Valentinstag 2019: Erwartungen des Großhandels haben sich erfüllt
„Mehr verkauft“, hieß es bei der Mitgliederbefragung des Blumengroßhandelsverbandes BGI zum Valentinstag. Da die Rahmenbedingungen in diesem Jahr gut waren, waren die Erwartungen des Handels recht hoch. Sie haben sich erfüllt.
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Alles in allem ist die Mengen- und Umsatzentwicklung zum Valentinstag laut BGI positiv zu bewerten: Der Konsument will Blumen schenken, vor allem Rosen. Ein gutes Zeichen im Hinblick auf die Akzeptanz der Blume als emotionales Produkt und Geschenk.
Der Umsatzverlauf ist positiv, aber in Bezug auf den Gewinn sind keine überragenden Ergebnisse zu erwarten. „Mit dem Ergebnis der Feiertage im Frühjahr lassen sich keine Sommerlöcher mehr stopfen, aber die Kunden kommen“, zitiert ein Großhändler eine Kundin.
Die Tendenz, dass der Blumenfacheinzelhandel spät für den Valentinstag einkauft, setzt sich fort, und es gab wenige Vorbestellungen im Großhandel. Der Einzelhandel wartet das Wetter und die Preisentwicklungen und -schwankungen an der Versteigerungsuhr ab. Dies schlug sich in der Valentinswoche auf die Einkaufspreise nieder: Nach zuvor mäßiger Entwicklung über das gesamte Sortiment zogen die Preise deutlich an.
Die Geschäfte waren am Valentinstag gut frequentiert. „Wenn die Blumenhändler am Valentinstag um 14 Uhr ‘Ich bin schon ausverkauft!‘ posten, kann ich nur sagen, ihr habt zu vorsichtig bestellt“, wundert sich ein Großhändler. Dies zeigte sich regionen-übergreifend, das Nachordergeschäft lief im Großhandel sehr gut, die Fachgeschäfte mussten ihre Sortimente auffüllen.
Bei der Betrachtung des Sortiments zeigt sich ganz deutlich die Fokussierung auf die Rose. Wurden in den Vorjahren bei frühlingshaftem Wetter auch Saisonprodukte umgesetzt, ist die Rose in diesem Jahr der einzige Star im Valentinssortiment. „Der Konsument bringt den Valentinstag fast ausschließlich mit der Rose in Verbindung. Es geht nicht um das Blumengeschenk, es geht um die Botschaft der Liebe, die offensichtlich nur mit der Rose assoziiert wird“, bringt es ein Großhändler aus Süddeutschland auf den Punkt. „Valentin ist kein Muttertag! Das Besondere ist gefragt, der Konsument greift daher zum emotionalsten und gerne auch exklusivsten Produkt.“
So ist die Rose bundesweit zum Valentinstag gesetzt, und das in allen Preisklassen und Farben, wobei der Schwerpunkt wieder auf Rot lag. Auch besonders hochwertige Qualitäten wie großblumige Ecuador-Rosen waren stark nachgefragt.
Einige Großhändler sehen in der Preisentwicklung für rote Rosen eine Grenze erreicht. Für den Großhandel sei am Valentinstag eine normale Marge kaum noch durchzusetzen, der Facheinzelhandel müsse sich ebenfalls von der Vorstellung verabschieden, eine höhere „Valentinsmarge“ erzielen zu können. Wer jedoch auf ein alternatives Sortiment setze, habe es schwer, berichteten die Großhändler vom Feedback ihrer Kunden.
„Einige Geschäfte wollen den Hype um die rote Rose nicht mitmachen und haben auf andere Sträuße mit Valentinsdekoration wie rote Herzen gesetzt“, so ein Großhändler aus Mitteldeutschland. „Manche Blumengeschäfte verweigern sich der roten Rose, weil der Kalkulationssatz nicht passt“, beschreibt auch ein Großhändler aus dem Süden die Überlegungen seiner Kunden. „Aber schließlich müsse sich das Angebot an der Nachfrage. „Rosen gehen eben sehr gut, und wir sollten die Konsumenten wegen einer niedrigeren Marge für eine bestimmte Produktgruppe doch nicht an Konkurrenzprodukte verlieren“, fügt er hinzu.
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