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Landgard-Vorstand Dirk Bader zur aktuellen Krise

Die Gartenbaubetriebe benötigen jetzt die Unterstützung aus der Politik

Landgard-Vorstand Dirk Bader geht auf die dramatische Situation im deutschen Zierpflanzenbau ein und schließt sich dem Appell des Zentralverbands Gartenbau (ZVG) an, die Politik müsse die Betriebe umfassend unterstützen, um deren Existenz zu sichern.

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Die gesamte deutsche Wirtschaft und Bevölkerung leidet unter den stark gestiegenen Kosten für Energie und Rohstoffe, so Dirk Bader. Parallel dazu hätten die hohe Inflation, steigende Energiepreise und eine allgemeine Verunsicherung aufgrund des Krieges in der Ukraine bei den Verbrauchern zu einer spürbaren Konsumzurückhaltung geführt. All dies wirke sich auch auf die Mitgliedsbetriebe der Erzeugergenossenschaft Landgard aus. Hinzu kämen insbesondere im Obst- und Gemüseanbau zum Teil deutliche Ernterückgänge als Folge des zurückliegenden Dürresommers.

Bei der Produktion von Blumen und Pflanzen zeigen sich die Folgen der aktuellen Krise besonders stark im energieintensiven Unterglas-Zierpflanzenanbau, so Dirk Bader. "Wie in vielen anderen Bereichen der Grünen Branche waren die Produktionskosten für unsere Erzeuger im Zierpflanzenanbau schon lange vor dem Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine unter anderem durch einen starken Anstieg der Energiepreise und der CO2-Steuer deutlich in die Höhe geschnellt. Hinzu kommen massive Preissteigerungen bei Verpackungen, Kunststoff, Kartonagen und Paletten, Saatgut, Pflanzenschutz- und Düngemittel sowie enorme Transport- und Frachtkostensteigerungen aufgrund des Mangels an Frachtraum und Fahrern."

Bei weiterhin unkalkulierbar steigenden Energiekosten könne sich die Situation zuspitzen. Schon jetzt sorge die Kombination aus immens gestiegenen Produktionskosten einerseits und einer aufgrund der Konsumzurückhaltung der Verbraucher gesunkenen Nachfrage andererseits dafür, dass die Landgard-Mitgliedsbetriebe nicht mehr die Preise erzielen, die nötig wären, um die gestiegenen Kosten zu kompensieren und ihre Betriebe aufrechtzuerhalten. "Im Ergebnis berichten uns Familienbetriebe, die zum Teil seit Generationen im Gartenbau etabliert und erfolgreich sind, von Existenzängsten und Perspektivlosigkeit."

Natürlich versuchen die Betriebe zuallererst, ihre Produktion anzupassen und eigene Strategien für den Umgang mit der Situation zu entwickeln, unterstreicht Bader. Dabei seien die Ansätze der Betriebe unterschiedlich und umfassten den kompletten oder zeitlich befristeten Produktionsstopp von energieintensiven Kulturen genauso wie die gezielte Reduzierung der Mengen und weitere flankierende Einsparmaßnahmen wie etwa ein Investitionsstopp bei bestimmten Gartenbaubedarfsprodukten. Die Betriebe ließen kaum etwas unversucht, ihre Produktion krisenfester zu machen. Dabei gehe es ihnen auch darum, den Markt und die Verbraucher weiterhin mit Blumen und Pflanzen zu versorgen, die mit Leidenschaft und Herzblut produziert werden.

Wie wichtig Blumen und Pflanzen als Kulturgut für unsere Gesellschaft seien, habe sich in den Corona-Jahren 2020 und 2021 mehr als deutlich gezeigt. Mehr als 125.000 Menschen seien als Arbeitnehmer im Einzelhandel mit Blumen und Pflanzen, dem Zierpflanzenbau und der Baumschule beschäftigt, so Bader, was die wirtschaftliche Bedeutung der Sparte zeige. Grün in der Stadt komme für den Klimaschutz eine immer größere Bedeutung zu. "Bäume, Sträucher, Hecken, Blumen und Wiesen machen unsere Städte attraktiver und lebenswerter", so Bader.

Damit Blumen und Pflanzen jetzt und in Zukunft im privaten und im öffentlichen Raum zur Verschönerung und aus Klimaschutzgründen weiterhin in Deutschland produziert werden können, benötigen die Gartenbaubetriebe jetzt in der Krise die Unterstützung aus der Politik, unterstreicht Dirk Bader. Landgard unterstütze die Forderungen des Zentralverbands Gartenbau nach tiefgreifenden und gezielten Ad-hoc-Maßnahmen, die weit über die im dritten Entlastungspaket der Bundesregierung zusammengefassten Maßnahmen hinausgehen und den Betrieben helfen, ihre Existenz zu sichern. Nur so würden die Betriebe mittelfristig auch wieder in der Lage sein, in die Erzeugung von Strom und Wärme aus regenerativen Energien zu investieren, um unabhängiger von der Energiepreisentwicklung zu werden.

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