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Projekte in den Niederlanden

Was wurde aus Bauvorhaben?

Schon in früheren Ausgaben berichteten wir über einige neue, energiesparende Gewächshausprojekte, sogenannte geschlossene oder teilweise geschlossene Gewächshausanlagen, in den Niederlanden. Was ist aus ihnen geworden?

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Das Erdwärmeprojekt der Firma A. und G. van den Bosch in Bleiswijk/NL wurde realisiert. Das Unternehmen bewirtschaftet nun 7ha Glasfläche mit der Produktion von Fleischtomaten und nutzt als Energiequelle Erdwärme aus 1,5km Tiefe.

Die „Energieproduzierende Gewächshausanlage“ von Stef Huisman in Huissen/NL wurde für die Kultur von Topfpflanzen in Hydrokultur gebaut und liefert inzwischen mehr Energie, als sie selbst benötigt.

In der „Geschlossenen Gewächshausanlage“ der Gärtnervereinigung Prominent in ‘s-Gravenzande werden Tomaten kultiviert. Als Energiequelle dient das Wasser aus acht Brunnen mit jeweils 95m Tiefe. Diese Anlage soll mit der überschüssigen Energie benachbarte Wohnhäuser mit Wärme beliefern.

Auch die „Geschlossene Gewächshausanlage“ der Firma Sion Orchids in de Lier wird mit Erfolg bewirtschaftet. Besondere Merkmale dieser Anlage sind die guten Möglichkeiten zur Erwärmung und Kühlung der Kulturen. Die Energie wird über Wärmetauscher aus einem Aquifer (Wasser führende Schicht im Boden) gewonnen.

W. Tas aus Zevenhuizen bewirtschaftet 5,4ha Tomatenfläche in einer „Halbgeschlossenen Gewächshausanlage“. Die Energie wird über Wärmetauscher aus einem Aquifer gewonnen.

Die Firma Themato, Berkel en Rodenrijs, kultiviert bereits seit 2003 in einer 1,4ha großen „Geschlossenen Anlage“ Tomaten, Paprika und Erdbeeren.

Der Unternehmer Gert-Jan van der Weijden aus Nieuw-veen kultiviert Rosen mithilfe von Wärmetauschern, Kühlaggregaten und einem Wärmespeicher. Als Energiequelle dient auch hier ein Aquifer.

Unter der Federführung der Forschungsanstalt Wageningen wurde das erste „Energieliefernde Forschungsgewächshaus (ELKAS)“ gebaut.

Trotz einer recht großen Zahl zukunftsweisender energiesparender Gewächshausanlagen setzen sich die möglichen Techniken noch recht langsam durch.

Hinderungsgründe für schnellere Umsetzung

Das Interesse der niederländischen Gärtner an innovativen energiesparenden Gewächshausprojekten ist angesichts der schwierigen Energiesituation groß. Trotzdem gibt es eine Reihe von Gründen, die einer schnelleren Umsetzung verschiedener Strategien im Wege stehen, wie in einem Rapport von „energiek2020“ berichtet wird. An erster Stelle sind dies die noch hohen Kosten und fehlendes Wissen bei der Kulturführung in den neuen Anlagen.

Energieersparnis und eine höhere Produktion sind die beiden wichtigsten Argumente, um in geschlossene oder teilweise geschlossene Gewächshausprojekte zu investieren. Außerdem die besser beherrschbare Kulturführung, insbesondere die Klimaführung, die Kontrolle über Krankheiten und Schädlinge und eine bessere Ausnutzung von CO2. Positiv wird insbesondere auch die Einhaltung der vielen Umweltnormen beurteilt.

Als wichtige Nachteile werden die noch hohen Kosten und Unwägbarkeiten bei der anhaltenden Nutzung neuer Techniken benannt. Dadurch ist den Gärtnern das Kulturrisiko noch zu hoch. Die wichtigsten Fragen lauten:

Wie hoch sind die Investitionskosten?

Über welchen Zeitraum rechnet sich die Investition?

Wie erlange ich die notwendigen Kenntnisse über die Kulturtechnik?

Wie entsorge ich überschüssige Wärme?

Gibt es lokale Beschränkungen?

Welche finanziellen Unterstützungen gibt es und werden diese lange genug gewährt?

Sind die Maßnahmen nicht eher für Neubauten als für bestehende Anlagen geeignet?

Insbesondere fehlen noch ausreichend Ergebnisse zu vielen Kulturen. Recht gut ist bereits der Wissensstand zur Tomaten- und Phalaenopsis-Kultur. Wichtig ist die technische Weiterentwicklung der verschiedenen Systeme. Außerdem fehlen Alternativen zur Wärmespeicherung auf Standorten, die über kein geeignetes Wasserreservoir (Aquifer) verfügen und über Techniken zur Kühlung der Gewächshausdächer.HR

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