Umbruch in Österreich
Auf der Bundesgartenbautagung 2008 des Bundesverbands der österreichischen Gärtner in Igls bei Innsbruck gab es richtungsweisende Funktionärswechsel.
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Der Landesverband „Die Tiroler Gärtner“ organisierte vor landschaftlich reizvoller Kulisse die diesjährige Bundesgartenbautagung, an der rund 250 Gärtner teilnahmen. In seinen Grußworten zeichnete Josef Hechenberger, Präsident der LK Tirol, ein kurzes Bild des Tiroler Zierpflanzenbaus: Rund 100 Tiroler Gartenbaubetriebe kultivieren auf einer Fläche von 44ha, davon 20ha im geschützten Anbau, Zierpflanzen, Stauden und Kräuter. Die Mehrzahl davon seien Endverkaufsbetriebe. Die diesjährige Gartenbautagung versammle Gärtner aus ganz Österreich in Tirol, um dem Austausch in der Branche zu dienen und Perspektiven für die Zukunft aufzuzeigen.
Peter Pfeifer, Vorsitzender der Tiroler Gärtner: „Traditionell bilden die Beet- und Balkonpflanzen den Kern der Tiroler Betriebe. Denn geschmückte Balkone prägen so sehr das Tiroler Ortsbild, dass sie zu einem Markenzeichen für den Tourismus wurden. Aber auf dem Land, in den Tälern, muss ein Gärtner alles können, von der Pflanzenproduktion über die Friedhofsgärtnerei bis zum Anlegen eines Schwimmteichs. Dieses breite Angebotsspektrum brauchen die Betriebe dort zum Überleben. Der wichtigste Zeitpunkt in unserer Gärtnersaison ist aber die Beet- und Balkonpflanzenzeit.“
Dementsprechend wurden die Beet- und Balkonpflanzen zum Mittelpunkt der Veranstaltung gewählt. Referate zu den Themen Neuheiten, Pflanzenschutz, Hemmstoffeinsatz bei Beet- und Balkonpflanzen und vor allem auch zukunftsgerichtetes Marketing im Endverkaufsbetrieb waren die Themen. In der begleitenden Ausstellung zeigten Pflanzenzüchter und Jungpflanzenlieferanten ihr Angebot an Farbenpracht und Herbstzauber.
Marketing neu ausgerichtet
Zeichen eines großen Wandels in der österreichischen Gartenbaubranche wurden in der gleichzeitig stattfindenden Delegiertenversammlung gesetzt: Albert Trinkl aus Loipersbach wurde zum neuen Präsidenten der österreichischen Gärtner gewählt, nach 16 Jahren Präsidentschaft wurde Kurt Weber verabschiedet.
Aufsehen erregte die neu gegründete „Blumenmarketing Austria“ mit dem Präsidenten Franz Sattler. Da die Vermarktung der gärtnerischen Produkte eine entscheidende Rolle für den Betriebserfolg spielt, hatten sich acht Landesverbände zu dem Schritt entschlossen, das Blumenbüro Österreich zu verlassen und eine eigene Organisation zu gründen.
Nachwuchs konnte sich messen
Im Bundesland Tirol stehen derzeit 100 Lehrlinge in Ausbildung. Parallel zur Bundesgartenbautagung fand deshalb der Bundeslehrlingswettbewerb der Gärtner statt. Aufgaben von Theorie und Pflanzenkenntnis über Schreiben eines Geschäftsbriefs, Floristik und Fertigkeit bis zur Anlage eines 3 × 3m großen Gartens gehörten zu den Aufgaben. Beste in der Einzelbewertung wurde Franziska Schößer. Das beste Team war das Tiroler Team mit Franziska Schößer, Julia Kostenzer, Elisabeth Nagiller. Zweites Team wurde Niederösterreich mit Kerstin Felsner, Anna Grandl und Sandra Sainitzer. Den dritten Platz erreichten die Oberösterreicher Martin Diensthuber, Melanie Ruhregger und Tanja Wakolbinger.
Monika van Sorgen-Merholz, Hagenbrunn/A
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