Erster weiblicher Japankäfer in Baden-Württemberg gefangen
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Ein einzelnes Weibchen kann 40 bis 60 Eier im Boden ablegen. Die Larven entwickeln sich in etwa 10 Monaten und ernähren sich dabei von den Wurzeln der Gräser. Ende Mai beginnt die Flugzeit des Käfers. Sie kann bis Ende September dauern.
Käfer kann viel Schaden anrichten
Der Japankäfer ist in der EU als prioritärer Unionsquarantäneschädling eingestuft, da er durch sein großes Wirtspflanzenspektrum in Obst-, Wein und Ackerbau große Schäden verursachen kann. Nun gilt es festzustellen, ob es sich bei dem weiblichen Käfer erneut um einen „blinden Passagier“ handelt, der mit dem Güter- oder Reiseverkehr aus dem 450 km entfernten Befallsgebiet in Norditalien nach Weil am Rhein gelangen konnte, oder ob sich in Südbaden eine Käferpopulation aufgebaut hat. Deshalb stellt der Pflanzenschutzdienst des Regierungspräsidiums Freiburg in einem Kilometer Umkreis um den Fallenfund acht weitere Lockstofffallen auf.
Fangen, einfrieren und ablichten
Bereits im Juli hatte das Landwirtschaftliche Technologiezentrum Augustenberg (LTZ) dazu aufgerufen, verdächtige Funde zu melden. Unter den mehr als 70 Meldungen wurde bisher kein Japankäfer identifiziert. Meist handelte es sich um den heimischen Rosenkäfer, der deutlich größer ist, als der Japankäfer und keine nennenswerten Schäden verursacht. Der Japankäfer ist nur etwa einen Zentimeter groß, hat kupferglänzende, braune Flügeldecken und einen metallisch grün glänzenden Kopf. Als besonderes Merkmal besitzt er an jeder Seite fünf weiße Haarbüschel und zwei weitere am Hinterleib.
Das LTZ Augustenberg bittet weiterhin darum, Käfer, auf die diese Merkmale zutreffen, zu fangen, einzufrieren und zu fotografieren. Das Foto soll mit Angabe des Fundortes per E-Mail an Pflanzengesundheit-Kaefer@ltz.bwl.de geschickt werden. Dort werden die Bilder ausgewertet und bei Bedarf entsprechende Maßnahmen ergriffen.
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