Ehemaliger Betriebsleiter des Instituts für Gartenbau verstorben
Friedrich Kalthoff, langjähriger ehemaliger Versuchsingenieur und Betriebsleiter am Institut für Gartenbau in Freising ist am 2. März 2021 im Alter von 78 Jahren verstorben. 1969 als Versuchsingenieur im Versuchsfeld am damaligen "Institut für Bodenkunde und Pflanzenernährung" eingestellt, leitete Friedrich Kalthoff ab Anfang der 90er Jahre den dortigen Versuchsbetrieb bis zu seiner Pensionierung im Jahre 2004.
- Veröffentlicht am
Bereits 1962 führte den 1942 in Mainz geborenen jungen Gärtnergehilfen sein Weg nach Weihenstephan. Dort absolvierte er von 1962 bis 1965 sein Studium zum Gartenbauingenieur an der damaligen Ingenieurschule. Nach Stationen bei der Landwirtschaftskammer Rheinland in Bad Godesberg und bei der Bayerischen Landesanstalt für Bodenkultur, Pflanzenbau und Pflanzenschutz am Münchner Großmarkt wurde Friedrich Kalthoff dann als Gartenbauingenieur an der Lehr- und Forschungsanstalt für Gartenbau Weihenstephan eingestellt - der Vorgängerinstitution der heutigen Hochschule Weihenstephan-Triesdorf.
Eigenverantwortlich oblag ihm die Versuchstätigkeit auf diversen Gebieten der Pflanzenernährung, die sich in hohem Maße aus den Fragen des gärtnerischen Berufsstandes ergaben. Schon damals, das zeigt ein Blick auf die Versuchsfragen, standen einige der heute wieder aktuellen Themen wie Alternativen zum Torfeinsatz in Kultursubstraten und Blumenerden im Fokus. So erprobte Kalthoff alternative Substratkomponenten und entwickelte umweltschonende Produkte für den Erwerbs- und Freizeitgartenbau. Viele Versuche von Friedrich Kalthoff fanden in Zusammenarbeit mit der Substratindustrie statt und können als Vorläufer der heutigen Auftragsforschung der HSWT gesehen werden. Auch Prüfungen von inerten Pflanzmaterialien zur umweltschonenden Produktion von gärtnerischen Erzeugnissen in geschlossenen, rezirkulierenden Kultursystemen waren schon damals Thema.
Anfang der 90er Jahre wurde Friedrich Kalthoff Betriebsleiter am Institut für Bodenkunde und Pflanzenernährung und war maßgeblich am Aufbau des gerade in Betrieb genommenen neuen Gewächshauskomplexes an der Ecke "Am Staudengarten/Lange Point" (heutiges Gebäude H8) beteiligt. In seinen letzten Jahren in Weihenstephan erlebte er noch den Umbau zur Forschungsanstalt für Gartenbau Weihenstephan, die später in die HSWT integriert wurde.
Kurz vor Ende seiner Laufbahn schaffte Friedrich Kalthoff den Aufstieg in den höheren Dienst, damals eine beachtliche Leistung, da die dafür notwendige Prüfung enorm aufwändig und schwierig war.
Als Versuchsingenieur und Betriebsleiter hatte er viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu führen. Seine oft kurz angebundene Ausdrucksweise mochte anfangs so manchen falschen Eindruck hervorrufen. Bei näherem Kennenlerrnen und Hinschauen zeigte sich dann seine sehr herzliche Art im Umgang mit seinem Arbeitsteam und den Kolleginnen und Kollegen. Zudem war er äußerst hilfsbereit und zuvorkommend, so dass der geflügelte Ausdruck "Geh doch mal zum Kalthoff!" umging, wenn jemand gerade nicht weiter wusste.
Nach seiner Pensionierung ließ ihn seine Leidenschaft für Pflanzen nicht los. Von Frühjahr bis in den Herbst hinein war Friedrich Kalthoff lange Jahre mit Begeisterung im Botanischen Garten München mit einer Dauerkarte unterwegs. Er besuchte dort viele Vorträge und widmete sich seinem großen Hobby, der Pflanzenfotografie. Unzählige Bilder von Pflanzen und Pflanzgemeinschaften sind so entstanden. Seine noch größere Leidenschaft und Liebe galt seinen vier Enkelkindern. Mit viel Liebe, Geduld und Begeisterung legte er einen guten Grundstein für deren Garten- und Naturliebe.
Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Artikel kommentierenSchreiben Sie den ersten Kommentar.