während der Jahreshauptversammlung in Konstanz den Vorsitz über die Deutsche Gartenbau-Gesellschaft an Karl Zwermann abgab (siehe DEGA 43/2008).
Von 1981 bis 2006 hatte Gräfin Bernadotte an der Spitze des größten Tourismusbetriebs am Bodensee gestanden. Anfang 2007 gab sie bereits die Geschäftsführung in die Hände ihrer ältesten Tochter Bettina Gräfin Bernadotte und zog sich schrittweise aus Ehrenämtern zurück.
Die als bürgerliche Sonja Haunz geborene Gräfin begann 1961 in der Telefonzentrale auf der Mainau zu arbeiten. Ihr Vater war Verwaltungsdirektor der Insel, ihre Mutter arbeitete in der Poststelle. Nach mehrjähriger Tätigkeit in der Buchhaltung und verschiedenen Auslandsaufenthalten wurde sie 1969 Chefassistentin von Graf Lennart Bernadotte, dem Adeligen aus schwedischem Königshaus und Erben der Insel sowie Schöpfer der Touristenattraktion. Ihn heiratete sie 1972. Das Paar hat fünf Kinder. Graf Lennart starb 2004 im Alter von 95 Jahren. Die Geschicke der Insel liegen seit zwei Jahren in den Händen der ältesten Tochter, Gräfin Bettina, während Graf Björn die Geschäfte der Lennart-Bernadotte-Stiftung führt.
Unter der Regie von Gräfin Sonja Bernadotte veränderte sich die Mainau weiter erfolgreich.
Die Natur als schützenswerte Basis menschlicher Existenz zu begreifen, sei für Gräfin Sonja stete Motivation gewesen, betonte sie in ihrer letzten öffentlichen Rede. In diesem Sinne erweiterte sie schon 1991 den Wahlspruch der DGG zu „Gärtnern um des Menschen und um der Natur willen“. Neue Impulse gab sie unter ihrer Präsidentschaft auch dem Bundeswettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden – Unser Dorf hat Zukunft“.
Für dieses „beispielhafte Engagement für Natur und Kultur“ erhielt sie zum 50. Geburtstag 1994 das Bundesverdienstkreuz Erster Klasse, 1997 die Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg. 2007 verlieh ihr der bundesdeutsche Arbeitskreis für umweltbewusstes Management seinen renommierten Deutschen Umweltpreis.
Ihrem Lebenswerk sind solche erfolgreiche Einrichtungen, wie das „Grüne Telefon der Mainau“ für Hobbygärtner, die „Grüne Schule Mainau“ sowie wie „Gärtnern für alle“, bei dem Behinderte den Umgang mit Pflanzen lernen, zuzurechnen. Ebenso der Neubau des riesigen Palmenhauses und des größten Schmetterlingshauses Deutschlands. Daneben bekleidete sie auch das Amt der Präsidentin des Kuratoriums für die Tagungen der Nobelpreisträger in Lindau.WHO
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