Berufsbildungsvalidierungs- & -digitalisierungsgesetz nicht zufriedenstellend
Das am 7. Februar 2024 vom Bundeskabinett beschlossene Berufsvalidierungs- und -digitalisierungsgesetz (BVaDiG) schafft einen Anreiz für einen direkten Berufseinstieg ohne Absolvierung einer dualen Ausbildung. Dies stößt auf Kritik des Zentralverbands Gartenbau (ZVG)
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Im Rahmen einer Verbändeanhörung geäußerte Einwände in Form einer Stellungnahme zum Referentenentwurf vonseiten des Deutschen Bauernverbandes (DBV) in Absprache mit dem Zentralverband Gartenbau (ZVG) vom Dezember 2023 seien, ebenso wie in dieselbe Richtung gehende Einwände aus anderen Wirtschaftsbereichen, kaum berücksichtigt worden.
Die marginalen Änderungen im Gesetzentwurf führten zu keinen nennenswerten Verbesserungen hinsichtlich der Risiken für die duale Berufsausbildung. „Das Berufsbildungssystem zu stärken und zu modernisieren in Zeiten des Fachkräftemangels, begrüßen wir. Die Validierung beruflicher Handlungsfähigkeit darf das duale Ausbildungssystem dabei allerdings nicht schwächen“, betont Gerald Dohme, stellvertretender Generalsekretär des DBV.
Die Vergleichbarkeit der Qualität einer Validierung mit einer regulären Abschlussprüfung sei äußerst kritisch zu betrachten. Die Verankerung eines neuen hoheitlich-rechtlichen Verfahrens der Validierung beruflicher Handlungskompetenz im Berufsbildungsgesetz werde skeptisch gesehen. Zudem sei das im Gesetzentwurf beschriebene neue Validierungsverfahren zeit- und kostenintensiv. Bestehende Probleme im Prüfungsbereich, beispielsweise Prüferknappheit und hohe Belastung des Ehrenamts, würden damit weiter verschärft. Auf Betriebe und andere beteiligte Akteure kämen höhere Mehrkosten zu.
„All diese Veränderungen bringen für die Betriebe nur noch mehr Bürokratie und Kosten in der Ausbildung, ohne dass eine Stärkung der dualen Ausbildung zu erkennen ist“, erklärte die stellvertretende Generalsekretärin des ZVG Romana Hoffmann. Es müsse dringend mehr Entlastung für Ausbildungsbetriebe geben.
Positiv zu bewerten seien die Ansätze zur Digitalisierung in der Berufsbildung wie konsequente Umsetzung digitaler Dokumente und Verfahren, um zum Beispiel den Ausbildungsvertrag digital zu gestalten oder ein medienbruchfreies digitales Berichtsheft zu ermöglichen. Das helfe dem Bürokratieabbau der Unternehmen.
Hintergrund:
Der DBV übt das bildungspolitische Mandat des Gesamtverbands der deutschen Land- und Forstwirtschaftlichen Arbeitgeberverbände aus, das sich auf alle Berufe des landwirtschaftlichen Bereichs bezieht, hierzu zählt auch der ZVG für den Bereich Gartenbau.
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